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Händler verklagt UBS: Extremer Stress und psychische Schäden

(Bloomberg) -- Ein Händler der UBS Group AG verklagt seinen Arbeitgeber in London. Der Vorwurf: “toxische” Kultur und “strapaziöse Arbeitsbelastung” hätten seine psychische Gesundheit so ruiniert, dass er nicht mehr arbeiten konnte.

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Simon Rope ist seit 35 Jahren bei der Schweizer Bank und verlangt mehr als 200.000 Pfund (232.000 Euro), weil sein Arbeitgeber eine Angststörung fahrlässig verschuldet habe, die durch den Stress im Londoner Büro hervorgerufen wurde, schreiben seine Anwälte in einer britischen Klagschrift. Rope habe mindestens 17 Kündigungsrunden überstanden, ist jedoch seit 2018 nicht mehr auf dem Handelsparkett gewesen.

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Der Fall bietet einen seltenen Einblick in die stressige Welt der Händler und zeigt, welchen Preis diese mitunter zahlen unter dem permanenten Druck, Gewinne abzuliefern und keine kostspieligen Fehler zu machen. In jüngerer Zeit haben sich Händler in Europa für kürzere Arbeitstage eingesetzt, um Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren und ihre mentale Gesundheit zu schützen.

UBS bestreitet Fahrlässigkeit und die Verletzung ihrer Sorgfaltspflicht gegenüber Rope.

Die Anwälte des Händlers beschreiben ein “toxisches Umfeld”, in dem “oft schlecht gelaunte” Händler über das Börsenparkett brüllten und Rope vor Kollegen runtermachten, wenn er etwas falsch machte. Seine Stresssymptome begannen 2016. Um 2018 handelten er und seine drei Kollegen rund 3.500 verschiedene Aktien, eine “außergewöhnlich große Zahl von Unternehmen für ein so kleines Team”, heißt es in Dokumenten, die im Februar beim High Court eingereicht wurden.

Die Anwälte von UBS erwiderten, Ropes Klage beschreibe ein “generell unter Druck stehendes Umfeld”, welches die “unvermeidliche Realität für die Arbeit eines Händlers in der City von London” sei.

“Es handelt sich um ein Umfeld, mit dem er jahrzehntelang nicht bloß zurechtgekommen ist, sondern in dem erfolgreich war, was der Bank Grund gab anzunehmen, dass er psychologisch fähig war, die Anforderungen zu bewältigen”, heißt es in den letzten Monat eingereichten Dokumenten.

UBS räumte ein, dass manchmal auf dem Parkett geschrien würde und dass die Ausdrucksweise der Händler von Zeit zu Zeit rau sei. Sie bestritt jedoch, dass Rope in Arbeit ertrank und sagte, ihr seien keine Vorfälle bekannt, bei denen er öffentlich heruntergeputzt oder auf unprofessionelle oder bösartige Weise angebrüllt wurde.

Ropes Anwalt wollte die Klage nicht weiter kommentieren. Auch UBS lehnte eine Stellungnahme ab.

Anfang 2018 war Rope laut Klagschrift so ausgelaugt, dass er “zunehmend Schwierigkeiten hatte zu Schlaf zu finden und seine sozialen Kontakte zu pflegen” und all seine Energie darauf verwenden musste, in der Arbeit zu funktionieren.

Im April 2018 beging Rope zwei Handelsfehler, die ihn vor Kollegen in Tränen ausbrechen ließen. Er habe zuvor “Monate damit verbracht, zu versuchen, eine sträflich hohe Arbeitsbelastung zu bewältigen” und zu lernen, mit Fremdwährungen und dem dazugehörigen “chaotischen System” umzugehen, sagten seine Anwälte.

Er wurde krankgeschrieben und gilt seither als arbeitsunfähig.

Die UBS-Anwälte entgegnen, sie wüssten nur von einem Fehler, den Rope gemacht habe. Seinen Kollegen zufolge war er erst am nächsten Tag verstört, als ihm gesagt wurde, er solle die Arbeit pausieren lassen und sich ärztliche Hilfe holen. Der Zusammenbruch sei für seine Kollegen ein Schock gewesen, hieß es.

Überschrift des Artikels im Original:UBS Trader Sues Over Claim Extreme Stress Damaged Mental Health

(Wiederholung von Mittwoch.)

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