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Heftige Krisenreaktion der SNB findet hinter den Kulissen statt

(Bloomberg) -- Im Vergleich zu anderen Zentralbanken könnte die Schweizerische Nationalbank wie eine Oase der Ruhe erscheinen. Die Schlacht mit den Märkten wird allerdings auch in der Eidgenossenschaft ausgefochten, hier aber hinter den Kulissen.

Anders als in den USA und im Euroraum, haben Notenbank-Chef Thomas Jordan und seine Kollegen auf den Coronavirus-Schock nicht mit Zinssenkungen oder neuen Notfall-Wertpapierkaufprogrammen reagiert. Der Leitzins wurde unverändert belassen - und wird wahrscheinlich auch diese Woche bei -0,75% bleiben.

Stattdessen hat die SNB ihre Währungsinterventionen hochgefahren und im schnellsten Tempo seit Jahren Franken verkauft, um die Aufwertung der Währung einzudämmen. Wegen ihres Status als sicherer Hafen war der Franken im vergangenen Monat gegenüber dem Euro auf ein Fünfjahreshoch geklettert. Die Währungsstärke senkt die Inflation, belastet aber vor allem die Exporteure der Schweiz.

Die Strategie der Devisenmarkt-Intervention ist nicht ohne Risiken, einschließlich der möglichen Kennzeichnung als Währungsmanipulator durch Donald Trumps Regierung. Das US-Finanzministerium hat die Schweiz bereits auf eine Beobachtungsliste gesetzt und das nächste Update ist in Kürze fällig.

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Trotz dieser Bedrohung “wird die SNB weiterhin eingreifen”, sagte David Marmet, ein Ökonom bei der Zürcher Kantonalbank. “Eine weitere Senkung der Zinsen würde bedeuten, dass sie ihren anderen Krisenmaßnahmen zur Erhöhung der Liquidität entgegenwirken.”

Laut Jordan hat die Pandemie in Bezug auf den Franken für enormen Aufwertungsdruck gesorgt. Während die SNB sagt, dass sie bei Bedarf die Zinsen wieder senken kann, ist dies derzeit aufgrund der Interventionen nicht notwendig.

Daten legen nahe, dass die SNB dieses Jahr bereits mehr ausgegeben hat als 2015, als die geldpolitischen Entscheidungsträger unerwartet den Euro-Mindestkurs aufhoben und der Franken kurzzeitig die Wechselkursparität erreichte.

Der Einlagensatz ist seitdem auf einem Rekordtief. Ökonomen erwarten laut einer Bloomberg-Umfrage, dass der Satz mindestens bis 2021 auf seinem aktuellen Niveau bleibt.

Eine weitere Aufwertung des Frankens würde die Schweizer Realwirtschaft hart treffen, erklärte das Schweizer Wirtschaftsinstitut KOF in seiner jüngsten Prognose.

Überschrift des Artikels im Original:SNB’s Furious Crisis Response Is Happening Behind the Scenes (1)

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