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Harald Schmidt über seinen Impfstatus und Karl Lauterbach: "Ich höre nicht mehr hin"

Harald Schmidt macht aus einem Impfstatus ein wirkungsvolles Geheimnis. (Bild: Getty Images/Ralf Juergens)
Harald Schmidt macht aus einem Impfstatus ein wirkungsvolles Geheimnis. (Bild: Getty Images/Ralf Juergens)

Harald Schmidt zelebriert in einem weiteren ironietriefenden Interview die Unklarheit über seinen Impfstatus. Gesundheitsminister Lauterbach sei ihm mit seinem "rheinischen Jammersound" lästig: "Aber ich glaube, er hat mit allem recht."

Zeitweise war von und über Harald Schmidt wenig zu vernehmen, nachdem er seine Late-Night-Karriere beendet hat und nur noch dann und wann den Kreuzfahrtdirektor auf dem ZDF-"Traumschiff" gibt. Das hat sich seit einem Interview mit "Neuen Zürcher Zeitung" geändert. Im für ihn typischen ironisch zigfach gebrochen Duktus sprach Harald Schmidt über dies und das - unter anderem auch auffallend kryptisch über seinen Impfstatus. Über die Aufregung, die entstand, sei er "überglücklich", sagte Schmidt nun in einem weiteren ironiertriefenden Interview, welches er dem "Spiegel" gab. "Auch darüber, dass die guten alten Spielchen noch funktionieren."

Welche "Spielchen" er meint, deutete der 64-Jährige unter anderem mit einem Verweis auf einen großen Dramatiker an: "Ich habe den Kollegen gesagt: 'Ich bin auf einem guten und vernünftigen Weg, 2G zu erfüllen.' Hinterher hieß es von vielen Seiten: 'Wie meinen Sie das?' Da kann ich nur zurückfragen: Habt ihr schon mal den Namen Beckett gehört? Menschen dieser Geistesklasse kommentieren niemals das eigene Werk."

"Ihnen gegenüber muss ich meinen Impfstatus für mich behalten"

Ein "Corona-Rebell" sei er keineswegs, beteuerte Schmidt auf Nachfrage. "Nichts ist langweiliger für mich, als ein Rebell zu sein. Selbstverständlich unterstütze ich alle Maßnahmen, die gefordert werden." Konkreter wurde der Entertainer zu der Frage, ob er gegen das Coronavirus immunisiert wurde, nicht: "Ich erfülle sämtliche Zertifikatewünsche weltweit, noch bevor die überhaupt geäußert sind, und zwar immer auf dem aktuellsten Stand", versicherte Schmidt. "Aber Ihnen gegenüber muss ich als jemand, der generell sehr verschwiegen ist und keine Plaudertasche, meinen Impfstatus für mich behalten." Schmidts Mantra: "Never explain, never complain."

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Mit mildem Spott blick Harald Schmidt unterdessen auf die Protagonisten der neuen Regierungskoalition in Berlin. "Wenn ich das Kabinett sehe, habe ich wirklich das Gefühl, es sind Schauspieler aus einer Soap", übte der langjährige Gastgeber der "Harald Schmidt Show" Stilkritik. "Man wartet immer noch darauf, dass Frau Merkel kommt und sagt: 'Genug, jetzt lasst mal gut sein!" An Gesundheitsminister Karl Lauterbach lobte er "die Erfüllung einer alten Peter-Zadek-Forderung: Er will die Rolle nicht spielen. Er meint es ernst."

Ein Fan des stetig mahnenden Pandemie-Erklärers von der SPD scheint Schmidt jedoch nicht zu sein: "Ich kann mir eine Situation vorstellen, in der alle Deutschen längst am Strand sind und man das Wort Corona nicht mal mehr im Wörterbuch finden kann. Karl Lauterbach aber kommt noch einmal um die Ecke und sagt: 'Ich hab eine neue Metastudie, da hinten kommt die Wand.' Ich höre nicht mehr hin, weil mir dieser rheinische Jammersound lästig wird. Aber ich glaube, er hat mit allem recht."

Schmidt über "'allesdichtmachen": "Ich wusste, das kann nur schiefgehen"

Am Rande bestätigte Schmidt, für die hochumstrittene Aktion "#allesdichtmachen" angefragt worden zu sein. Unter zunächst unklarer Initiative hatte im April 2021 eine Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern sowie zweier Regisseure kurze Satirevideos im Internet veröffentlicht, die sich teils beißend sarkastisch mit den staatlich erlassenen Pandemiemaßnahmen auseinandersetzen.

Ihm sei "eine Gruppenanfrage" zugegangen, bestätigte Schmidt. Jedoch habe er sofort gewusst, dass das Projekt nur schiefgehen könne: "Und ich rede nicht von den Inhalten, sondern vom Handwerk. Ich höre bei Gruppenanfragen sofort die Alarmglocken. Wer fragt an? Wofür fragt er an? Wie soll das aussehen? In der Regel leuchten da drei rote Lampen. Noch tödlicher ist natürlich die Liste mit denjenigen, die schon zugesagt haben."