Harvard-Professoren warnen: Eine Zahl könnte auf die Rückkehr der Euro-Krise hindeuten
Die gute Nachricht vorweg: Die Schuldenlast in der Euro-Zone ist leicht gesunken. Laut Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat hatten die 19 Staaten der Eurozone im ersten Quartal 2017 kombinierte Schulden von 9,7 Billionen Euro. Dies beträgt einen Anteil von 89,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Dieser Anteil betrug Anfang 2016 noch 91,2 Prozent.
Die schlechte Nachricht: Obwohl die Schuldenquote gesunken ist, liegt sie lediglich 0,5 Prozent unter der Grenze, ab der die Last der Staatsschulden laut den Harvard-Wissenschaftlern Carmen Reinhardt und Kenneth Rogoff das Wirtschaftswachstum gefährden. Bei einer so hohen Schuldenbelastung könnte eine ungünstige wirtschaftliche Entwicklung zu einer neuen Euro-Krise führen. Die gefährliche Grenze liegt laut Rogoff und Reinhardt bei 90 Prozent. Wie die „Welt“ berichtet, könnte hier bereits eine Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) ausreichen, die dank der guten Konjunktur nur noch eine Frage der Zeit sei.
Italiens Schuldenquote liegt über 50 Prozent über dem Durchschnitt
Weit über dem Durchschnitt lag hier mit einer Schuldenquote von rund 135 Prozent zu Beginn des Jahres Italien. Mittlerweile ist diese — trotz stark gefallener Zinsen — auf fast 140 Prozent gestiegen.
Laut Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, werde der italienische Staat massive Probleme bekommen, wenn die Zinsen wieder steigen, da man die vergangenen Jahre nicht genutzt habe, um wirklich tiefgreifende Reformen auf den Weg zu bringen.