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Hauptstadtgeflüster: Lockdown in drei Akten

(Bloomberg) -- Es ist nun schon das zweite Mal, dass sich die Bundeskanzlerin diesen Monat mit den Länderchefs abstimmt, um eine bundesweite Strategie zur Eindämmung der zweiten Coronawelle durchzusetzen. Nach ihrem ersten Treffen Mitte Oktober war sich Angela Merkel mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vor allem darüber einig, dass die vereinbarten Maßnahmen letztendlich nicht viel bringen werden und ein weiteres Krisentreffen nötig sein wird.Heute will Merkel nun zusammen mit den Ländern einen so-genannten Wellenbrecher-Shutdown beschließen: Kontakte zwischen Personen sollen begrenzt und auf zwei Haushalte in der Öffentlichkeit beschränkt werden. Bars, Restaurants, Theater, Museen und Sportclubs sollen schließen. Anders als beim Lockdown im März soll das Wirtschaftsleben aber möglichst weiterlaufen, der Einzelhandel wird offen bleiben. Denn die Pandemie droht außer Kontrolle zu geraten. Bis Ende der Woche wird die Zahl der Infektionen nach Schätzung von Bundeswirtschaftminister Peter Altmaier wohl auf 20.000 steigen.Natürlich könnte man der Bundesregierung an dieser Stelle vorwerfen, zu zögerlich zu handeln. Auch wenn die Versuch- und Irrtum-Methode auf den ersten Blick unausgegoren erscheint, könnte sie sich letzten Endes als die bessere Strategie erweisen.

Nicht nur gibt es weiterhin gravierende regionale Unterschiede bei der Corona-Ausbreitung, auf die Rücksicht genommen werden sollte. Man kann auch immer noch nicht mit Sicherheit sagen, welche Corona-Maßnahmen am Effektivsten sind. Vor allem aber sinkt die Toleranz innerhalb der Bevölkerung für die Corona-Einschränkungen.

Ein harter Lockdown wie im März wäre wirtschaftlicher Selbstmord, er würde die Menschen überfordern und die Gesellschaft polarisieren. Sollten die Länderchefs Merkels Paket allerdings ausbremsen, dürfte das heutige Treffen nicht das letzte gewesen sein. Wir steuern dann auf einen Lockdown in drei Akten zu.

(Dieser Kommentar spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung von Bloomberg LP oder deren Eigentümern wider. Birgit Jennen ist Reporterin bei Bloomberg News.)

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