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Heidelberg Cement bleibt zuversichtlich trotz zweiter Coronawelle

Der Baustoffkonzern hat sein Ergebnis im dritten Quartal stark verbessert. Nun erwartet Heidelberg Cement auch für das Gesamtjahr ein Ertragsplus.

Bei dem Baustoffkonzern hat sich die Geschäftsentwicklung nach einem Einbruch im ersten Halbjahr im dritten Quartal deutlich verbessert. Foto: dpa
Bei dem Baustoffkonzern hat sich die Geschäftsentwicklung nach einem Einbruch im ersten Halbjahr im dritten Quartal deutlich verbessert. Foto: dpa

Der globalen Baukonjunktur dürfte ungeachtet steigender Infektionszahlen eine zweite Corona-Delle erspart bleiben. Entsprechend zuversichtlich zeigt sich Dominik von Achten, der Chef des deutschen Baustoffkonzerns Heidelberg Cement, am Donnerstag bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen.

Der weltweit zweitgrößte Zementhersteller verbuchte im dritten Quartal einen im Jahresvergleich nahezu stabilen Absatz und eine operative Ertragssteigerung von 17 Prozent. Der krisenbedingte Einbruch im zweiten Quartal konnte damit mehr als kompensiert werden. Auch für das Gesamtjahr stellt der Konzern nun ein bereinigtes Ergebnis vor Abschreibungen in Aussicht, das über dem Vorjahreswert von 3,6 Milliarden Euro liegen wird.

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Firmenchef von Achten geht davon aus, dass die globale Bauaktivität unter den neuen Lockdown-Maßnahmen nicht so stark leiden wird wie bei den ersten Maßnahmen im Frühjahr. Einen nochmaligen Nachfragerückgang könne man zwar nicht völlig ausschließen.

Es habe sich aber gezeigt, dass das Offenhalten von Baustellen keine großen Infektionsrisiken berge. „Deswegen sind wir optimistisch, dass trotz des steigenden Infektionsgeschehens die Baustellen überwiegend weiterlaufen werden.“

Zudem wird eine Behinderung der Bauaktivität durch Grenzschließungen und daraus resultierende Personal- und Materialmängel nach Einschätzung des Heidelberg-Cement-Chefs in der zweiten Coronawelle wohl ausbleiben. Denn es gebe bisher keine flächendeckenden Grenzschließungen, und man gehe davon aus, dass die Regierungen in dieser Hinsicht mit größerem Augenmaß vorgingen. „Von daher sind wir vorsichtig optimistisch, dass wir eine zweite Delle in der Form wie bei der ersten nicht mehr erleben.“

Auch mit Blick auf das US-Geschäft zeigt sich von Achten zuversichtlich, unabhängig vom Ausgang der Wahl. „Wir gehen davon aus, dass beide Kandidaten am Ende des Tages zu Infrastrukturprogrammen kommen werden. Davon werden wir profitieren.“

Unabhängig davon will Heidelberg Cement seine umfangreichen US-Aktivitäten mit einem Effizienzprogramm verbessern. Teilweise liege man bei der Rentabilität hinter der Konkurrenz zurück. „Das gefällt uns nicht, wir wollen dort an der Spitze stehen“, sagte von Achten.

Mittelfristig wird die Branche aus Sicht des Konzernchefs generell von den weltweit aufgelegten Infrastruktur- und Konjunkturprogrammen profitieren. In anderen Bausegmenten rechne man mit Strukturverschiebungen. Die Bauaktivität bei Bürobauten werde sicher unter Druck kommen. Dagegen befinde sich der Wohnungsbau fast in einer Boomphase, und dies nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch in anderen Regionen. Insofern sei man mittelfristig insgesamt optimistisch.

Starker Cashflow ermöglicht Schuldenabbau

Bei dem Heidelberger Baustoffkonzern hat sich die Geschäftsentwicklung nach einem Einbruch im ersten Halbjahr im dritten Quartal deutlich verbessert. Der Umsatz lag mit 4,9 Milliarden Euro zwar währungsbereinigt noch um knapp ein Prozent unter Vorjahresniveau. Der Betriebsgewinn dagegen legte gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel auf eine Milliarde Euro zu.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich nach Angaben des Unternehmens um 16,5 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro. Für die gesamten ersten neun Monate kann Heidelcement für diese Ertragsgröße damit ein Plus von 6,1 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro ausweisen.

Grundlage dafür war auch das umfangreiche Kostensenkungsprogramm „Cope“, das Heidelbergcement im Frühjahr startete. Es brachte nach den Worten von Achtens in den ersten neun Monaten Einsparungen von 721 Millionen Euro. Insgesamt will der Konzern seine Kosten mit der Initiative um eine Milliarde Euro senken.

Der Cashflow des Konzerns profitierte unterdessen sowohl von der positiven Ertragsentwicklung als auch einer geringeren Mittelbindung im Umlaufvermögen. Der Free Cashflow verbesserte sich nach Angaben von Finanzchef Lorenz Näger um 50 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro in den letzten zwölf Monaten und ermöglichte eine Reduktion der Netto-Finanzverschuldung um 1,8 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreswert.

Der Verschuldungsgrad, gemessen an der Nettoverschuldung in Relation zum Ebitda, dürfte sich damit zum Jahresende auf weniger als zwei reduzieren und wird bereits eine Größenordnung erreichen, die der Konzern in seiner Mittelfristplanung anstrebt.

Die Kapitalrendite werde sich Richtung acht Prozent verbessern. Aber damit könne man sich noch nicht zufriedengeben. Ziel sei es schließlich, sie auf deutlich über acht Prozent zu steigern.