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BASF feiert Rekordmarge bei Chemikalien

Der weltgrößte Chemiekonzern verzeichnet dank hoher Renditen bei Grundprodukten ein kräftiges Ertragsplus. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr bleibt damit rosig. Doch nicht alle Sparten laufen rund.

Der Chemieriese BASF hat seine starke Verfassung mit einem weiteren kräftigen Ergebnisanstieg im dritten Quartal bestätigt. Bei einem Umsatzplus von neun Prozent auf 15,5 Milliarden Euro verbesserte der Ludwigshafener Konzern seinen Betriebsgewinn vor Sonderfaktoren um 16 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro. Die ohnehin optimistischen Prognosen der Analysten hat er damit noch um etwa drei Prozent übertroffen.

Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter legte um die Hälfte auf 1,34 Milliarden Euro zu, der bereinigte Gewinn je Aktie um gut ein Viertel auf 1,40 Euro. Auch diese Werte lagen deutlich über den Schätzungen des Marktes.

Die Nachfrage habe sich auch im dritten Quartal anhaltend positiv entwickelt, kommentierte Firmenchef Kurt Bock die Zahlen. Auch für den weiteren Verlauf des Jahres bleibt Bock zuversichtlich. „Für das zweite Halbjahr 2017 rechnen wir jetzt mit einem Ebit vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe deutlich über dem Niveau des zweiten Halbjahren 2016“, sagte der BASF-Chef laut einer Pressemitteilung des Konzerns.

Das dürfte im Gesamtjahr auf eine Steigerung des operativen Gewinns um deutlich mehr als 20 Prozent hinauslaufen. In den ersten neun Monaten 2017 liegt der Chemiekonzern bei dieser Ergebnisgröße mit knapp 6,5 Milliarden Euro bereits um 26 Prozent über dem Vorjahresniveau.

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Getrieben wird die positive Ertragsentwicklung des Chemieriesen allerdings fast ausschließlich vom Konzernsegment Chemikalien, in dem die BASF ihr Geschäft mit Grundchemikalien und Kunststoff-Vorprodukten zusammengefasst hat. Es trägt mit rund vier Milliarden Euro Umsatz gut ein Viertel zum Konzernumsatz bei.

Dank kräftiger Preissteigerungen und zum Teil extrem hoher Margen konnte die Sparte ihren Betriebsgewinn im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreswert von 488 Millionen Euro mehr als verdoppeln auf 1,1 Milliarden Euro, und damit eine operative Rekordmarge von 27 Prozent verbuchen. In den ersten neun Monaten fuhr die Sparte knapp 3,2 Milliarden Euro Betriebsgewinn ein, ein Plus von 127 Prozent. Das Chemikalien-Segment liefert damit derzeit mehr Ertrag als alle anderen operativen Sparten des Konzerns zusammen.

Der Ludwigshafener Konzern profitierte vor allem von höheren Absatzmengen und einem sehr kräftigen Preisanstieg bei Vorprodukten für Polyurethan-Kunststoffen wie TDI und MDI.


Preisanstieg bei chemischen Vorprodukten

Auch die Ergebnisse bei Petrochemikalien verbesserten sich deutlich, wobei dazu allerdings auch Versicherungsleistungen im Zusammenhang mit dem Explosionsunfall bei der BASF vor einem Jahr beitrugen. Dabei waren vier Feuerwehrleute ums Leben gekommen, zudem führte der Ausfall von Versorgungsleitungen zu Produktionsausfällen.

Im Gegensatz zum Bereich Chemikalien verbuchten die übrigen Sparten der BASF, die überwiegend höherwertige Chemieprodukte produzieren, durchweg rückläufige Erträge im dritten Quartal, bedingt vor allem durch die höheren Kosten für chemische Vorprodukte. In dem Ertragsgefälle spiegelt sich damit deutlich wider, dass der Ludwigshafener Konzern ein weitgehend durchintegriertes Chemiegeschäft betreibt. Die Chemikaliensparte ist in erheblichem Umfange auch Vorlieferant für die anderen, nachgelagerten Chemieaktivitäten.

In der Agrochemie-Sparte lag das Betriebsergebnis im traditionell schwachen dritten Quartal sogar um fast 80 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Hierzu trug laut BASF vor allem die schwierige Situation auf dem brasilianischen Markt bei. Sie hatte beim Konkurrenten Bayer bereits zur Jahresmitte deutliche Spuren hinterlassen und den Leverkusener Konzern zu einer Reduktion seiner Ertragsprognosen gezwungen.

Im Bereich Öl und Gas profitierte zwar von etwas höheren Verkaufspreisen. Dass das Ergebnis im dritten Quartal trotzdem um sieben Prozent schrumpfte, führt BASF vor allem auf fehlende Ausgleichszahlungen, die man im Vorjahr noch im Zusammenhang mit der Nachverhandlung von Verträgen erhalten habe. In den ersten neun Monaten insgesamt ist das operative Ergebnis gegenüber dem schwachen Vorjahreswert um die Hälfte auf 533 Millionen Euro gestiegen.

Seine Konjunkturerwartungen hat der Ludwigshafener Konzern leicht angehoben. Er geht jetzt von einem Wachstum des globalen Brutto-Inlandsprodukts von 2,8 Prozent aus (gegenüber bisher 2,5 Prozent) und einem Wachstum der Industrieproduktion von 3,1 Prozent (gegenüber 2,5 Prozent). Den Ölpreis sieht BASF weiterhin bei rund 50 Dollar je Barrel.