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Hedgefonds Elliott macht bei Thyssen-Chefaufseher Lehner Druck

Der US-Investor Elliott macht weiter Druck bei Thyssen-Krupp. Ende Juni will sich der Hedgefonds mit Aufsichtsratschef Ulrich Lehner in Düsseldorf treffen, wie die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet.

Auf dem Treffen will der Investor, der mit drei Prozent an Thyssen-Krupp beteiligt ist, Lehner dazu drängen, die geplante Stahl-Allianz mit Tata entweder neu zu verhandeln oder ganz fallen zu lassen. Für Elliott sei kein Deal besser als ein schlechter Deal, hieß es aus Finanzkreisen in London. Außerdem wolle Elliott Lehner auffordern, sich von Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger zu trennen.

Über das schlechte Management des Industriekonzerns soll sich Elliott bereits bei der Krupp-Stiftung, die mit 21 Prozent größter Anteilseigener am Essener Industrieunternehmen ist, beschwert haben, erfuhr die „Wirtschaftswoche“ aus Unternehmenskreisen.

Unterdessen wächst beim Stahlkonzern die Zustimmung zu der Fusion: „Wir haben bei den Gesprächen mit dem Vorstand über das Stahl-Joint-Venture mit Tata Fortschritte erzielt“, sagte der IG-Metall-Sekretär und stellvertretende Aufsichtsratschef des Konzerns, Markus Grolms, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

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Einige Fragen seien geklärt worden, ergänzte der IG-Metall-Vertreter im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel Europe, Detlef Wetzel. „Der Vorstand muss nun bis Ende des Monats seine Hausaufgaben machen und die noch strittigen Punkte klären.“ Dazu gehöre die Frage, wie die Bewertungslücke mit Tata geschlossen werde soll.

Hiesinger verhandelt seit über zwei Jahren über ein Bündnis mit Tata. Durch eine Zusammenlegung der Stahlsparten würde der zweitgrößte europäische Stahlkonzern nach ArcelorMittal entstehen. Zwar könnte Hiesinger die Pläne gegebenenfalls auch gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat durchbringen.

Dies wäre bei dem Traditionskonzern mit seinen starken Gewerkschaftsvertretern jedoch ein Tabubruch, der eine Umsetzung der Pläne sehr erschweren würde. Die IG Metall hatte dem Management bereits weitreichende Zusagen in Sachen Beschäftigungs- und Standortsicherung abgerungen.

Einen Automatismus für eine Zustimmung der Arbeitnehmerseite zu den Plänen gebe es jedoch nicht, sagte Grolms. Am Mittwoch hatte der Aufsichtsrat über das Vorhaben beraten.

Die Gespräche seien konstruktiv gewesen, war von beiden Seiten zu hören. Man sei auf der Zielgeraden, hieß es in Konzernkreisen. Nach der Sitzung hatte Thyssenkrupp bekräftigt, noch in diesem Monat den Aufsichtsrat über das Joint-Venture entscheiden zu lassen.

Vor einer Vereinbarung mit Tata müssen die Konzerne sich allerdings noch einigen, wie die zwischen ihnen entstandene Bewertungslücke geschlossen werden soll.

Das Bündnis war eigentlich als Partnerschaft unter Gleichen geplant, doch die Geschäfte der beiden Stahlschmieden entwickelten sich zuletzt unterschiedlich. Während die Stahlkocher von Thyssenkrupp zulegten, ging es bei Tata bergab. Die Schätzungen für die Lücke gegenüber den ursprünglichen Bewertungen reichen von einem dreistelligen Millionenbetrag bis zu drei Milliarden Euro.

Für einen Ausgleich gibt es mehrere Varianten. „Höhere Schulden für das Joint Venture sind mit uns nicht zu machen“, stellte Grolms klar. Schon jetzt soll der neue Konzern mit über sechs Milliarden Euro Miesen an den Start gehen - Thyssen will vier Milliarden Euro abwälzen, Tata 2,5 Milliarden.

Möglich sei eine Barzahlung von Tata an Thyssen, sagen Insider. Tata könnte auch weniger Schulden einbringen oder aus erwarteten Dividenden Thyssen auszahlen. Denkbar sei zudem, dass Thyssenkrupp mehr als 50 Prozent an dem Joint Venture halte, an den Stimmrechten aber weiter die Hälfte. Auf diese Weise könne Thyssenkrupp das Stahlgeschäft weiter entkonsolidieren, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.