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Nach Hackerangriffen auf DKB und andere Banken: Durchsuchungen bei Beschuldigten

Seit Juli 2019 haben Hacker mehrere Unternehmen angegriffen, darunter eine Sparkassen-Tochter. Ein Motiv war laut ersten Ermittlungen: Langeweile.

Durch mehrere Hackerangriffe waren unter anderen Internetanschlüsse, Webseiten und Online-Banking-Systeme deutscher Banken und Unternehmen für Kunden über mehrere Tage nicht nutzbar. Foto: dpa
Durch mehrere Hackerangriffe waren unter anderen Internetanschlüsse, Webseiten und Online-Banking-Systeme deutscher Banken und Unternehmen für Kunden über mehrere Tage nicht nutzbar. Foto: dpa

Ein 16-Jähriger aus Soltau in Niedersachsen und ein 20-Jähriger aus Calw in Baden-Württemberg sollen die Computernetze von Banken und Telekommunikationsanbietern in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin und anderen Bundesländern angegriffen haben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Itzehoe, das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein und das Bundeskriminalamt (BKA) am Mittwoch mit.

Wegen des Verdachts der Computersabotage in besonders schweren Fällen und der versuchten Erpressung hätten Einsatzkräfte des LKA und des BKA auf Antrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe am Dienstag die Wohnungen der zwei Beschuldigten in Calw und Soltau durchsucht. Dabei seien diverse Datenträger sichergestellt worden.

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Von den Angriffen betroffen waren den Angaben zufolge ab Juli 2019 mehrere Unternehmen, darunter die Onlinebank DKB. Wie die Staatsanwaltschaft Itzehoe auf Anfrage mitteilte, geht es dabei um Angriffe am 7. und am 9. Januar. Sie hätten sich gegen den IT-Dienstleister der DKB, FI-TS, gerichtet.

Die FI-TS ist eine Tochter des IT-Dienstleisters der deutschen Sparkassen, der Finanz Informatik (FI). An die FI-Tochter hat die DKB genau wie andere Unternehmen der Sparkassengruppe einen Teil ihrer Technik ausgelagert. Die Probleme Anfang Januar zogen denn auch Kreise: Betroffen waren auch mehrere Landesbanken, allerdings nicht so stark wie die DKB, die zur BayernLB gehört.

Als eine der ersten Firmen jedoch war die TNG Stadtnetz GmbH in Kiel angegriffen worden. Deshalb seien die Staatsanwaltschaft Itzehoe und das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein zuständig, sagte eine Polizeisprecherin.

Durch die Angriffe waren unter anderem Internetanschlüsse, Webseiten und Onlinebanking-Systeme für Kunden über mehrere Tage nicht nutzbar. Derzeit sei von einem Gesamtschaden in siebenstelliger Höhe auszugehen.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, durch den Aufbau eines sogenannten Botnetzes in mindestens zwölf Fällen sogenannte DDos-Angriffe (Distributed Denial of service) auf die Unternehmen unternommen zu haben. Grob gesagt werden dabei Internetseiten durch eine Vielzahl von Anfragen lahmgelegt.

Nach ersten Ermittlungen soll der 16-Jährige aus Soltau die Taten aus Langeweile und Einsamkeit begangen zu haben. Er soll auch im April 2019 Router von Telekommunikationsanbietern in Nigeria sowie von deren Endkunden lahmgelegt und für die Entsperrung Bitcoins im Wert von jeweils rund 100 Euro gefordert haben.