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Ich habe für 234 Euro mitten im Winter in einem winzigen Tiny House aus Plastik in Neuseeland übernachtet – und wollte gar nicht mehr weg


Die Insider-Autorin vor der geodätischen Kuppel, in der sie während einer Reise nach Neuseeland wohnte.
 - Copyright: Monica Humphries/Insider
Die Insider-Autorin vor der geodätischen Kuppel, in der sie während einer Reise nach Neuseeland wohnte. - Copyright: Monica Humphries/Insider

Neuseelands Natur ist atemberaubend schön. Natürlich wollte ich bei meinem Besuch im Juni jeden Augenblick der beeindruckenden Berge, der üppigen Wälder und des kristallklaren Wassers in mir aufsaugen.

Obwohl in Neuseeland Winter war, wollte ich unbedingt meine Heimatstadt Denver, Colorado, verlassen, um die Landschaften Neuseelands zu erkunden. Ich buchte also eine Unterkunft, die nahtlos an die Natur anschließt.

Mein Wunsch führte mich zur Cross Hill Lodge and Domes in der neuseeländischen Region Otago, einem Gebiet im Süden der Südinsel des Landes.

Das Anwesen, das ausschließlich geodätische Kuppeln vermietet, verfügt über sechs dieser Tiny Houses und einer Lodge am Rande des Hawea-Sees. Geodätische Kuppeln sind sphärischen Kuppeln mit einer Gitterschale aus Dreiecken. Die Bezeichnung geodätisch spielt auf Geodäsie an, in der es ebenfalls um die Zerlegung in Dreiecke geht und die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche meint.

Ich fand die Kuppeln auf Airbnb und buchte eine Übernachtung in einem der 40 Quadratmeter großen Tiny Houses für 250 US-Dollar (234 Euro).

Um zur Unterkunft zu gelangen, fuhr ich etwa eine Stunde nordöstlich von Queenstown und passierte beeindruckende, schneebedeckte Berge und zugefrorene Seen.

Als ich mich meinem Ziel endlich näherte, ragte die Spitze einer weißen Kuppel durch die Bäume.

Als ich aus dem Auto stieg und hinaus an die eisige Luft trat, bekam ich tatsächlich etwas Angst. Die Plastikhülle der Kuppeln sah hauchdünn aus und ich hoffte, dass die Heizung in den Kuppeln ausreichen würde. Ich wollte die Natur zwar genießen, aber keinesfalls die Nacht zitternd bei -40 Grad Celsius verbringen.

Aber es gab keine Rückerstattung und somit kein Zurück mehr. Ich begab mich zur Gemeinschaftsunterkunft von Cross Hill, wo mich der Gastgeber Stevie T. begrüßte. Er zeigte mir die Lodge, die mit Sofas, einem Fernseher und ein paar Desserts ausgestattet war, die für die Gäste kostenlos waren.

Dann gingen wir zu Kuppel sechs, meinem kleinen Haus für die Nacht.

Als ich eintrat, verschwanden meine Sorgen sofort. Das Tiny House war dank einer Wärmepumpe warm und viel geräumiger, als ich erwartet hatte.

Es war, als würde man in einen riesigen Marshmallow eintreten. Die Metallstruktur der Kuppel war mit mehreren Schichten ummantelt und das ließ das Innere der Kuppel aufgebläht wirken.

Hausschuhe und Bademäntel warteten am Eingang zur Kuppel auf mich.

Rechts vom Eingang stand ein Kingsize-Bett. Gegenüber war eine breite Wand aus durchsichtigem Kunststoff, die teilweise von einer Reihe von Vorhängen bedeckt war.

Ich zog den Vorhang zurück, um rauszusehen. Von der Kuppel aus überblickte man die gepflegten Gärten des Anwesens, vier weitere Kuppeln und die Berge in der Ferne. Als ich aus dem Fenster schaute, spürte ich, wie frische, kalte Luft an der Unterseite der Kuppel eindrang.

Stevie T. versicherte mir, dass die Kuppel für die Nacht dennoch warm sein würde. Sie war beheizt und es gab auch einen Gaskamin, eine beheizte Matratze und beheizte Badezimmerböden. Tatsächlich spürte ich die kalte Luft nur, wenn ich in der Nähe des Fensters stand.

Am Schlafzimmer vorbei kam ich zu einem kleinen Tisch und einer kompakten Küche.

Die Küche hatte alles, was ich für einen kurzen Aufenthalt brauchte: Gläser, Geschirr, eine Kaffeemaschine und einen Minikühlschrank mit Milch und kaltem Wasser.

Ich durchquerte die Küche und ging zur Rückseite der Kuppel. Hier fand ich den Eingang zum Badezimmer.

Ich war dankbar, dass sich das Bad in meinem Tiny House befand. In der Vergangenheit hatten meine Airbnbs Plumpsklos und Dixi-Klos. Dieses Mal musste ich nicht wieder in die Kälte hinaus, hatte ich mich einmal für den Abend eingerichtet.

Was purer Luxus war? Überall, wo ich hinkam, schalteten sich Lichter mit Bewegungssensoren ein. Im Badezimmer gab es einen Handtuchwärmer und in der Küche fand ich einen Milchaufschäumer.

Der Luxus des Tiny Houses, die atemberaubende Aussicht und das bequeme Bett überzeugten mich schnell davon, dass ich die Kuppel nicht zu verlassen brauchte, nicht einmal zum Nachtisch. Ich richtete mich also ein und schaltete die beheizte Matratze ein, die sich wie ein riesiges Heizkissen anfühlte.

Um mich herum trafen nach und nach andere Besucher ein. Ähnlich wie bei einem Campingzelt waren die Kuppeln nicht sehr schalldicht. Ich konnte also hören, wie Paare darüber diskutierten, was es zum Abendessen gab und wie sie ihren nächsten Tag planten.

Ich wusste, dass auch sie mich sehen und hören konnten. Bei geöffnetem Sichtschutzvorhang und eingeschalteter Beleuchtung hatte jeder, der vorbeikam, einen freien Blick in meine Kuppel.

Trotz begrenzter Privatsphäre war ich mehr mit der Natur verbunden als an den meisten anderen Orten, an denen ich bisher geschlafen habe. Ich fühlte mich ruhig, hörte die Vögel zwitschern und den Regen tropfen. Ich sah zerklüftete Berge und roch das brennende Holz in der Hütte.

Nach dem Abendessen kroch ich ins Bett. Die Sonne ging unter und meine Kuppel wurde vom Gaskamin beleuchtet. Dann wurde mir jedoch klar, dass ich die Sterne nicht sehen konnte.

Ich schaltete den ferngesteuerten Kamin also aus, um eine bessere Sicht zu haben. Durch das durchsichtige Plastik suchte ich nach Sternschnuppen und Sternbildern.

Lange konnte ich den Sternenhimmel jedoch nicht genießen, da kalte Luft hineinzog. Ich schaltete den Kamin also wieder an und schlief ein. Da die Matratzenheizung auf Hochtouren lief, der Kamin auf Maximum gedreht war und der Thermostat der Kuppel auf 72 Grad Fahrenheit (ca. 22 °C) eingestellt war, war mir die ganze Nacht warm.

Am nächsten Morgen wachte ich zu einem wunderschönen Sonnenaufgang auf.

Ich kroch aus meinem warmen Bett und erkundete die Gärten der Lodge.

Ich kam an einem holzbefeuerten Whirlpool im Freien vorbei, der kostenlos genutzt werden kann, aber im Voraus gebucht werden muss. Wenn ich länger in Cross Hill geblieben wäre, hätte ich mit Sicherheit einen Platz reserviert.

Tiny House
Tiny House

Schließlich machte ich mich auf den Weg zur Lodge, wo jeden Morgen ein kostenloses Frühstück serviert wird. Dort schloss ich mich anderen Familien und Paaren an und aß Eier, Toast und Pilze.

Satt vom Frühstück schleppte ich mich zurück in die Kuppel. Ich hatte keine Lust, meinen Koffer zu packen und abzureisen. Während ich meinen Pyjama vom Vorabend zusammenlegte, träumte ich davon, Cross Hill zu meinem Zuhause zu machen.

Sicherlich war es in der Nacht etwas kühl, aber ich merkte, dass das Leben an einem Ort, an dem Unterkunft und Natur nahtlos ineinander übergehen, vielleicht besser zu mir passt als mein Stadtleben in Denver.

Dieser Text wurde von Lisa Dittrich aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.