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Ich habe mir in der Energiekrise einen "Blumentopf-Ofen" gebaut. Darum würde ich es nicht nochmal machen

Im Internet boomt die DIY-Heizung - zum Energiesparen lohnt sie sich allerdings nicht.  - Copyright: Lisa Kempke
Im Internet boomt die DIY-Heizung - zum Energiesparen lohnt sie sich allerdings nicht. - Copyright: Lisa Kempke

Draußen wird es kalt, der Herbst hat begonnen - damit auch die Heizsaison und mit ihr die Sorge um steigende Gasrechnungen. Zuletzt sind die Gaspreise zwar etwas gesunken, befinden sich aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Im September lag der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Gas laut des Vergleichsportals Verivox bei 21,75 Cent. Zum Vergleich: Im Vorjahresmonat waren es noch 6,49 Cent je Kilowattstunde. Um bei der nächsten Energierechnung keinen Schock zu bekommen, fragen sich nun viele Menschen: Wie kann ich eigentlich Heizkosten sparen?

Und natürlich hat das Internet, wie sonst auch immer, eine einfache Lösung für die Energiekrise parat: den Blumentopf-Ofen. Im Netz kursieren aktuell zahlreiche Bauanleitungen für die Do-it-yourself-Heizung. Ich habe selbst einen solchen Ofen nachgebaut und getestet.

Dafür benötigte ich: zwei Terrakotta-Töpfe in unterschiedlichen Größen, eine Bauschraube, zwei Mütter, drei Kotflügelscheiben, fünf Pflanztopf-Füßchen, einen Blumentopf-Untersetzer und Teelichter. Nichts davon hatte ich zu Hause, also machte ich mich auf den Weg in den nächsten Baumarkt.

Alle Bauteile für den Blumentopf-Ofen bekommt ihr im Baumarkt. - Copyright: Lisa Kempke
Alle Bauteile für den Blumentopf-Ofen bekommt ihr im Baumarkt. - Copyright: Lisa Kempke

Der Aufbau hat nur fünf Minuten gedauert: Zuerst habe ich das Loch des größeren Topfes geschlossen, indem ich die Kotflügelscheibe oben auf dem Topf mit einer Schraube und im Topf mit einer weiteren Kotflügelscheibe sowie einer Mutter fixiert habe. Danach habe ich den kleineren Topf in den größeren gestellt und mit einem Zentimeter Abstand zu dem Größeren wieder mit einer Kotflügelscheibe und einer Mutter befestigt, sodass der kleinere Topf in dem Größeren schwebt.

 - Copyright: Lisa Kempke
- Copyright: Lisa Kempke

Die sechs Pflanztopf-Füßchen habe ich dann auf dem Blumentopf-Untersetzer platziert, drei Teelichter angezündet, in die Mitte gestellt und zuletzt die Blumentöpfe kopfüber auf die Füßchen über den Lichtern gestellt. Fertig war mein Blumentopf-Ofen.

Eine Heizung kann der "Blumentopf-Ofen" nicht ersetzen

Nach ungefähr fünf Minuten hat sich der Mini-Ofen bereits so schnell aufgeheizt, dass ich meine Hände daran wärmen konnte – mehr aber auch nicht. Schon einen Meter entfernt, spürte ich nichts mehr davon. Auch wenn der Topf nach einer Viertelstunde so heiß wurde, dass ich ihn nur noch mit Handschuhen anfassen konnte, war mein Zimmer gefühlt genauso kühl wie vorher. Ich hatte den Eindruck, der Topf nahm die ganze Wärme auf, gab aber nicht so viel ab, dass ich einen deutlichen Unterschied bemerkte. Ich fürchte, im Oktober oder November muss ich wohl oder übel doch anfangen richtig zu heizen - vielleicht ein paar Grad weniger, als vergangenes Jahr.

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Ein Blumentopf-Ofen kann nun mal keine Heizung ersetzen. Das sagt auch Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW. Die Gesamtmenge an Wärme, die das Teelicht produziere, ändere sich nicht, in dem der Blumentopf darüber gestülpt werde. Er helfe aber in dem Sinne, dass die erzeugte Wärme den Topf aufheize, anstatt an die Decke zu steigen.

Der Energieinhalt eines Teelichts entspricht dem Zehntel einer Kilowattstunde

„Der Blumentopf-Ofen kann zwar ein bisschen Wärme abgeben, allerdings hat ein Teelicht auch nur eine Leistung von 30 Watt“, erklärt Loch im Gespräch mit Business Insider. Der Energieinhalt eines Teelichts entspräche somit ungefähr einem Zehntel einer Kilowattstunde. Nehmen wir an, ein Teelicht kostet fünf Cent, dann würde eine Kilowattstunde mit zehn Teelichtern ungefähr 50 Cent kosten. Zur Erinnerung: Eine Kilowattstunde Gas kostet aktuell durchschnittlich 21,75 Cent. Noch dazu hat ein Teelicht eine Brenndauer von drei bis vier Stunden, danach müsste ich also wieder neue Teelichter kaufen.

In der Theorie, so Loch, müsste ich pro Quadratmeter in meinem Zimmer ein Teelicht-Ofen mit je einem Teelicht aufstellen, um eine Temperatur von 20 Grad zu erreichen – allerdings auch nur in der Theorie, betont er. Zu gefährlich seien die Schadstoffe der Teelichter sowie die erhöhte Brandgefahr.

Neben der Tatsache, dass der Blumentopf-Ofen nur die Hände wärmt, hat er damit einen weiteren Nachteil, wie Loch erklärt: Wer Teelichter benutzt, muss wegen der Schadstoffe regelmäßigen lüften. "Richtige Öfen haben schließlich auch einen Schornstein, aus dem die Abgase entweichen können", sagt er. Doch wenn ich das Fenster öffne, um zu lüften und die Schadstoffe loszuwerden, entweicht auch sofort die Wärme.

Mein Fazit: Der Teelicht-Ofen sieht gemütlich aus - mehr aber auch nicht. Er spendet nur minimal Wärme für meine Hände. Wer sich also die Hände wärmen möchte, könnte genauso gut zu einer Teekanne greifen.