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Heidelberg Cement mit Gewinnsprung – höchste Dividende der Firmengeschichte

Der Dax-Konzern strafft sein Kerngeschäft und verdient damit blendend. Gerade Aktionäre dürften sich über eine deutliche Gewinnbeteiligung freuen.

Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement hat den Gewinn im vergangenen Jahr durch Verkäufe von Geschäftsteilen kräftig gesteigert. Der Jahresüberschuss sei um 22 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Dax-Konzern an diesem Donnerstag mit.

Darin enthalten seien knapp 600 Millionen Euro Einnahmen durch den Verkauf von Aktivitäten enthalten, die nicht profitabel genug seien und nicht mehr zum Kerngeschäft gehörten. Zudem waren die Kosten für Personalabbau und Finanzierung niedriger als im Vorjahr.

Für das laufende Jahr erwartet der Produzent von Zement, Beton, Sand und Kies auf bereinigter Basis einen moderaten Zuwachs von Umsatz, Betriebsergebnis und Jahresüberschuss. Der Absatz soll ebenfalls steigen. „Preiserhöhungen sollen mit Priorität vorangetrieben werden, um die 2018 verlorenen Margen wieder aufzuholen“, sagte Vorstandschef Bernd Scheifele.

Auch will sich HeidelCement von weiteren Geschäftsteilen trennen. Von den bis 2020 anvisierten Verkaufserlösen von 1,5 Milliarden Euro seien bereits 600 Millionen Euro realisiert worden. Rückenwind erwartet der Chef des größten deutschen Baustoffkonzerns bei den Energiekosten, die um rund 60 Millionen Euro sinken sollen. Auch von der geplanten Senkung der Verwaltungskosten um 100 Millionen Euro seien bereits die Hälfte erreicht.

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Scheifele hofft auf weniger Turbulenzen an den Weltmärkten. In den vergangenen drei Jahren hatten ungünstige Währungseinflüsse das Ergebnis um insgesamt 300 Millionen Euro belastet. Auch das Finanzergebnis soll durch die Refinanzierung einer Anleihe über 500 Millionen Euro um rund 35 Millionen Euro entlastet werden, betonte Finanzchef Lorenz Näger.

Der größte deutsche Produzent von Zement, Beton, Sand und Kies will sich mit der Reduktion der Nettoverschuldung krisenfester aufstellen. Die Nettoschulden wurden bereits im vergangenen Jahr von 8,7 auf 8,4 Milliarden Euro gesenkt. Ziel sei es, bis Ende 2020 auf sieben Milliarden Euro zu kommen. „Das werden wir schaffen“, versprach Scheifele. Allein in diesem Jahr sei ein Absenken um 700 Millionen Euro „kein Hexenwerk“.

Dafür tritt Scheifele in seinem letzten Jahr als Vorstandschef auf die Bremse bei Wachstumsinvestitionen und senkte die Ausgaben von über einer Milliarde auf unter 500 Millionen Euro. Vor allem bei Übernahmen will sich Schäufele zurückhalten.

Angebote gebe es genug auf dem Markt, auch weil sich Hauptkonkurrent und Branchenführer LafargeHolcim aus einigen Märkten zurückziehe. „Aber wir vertrauen in unser Kerngeschäft“, betonte Scheifele. Das Unternehmen trenne sich nur von Randbereichen.

Finanzchef Lorenz Näger betonte, dass die Heidelberger auch nachträglich noch von der Übernahme von Italcementi im Jahr 2016 profitieren könnten, die damals rund fünf Milliarden Euro gekostet hatte. Die Italiener hätten Reserven im Wert von einer Milliarde Euro in den Büchern, die nicht für den Betrieb notwendig seien – darunter 800 Grundstücke, eine Beteiligung am Flughafen in Bergamo und eine Eishalle.

Den Aktionären stellten die Kurpfälzer für 2018 eine um elf Prozent höhere Dividende von 2,10 Euro je Aktie in Aussicht. Das sei die neunte Erhöhung in Folge und die höchste Dividende der Firmengeschichte. An der Börse wurde Dividendenerhöhung und Ausblick von HeidelCement nicht honoriert. Die Aktie verlor um über zwei Prozent auf unter 64 Euro Aber auch die Aktie von LafargeHolcim gab nach.

Scheifele macht Ende Januar 2020 für seinen Vorstandskollegen Dominik von Achten, 53, Platz. Als Scheifele im Februar 2005 an die Vorstandsspitze rückte, lag der Jahresumsatz von HeidelCement noch bei 6,9 Milliarden Euro. Mittlerweile hat er sich auf 18 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Von Achten bewältigte mit dem Konzern die Finanzkrise trotz einer hoher Verschuldung durch die Übernahme des britischen Konkurrenten Hanson im Jahr 2007.

Die Akquisition hatten damals nicht nur die Schulden in die Höhe getrieben, sondern auch die Bonitätsnoten der Rankingagenturen gesenkt. Die Zinslast drohte das Unternehmen zu erdrücken. „So etwas will ich nicht wieder erleben“, sagte Scheifele. Aus dieser Erfahrung speist sich auch die Fokussierung auf Schuldenabbau nach der zwischenzeitlichen Akquisition von Italcementi.

Mit dem Zukauf wurde Heidelberg Cement weltweit zur Nummer 1 bei Zuschlagstoffen, Nummer 2 bei Zement und Nummer 3 bei Transportbeton. Nach einer Abkühlungsphase von zwei Jahren wird Scheifele als Aufsichtsratschef zurückkommen. Er genießt das uneingeschränkte Vertrauen von Hauptaktionär Ludwig Merckle.