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Was Hedgefonds-Chef Paul Singer mit Ebay vorhat

Der aktivistische Investor sorgt mit einer Forderung für Unruhe beim Onlinehändler. Doch Anleger scheint der Vorstoß zu freuen: Die Aktie steigt.

Einflussreiche Investoren drängen den Onlinehändler Ebay, sich aufzuspalten. So gibt der US-Hedgefonds Elliott in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an das Ebay-Management mehrere „dringend erforderliche“ Schritte vor, um den Wert des Unternehmens deutlich zu steigern. Der Fonds gehört dem Investor Paul Singer und hält nach eigenen Angaben mehr als vier Prozent der Anteile an der Onlineplattform.

In dem Brief fordert Elliott laut Bloomberg das Unternehmen auf, sich von den Bereichen StubHub und Ebay Classifieds Group zu trennen. StubHub ist ein Onlinemarktplatz für den Handel von Tickets für Konzerte, Theater und Sportveranstaltungen. Ebay Classifieds Group umfasst Marken wie Mobile.de für den Fahrzeughandel und Ebay Kleinanzeigen, eine deutsche Plattform für den gebührenfreien Handel unter Privatleuten.

Beide Bereiche arbeiten profitabel. Setze Ebay den geforderten Plan um, könne das Unternehmen seinen Wert um 75 bis 100 Prozent steigern, ist Investor Elliott überzeugt.

Auch andere Investoren haben sich der Meinung Elliotts angeschlossen. Der New Yorker Hedgefonds Starboard Value LP ist laut „The Wall Street Journal“ offenbar seit Monaten im Gespräch mit dem Ebay-Management – ebenfalls mit dem Ansinnen, Geschäftsteile wie das Kleinanzeigengeschäft abspalten zu lassen. Value LP soll einen Anteil von weniger als vier Prozent an Ebay haben.

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Ebay erklärte, Elliotts Vorschläge prüfen zu wollen. Das Unternehmen bemühe sich um die besten Entscheidungen im Sinne von Aktionären, Kunden und Mitarbeitern, hieß es weiter. Dabei gehe es insbesondere darum, Wachstum zu liefern. „Wir freuen uns auf die Gelegenheit, uns mit Elliott zu engagieren, so wie wir es mit allen Aktionären tun.“

Ebay kämpft schon länger mit der verschärften Konkurrenz im Onlinehandel, wo Rivalen wie Amazon oder Alibaba Tempo machen. An der Börse ist Ebay schon längst keine Erfolgsgeschichte mehr: Die Aktie verlor in den vergangenen zwölf Monaten um etwa 20 Prozent an Wert.

Das ist für einen „aktivistischen Investor“ wie Elliott kein akzeptabler Weg. Mehr noch: Der Investor ist dafür bekannt, sich bei Firmen einzukaufen und aggressiv in Managementbelange einzumischen, um mehr Rendite herauszuholen. In Deutschland sorgte der Hedgefonds zuletzt mit seinen Beteiligungen am Essener Konzern Thyssen-Krupp, dem Anlagenbauer Gea Group und dem Chemiekonzern Bayer für Aufsehen.

Sollte es Elliotts Plan gewesen sein, die Aktie mit seinen Aufteilungsfantasien nach oben zu treiben, so ist dies aufgegangen: Das Papier sprang an der Nasdaq um neun Prozent von 31 Dollar am vergangenen Freitag auf rund 33,80 Dollar am Dienstag.

Ebay arbeitet schon länger an einer Neuausrichtung. Von der ursprünglichen Idee, eine Art Auktionshaus für Gebrauchtwaren zu sein, entwickelte sich das Unternehmen zunehmend zu einem Versandhandel von Neuware professioneller Anbieter. Dazu gehört auch, dass Ebay die Zahlungsmodalitäten ändert: Das Versandhaus will künftig selbst als Mittelsmann bei Zahlungen auf der Plattform agieren. Als Partner tritt dann nicht mehr Paypal auf, das bis 2015 zu Ebay gehörte, sondern die niederländische Firma Adyen.