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Hauskäufern drohen steigende Zinsen

Die Europäische Zentralbank wird frühestens im Sommer 2019 die Zinsen erhöhen, aber viele Geschäftsbanken wollen schon früher damit anfangen. Häuslebauern und Unternehmen drohen höhere Zinsen auf ihre Kredite.

Den Banken geht es schlecht, doch glauben sie, dass es ihnen schon bald wieder etwas weniger schlecht geht. Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen EY hat Banker befragt, und siehe da: 93 Prozent der Kreditinstitute rechnen damit, dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten verbessern wird.

„Die Institute in Deutschland mussten in den vergangenen Jahren lernen, mit wenig zufrieden zu sein, denn in einer Niedrigzinsära lassen sich kaum große Sprünge machen“, fasst EY-Partner Claus-Peter Wagner die Situation zusammen. Die oft zitierte Niedrigzinsära allerdings neigt sich langsam ihrem Ende, erwarten zumindest die von EY befragten 120 Banken. Gut zwei Drittel von ihnen gehen davon aus, dass es 2019 zur Zinswende im Euroraum kommen wird.

Während die Europäische Zentralbank frühestens Mitte kommenden Jahres die Zinsen erhöhen will, fangen viele Geschäftsbanken schon früher damit an. Was Banken freut, weil sie dann wieder mehr verdienen, ist eine schlechte Nachricht für die Kunden. Denn ein gutes Teil der Geldhäuser erwartet, die Zinsen für Kredite an Unternehmen und Privatkunden in den kommenden zwölf Monaten nach oben drehen zu können. Zwei Drittel rechnen mit steigenden Zinsen auf Firmen- und Konsumentenkredite.


Bei Immobilienfinanzierungen erwarten sogar 41 Prozent der befragten Banken Zinssteigerungen. Wer ein Haus oder eine Wohnung auf Kredit kaufen oder einen Verbraucherkredit in Anspruch nehmen will, muss bei diesen Instituten also mehr für das geliehene Geld zahlen. Immerhin werden beim Rest der Banken laut EY-Umfrage die Konditionen konstant bleiben.
Wegen der steigenden Kreditzinsen deutet sich laut EY-Bankenexperte Wagner eine Erholung beim Zinsüberschuss an, der traditionell wichtigsten Geldquelle der Banken. Auf das Niveau der Zeit vor der Finanz- und Staatsschuldenkrise werden die Zinsen seiner Erwartung nach jedoch nicht zurückkehren. Für die Banken heißt das, sie müssen neue Einnahmequellen anzapfen.

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Viele haben damit schon angefangen und die Gebühren etwa für Girokonten erhöht. Dienstleistungen, die sonst kostenlos waren, kosten jetzt. So kassieren Banken für am Schalter ausgezahltes Bargeld, für Kontoauszüge am Automaten, ja vereinzelt sogar für Bankkarten bei angeblich kostenlosen Girokonten. Verbraucherschützer haben in einigen Fällen schon mit Abmahnungen und Klagen reagiert. Allein der starke Wettbewerb der immer noch zahlreichen im deutschen Markt vertretenen Banken und Finanzgruppen hat die Kunden vor noch gravierenderen Preisanstiegen bewahrt.


Während die Gebühren steigen, lässt der Service nach, vor allem der Service persönlicher Art. „Viele Banken haben in den vergangenen Jahren massive Einschnitte vorgenommen“, sagt EY-Bankingexperte Dirk Müller-Tronnier. Dies mache sich etwa mit weniger Personal und Filialen sowie mit geringerer Auswahl bei den Finanzprodukten bemerkbar. Seiner Erwartung nach müssen Kunden sich auf noch weitere Korrekturen dieser Art einstellen. Ein Quantum Trost können Bankkunden darin finden, dass sich zumindest an der Gebührenfront laut EY-Umfrage etwas Entspannung abzeichnet. Während im vergangenen Jahr noch jede dritte Bank Gebühren erhöhte, wollen demnächst nur noch 14 Prozent an dieser Schraube drehen.