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Dax schließt knapp 2,5 Prozent im Minus – Verluste bei allen 30 Werten

Der Aktienhandel an den europäischen Börsen wurde von dem Zollstreit zwischen den USA und China überschattet. Viele Anleger haben ihre Positionen verringert.

Nach dem größten Wochenverlust seit drei Monaten geht es für den Dax in der neuen Handelswoche weiter deutlich abwärts: Belastet von politischer Unsicherheit in Deutschland und dem weiter schwelenden internationalen Handelskonflikt gab der deutsche Leitindex bis zum Handelsschluss 2,46 Prozent nach auf 12.270 Punkte.

Der Euro Stoxx 50 schlug sich als Leitindex der Euro-Zone nur minimal besser. Der Index verlor 2,1 Prozent und notierte zum Handelsschluss bei 3.369 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es um 2,1 Prozent nach unten auf 26.847 Punkte. Der TecDax büßte 2,3 Prozent ein auf 2.733 Punkte.

Zu verdauen haben Investoren immer noch die Drohung von US-Präsident Donald Trump vom Freitag, 20-prozentige Einfuhrzölle auf alle europäischen Autos erheben zu wollen. „Androhungen über weiterreichende Handelsschranken von US-Präsident Trump schüren neue Unruhe an den Börsen“, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. Nur eine schnelle Rückeroberung der Marke von 12.544 Punkten würde seiner Meinung nach dem Dax jetzt auf die Sprünge helfen. Allerdings seien keine Kaufsignale in Sicht.

Auch im Handelsstreit mit China droht eine weitere Eskalation. Laut einem Bericht des „Wall Street Journals“ erwägt das US-Finanzministerium Einschränkungen für chinesische Investoren und plant Regeln, die den Export von US-Technologie nach China untersagen sollen. „Es ist davon auszugehen, dass Trump seine Handelspolitik so lange weitertreibt, bis es den amerikanischen Firmen an den Kragen geht und seine Umfragewerte sinken“, schreiben die Experten der Bank ING in einem Kommentar.

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Auf die Stimmung der Aktionäre drückte auch der rückläufige Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser von der Börse viel beachtete Indikator für die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft ist angesichts des Handelsstreits mit den USA so schlecht ausgefallen wie seit über einem Jahr nicht mehr. „Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft sinkt“, erklärt Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. „Damit verdichten sich Hinweise, dass die konjunkturelle Dynamik nachlässt.“ Jedoch gebe es keine Anzeichen für eine starke Wirtschaftsabkühlung.

Unter Druck gerieten wegen des Handelsstreits alle 30 Titel im deutschen Leitindex. Die größten Tagesverlierer waren Infineon mit minus 5,2 Prozent und Lufthansa mit minus 5,0 Prozent. „Am besten“ lief es für Beiersdorf: Die Papiere des Kosmetikherstellers schlossen mit minus 0,2 Prozent und damit mit dem geringsten Tagesverlust.

Besonders negativ reagierten die Aktien der europäischen Autohersteller. Daimler verloren 2,7 Prozent, Volkswagen 2,4 Prozent und BMW 1,8 Prozent. In Paris standen die Titel von Renault und Peugeot auf den Verkaufslisten, sie gaben 2,6 und 1,5 Prozent nach. Der Index der europäischen Autobranche sackte auf den tiefsten Stand seit neuneinhalb Monaten.

Auch die Zulieferer ließen deutlich Federn. Elringklinger verschreckte seine Aktionäre mit einer Gewinnwarnung. Die im SDax gelisteten Aktien des Autozulieferers stürzten zwischenzeitlich um 12,2 Prozent auf ein Neun-Jahres-Tief von 11,40 Euro ab. In einer Pflichtmitteilung hatte Elringklinger gewarnt, die Rohstoffpreise unter anderem für Stahl und Aluminium seien weiter angezogen und sorgten für erhebliche zusätzliche Belastungen im Gesamtkonzern. Dies könnte 2018 bis zu zwei Prozentpunkte in der Ergebnismarge ausmachen. Daher senkte das Unternehmen für 2018 die Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern auf rund sieben von bisher rund neun Prozent.

Die Aktie der Lufthansa lag mit fast minus fünf Prozent fast am Schluss der Liste der 30 Dax-Werte. Die Airline hatte sich in einem am Freitag veröffentlichten Entschuldigungsschreiben an Kunden für mangelhaften Service entschuldigt. So waren bei der Fluggesellschaft im ersten Halbjahr mehr Flüge ausgefallen als im gesamten Vorjahr.

Auch der weltgrößte Kreuzfahrt-Anbieter Carnival hat am Montag seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr gekappt und damit die Anleger in London und New York verprellt. Die Aktien stürzten um über neun Prozent auf 4292 Pence und 57,30 Dollar ab und notierten damit an beiden Börsenplätzen so niedrig wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr.

Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte sich in einer Spanne von 4,15 bis 4,25 Dollar bewegen, teilte die Firma mit, deren Aktien im britischen Leitindex „Footsie“ gelistet sind. Bisher war Carnival von 4,20 bis 4,40 Dollar ausgegangen. Das Unternehmen, dem über die Cunard-Linie die Kreuzfahrtschiffe Queen Mary II und die Queen Elizabeth gehören, begründete die Prognosesenkung mit höheren Benzinpreisen und dem starken Dollar.

Daneben gaben auch die Finanzwerte deutlich nach. Die Commerzbank-Aktie schloss 3,5 Prozent im Minus. Das Papier der Deutschen Bank gab bis Handelsschluss 2,4 Prozent nach.

In der Türkei herrscht nach dem Wahlsieg von Recep Tayyip Erdogan Erleichterung bei Investoren. Der Leitindex der Börse in Istanbul legt zeitweise um zwei Prozent zu. Die Lira ist ebenfalls gefragt. Allerdings warnen Experten, dass die Erholung nicht nachhaltig sein dürfte. „An den schwierigen fundamentalen Rahmenbedingungen in der Türkei ändert das Wahlergebnis nichts“, sagt Analyst Sören Hettler von der DZ Bank. Die Inflation sei zu hoch und die konjunkturellen Risiken hätten in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen.

Am Rohstoffmarkt stand Öl im Fokus, nachdem sich das Opec-Kartell und andere ölexportierende Länder wie Russland am Freitag auf höhere Fördermengen verständigt hatten. Ein Fass (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 74,71 Dollar.

In Asien verlor der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans 0,6 Prozent. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte am Montag 0,4 Prozent schwächer bei 22.418 Punkten. Investoren blieben wegen befürchteter Verwerfungen im weltweiten Handel und der möglichen Auswirkungen auf die von Exporten abhängige japanische Wirtschaft vorsichtig, sagte Hikaru Sato, technischer Analyst bei Daiwa Securities.

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