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Händler warten erneut mit Spannung auf EZB-Bondkauf-Zahlen

(Bloomberg) -- Anleger, die auf ein deutlicheres Signal warten, was die Europäische Zentralbank wirklich über den jüngsten Anleihen-Ausverkauf denkt, werden am Nachmittag wahrscheinlich eines bekommen.

Die Daten zu den Bondkäufen der EZB um 15:45 Uhr MEZ decken die Woche bis zum 5. März ab, in der eine neue Verkaufswelle am globalen Rentenmarkt für weitere Turbulenzen sorgte. Mehrere EZB-Ratsmiglieder haben sich bemüht, die Nerven in Bezug auf die damit verbundenen Renditeanstiege zu beruhigen. Die in der vergangenen Woche vorgelegten Bondkauf-Daten deuteten jedoch nicht daraufhin, dass die Notenbank tatsächlich mit verstärkten Käufen gegensteuerte.

Das Unbehagen unter den Anlegern wird noch dadurch verstärkt, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde zum Thema nahezu schweigt. Direktoriumsmitglied Fabio Panetta räumte ein, dass der jüngste Renditeanstieg “unerwünscht” sei und erklärte, es müsse gegengesteuert werden. Andere EZB-Vertreter zeigten sich indessen gelassener. Weitere Wortmeldungen werden erst wieder bei der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung am Donnerstag erwartet.

“Es ist schön und gut, seine Unzufriedenheit zu äußern”, sagte Richard McGuire, Leiter der Bondstrategie bei der Rabobank, über die Kommentare der EZB-Vertreter. “Angesichts der begrenzten Reaktion auf diese konzertierte rhetorische Kampagne scheinen die Märkte jedoch darauf zu warten, dass die EZB ihren Worten auch Taten folgen lässt.”

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Die jüngsten Daten zum Pandemie-Bondkaufprogramm zeigten, dass die EZB in der Woche bis zum 26. Februar Käufe über 16,9 Milliarden Euro getätigt hat. Damit war das Ankaufvolumen so niedrig wie seit vier Wochen nicht mehr. Infolge großvolumiger Tilgungen war der Nettobetrag mit 12 Milliarden Euro sogar noch niedriger, obwohl die EZB wusste, dass diese Tilgungen anstanden.

Den bislang größten Ausverkauf gab es zwei Tage später. Dabei erreichten die Renditen sowohl bei US-Treasuries als auch am europäischen Markt Werte, die zuletzt während der Corona-bedingten Verwerfungen im März 2020 zu beobachten waren.

Credit-Agricole-Stratege Louis Harreau nannte den jüngsten PEPP-Kaufbetrag „lächerlich“. “Ich bin mit dem Motto aufgewachsen: ‘Kämpf’ nicht gegen die EZB’ - doch nun scheint der Markt gegen die EZB zu kämpfen”, so Harreau.

Die Rendite zehnjähriger Anleihen Italiens hat sich verdoppelt, nachdem sie in der zweiten Februarhälfte das Rekordtief von 0,84% erreicht hatte. Der Risikoaufschlag gegenüber Bunds liegt 17 Basispunkte über dem Sechs-Jahres-Tief vom 12. Februar.

Einen Tag nach den Äußerungen von Panetta erklärte EZB-Vize Luis de Guindos, in Bezug auf die Anleiherenditen sei die Lage “sehr ruhig”. Bundesbank-Chef Jens Weidmann sagte, der Renditeanstieg sei keine besonders bedenkliche Entwicklung.

Aus informierten Kreisen war zu hören, dass die EZB davon ausgeht, das Risiko steigender Anleiherenditen durch Verbalinterventionen im Zaum halten zu können, inklusive der Botschaft, zu handeln, wenn es nötig wird.

EZB-Präsidentin Lagarde hat sich am zuletzt am 22. März direkt zu den Bondmärkten geäußert und erklärt, die Notenbank behalte die Entwicklung der Nominalrenditen genau im Auge. In einer vorab aufgezeichneten Rede vor deutschen Wirtschaftsvertretern hielt sie sich vergangene Woche lediglich an die EZB-Standardwendung, keine verfrühte Verschärfung der Finanzierungsbedingungen zuzulassen.

Stratege Frederik Ducrozet von Banque Pictet & Cie rechnet damit, dass die am Nachmittag anstehenden Daten eine Ausweitung der wöchentlichen EZB-Bondkäufe auf mehr als 20 Milliarden Euro anzeigen werden. “Es ist nur fair zu erwarten, dass das Direktorium seinen Worten Taten folgen lässt und das Tempo der PEPP-Käufe vorübergehend erhöht”, so Ducrozet.

Überschrift des Artikels im Original:Traders Seek ECB’s Verdict on Bond Selloff in Stepped-Up Buying

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