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„Hätten kein Geld aufnehmen müssen“ – jetzt erhält Leapsome Millionen vom Twitter-Investor

 Nach sechs Jahren sammeln sie das erste mal Geld: die Leapsome-Gründer Jenny von Podewils (l.) und Kajetan von Armansperg
Nach sechs Jahren sammeln sie das erste mal Geld: die Leapsome-Gründer Jenny von Podewils (l.) und Kajetan von Armansperg

Was macht Menschen in Organisationen erfolgreich? Wenn man die beiden Gründer von Leapsome fragt, dann sind das Transparenz, eine Lernkultur und ein mitarbeiterzentriertes Umfeld. Und genau für diese drei Dinge bauen Kajetan von Armansperg und Jenny von Podewils Software, wie Feedback- oder Umfrage-Tools für Mitarbeiter, die sie seit 2016 erfolgreich an Unternehmen wie Spotify verkaufen. Das Besondere an Leapsome: In diesen sechs Jahren kam das Startup nach eigenen Angaben mit inzwischen 80 Mitarbeitern ohne VC-Geld aus, wirtschaftete profitabel und konnte stetig wachsen. Im vergangenen Jahr habe man den Umsatz verdreifacht, so das Unternehmen.

Klar, dass das Investoren anlockt. Und mit Insight Partners, einem Promi-VC aus den USA, der auch in Twitter, Shopify oder Trivago investierte, schloss Leapsome nun erstmalig eine Finanzierungsrunde ab. In der Series A kamen nach Firmenangaben 60 Millionen Euro zusammen. Neben Insight beteiligten sich die europäischen Investoren Creandum aus Stockholm und Visionaries Club aus Berlin. Creandum startete vor wenigen Tagen einen neuen Fonds in Höhe von einer knappen halben Milliarde Euro.

Das Geld habe Leapsome innerhalb weniger Wochen aufgenommen, sagen die beiden Macher im Gespräch mit Gründerszene. Die Entscheidung für das Investment sei Mitte Januar getroffen worden. Im Februar habe man mit Investoren gesprochen und im März wurde die Runde abgeschlossen.

„Wir hätten kein Geld aufnehmen müssen“

„Wir haben uns ganz pragmatisch entschieden, Geld aufzunehmen. Wir hätten es nicht gemusst“, so von Podewils. „Aber wir haben die Ambitionen, eine globale Kategorie aufzubauen. Und es ist schön, aus einer Position der Stärke heraus ins Fundraising zu gehen. Nicht, weil man unter Druck ist und das Geld braucht.“ Auch wenn in der Startupszene erzählt wird, dass man Geld brauche, um zu wachsen, sei Leapsome genauso schnell gewachsen, wie die besten von VC-unterstützten Firmen in ihrem Bereich, so die Gründerin.

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Leapsome bietet den Kunden verschiedene Tools, die etwa Lernpfade beim Onboarding neuer Mitarbeiter aufzeigen. Mitarbeiter können Feedback vom Management oder Kollegen einholen und sich Ziele setzen, um ihre persönliche Entwicklung im Unternehmen nachvollziehen zu können. Und über Umfragen erfährt das Management, wie es den Mitarbeitern geht. Dafür zahlen Kunden wie bei einem SaaS-Modell üblich, regelmäßig einen Betrag. Bei Leapsome geht das ab sechs Euro pro Mitarbeiter im Monat los. Gezahlt wird jährlich.

Gemeinsam mit dem frischen Kapital und dem neuen Investor wolle man die Plattform ausbauen, neue Produkte einführen und im US-Markt expandieren. Dafür eröffnet Leapsome ein Büro in New York, hier hat auch Insight Partners seinen Firmensitz.

Ursprünglich wollten Kajetan von Armansperg und Jenny von Podewils bereits 2020 dort ein Büro eröffnen, wie sie im Gespräch verraten, doch dann kam Corona dazwischen. Das US-Team bauten sie daraufhin in Berlin auf, wo Leapsome seinen Hauptsitz hat.

Den Grund für ihren Erfolg ohne Investoren sehen die Gründer in ihrem komplementären Gründerteam. „Jenny ist Verkäuferin, ich habe schon zu Schulzeiten programmiert und mache es heute noch gelegentlich. Dadurch konnten wir mit einem kleinen Gründerteam ein Produkt bauen, verkaufen und erste Umsätze generieren“, so von Armansperg, der für Rocket Internet den Kreditmarktplatz Zencap mit aufbaute. Und gerade im HR-SaaS-Bereich, mit vielen langfristigen Verträgen, können man Umsätze gut reinvestieren und darüber schnell wachsen.

Spotify und Mercedes Benz als Kunden

Den ersten Kunden habe das Duo nach vier Monate gewonnen, „nachdem wir in meiner damaligen Küche gebrainstormt hatten, wie unser Produkt aussehen soll“, so der Gründer. Anfangs seien die Kunden nach Startups, gewesen, nach zweieinhalb Jahren kann Leapsome den Audio-Riesen Spotify von sich überzeugen, mit damals rund 5.000 Mitabeitern, sagen die Gründer. Heute gehören auch der Software-Entwickler Unity oder der Autobauer Mercedes Benz zu den Kunden.

Bei ihrer Software stehe der Mitarbeiter immer im Fokus, so die Leapsome-Gründer. Nur so könne ein Unternehmen die besten Leute gewinnen und auch halten. Das HR-Segment, in dem sich Leapsome befindet, nennt sich „Performance Management“. Die Gründer versuchen aber stattdessen, den Begriff „People Enablement" zu etablieren. Das Segment gewinne an Bedeutung, da sich der Anteil der Millenials am Arbeitsmarkt erhöhe – und die hätten hohe Ansprüche an ihren Job, klare Karrierevorstellungen und wollten sich weiterentwickeln – , und der Fachkräftemangel in Deutschland zunehme, sowie durch Covid sich die Digitalisierung beschleunige, so die Gründer.