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Ein gutes Signal für Bayer

Agrochemie-Fusion - Ein gutes Signal für Bayer

Darauf haben die Aktionäre von Syngenta gewartet: Um zwölf Prozent schoss am Montag die Aktie des weltgrößten Herstellers von Pflanzenschutzmitteln in die Höhe. Denn einer Übernahme des Schweizer Unternehmens durch den führenden chinesischen Chemiekonzern Chemchina steht nun praktisch nichts mehr im Wege. Die letzte Hürde war die Entscheidung des Committee on Foreign Investment in the U.S. (Cfius), dass am Montag die in diesem Fall ihre Zustimmung für die 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme erteilte.

Das Cfius wird vom US-Finanzminister geleitet und besteht aus Experten weiterer Ministerien. Dabei geht es nicht nur um militärische Fragen, sondern auch um die Versorgung mit Lebensmitteln und der Entwicklung der eigenen Landwirtschaft. Darauf hat die Übernahme von Syngenta Einfluss. Schließlich versorgen die Schweizer die US-Farmer mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut.

Im Februar hatte Chemchina den Kauf von Syngenta angekündigt und den Aktionären einen Preis von 465 Dollar pro Aktie plus eine Sonderdividende von fünf Dollar angeboten. Die Übernahme soll die Chinesen an die Spitze des Agrochemieweltmarkte bringen und zudem ihre eigene Landwirtschaft modernisieren. Zuvor notierte der Syngenta-Aktienkurs weit unter dem Angebotspreis. Grund: Anleger fürchteten, dass die Amerikaner den Deal blockieren könnten.

Unter Experten und Anlegern galt es als wahrscheinlich, dass der Vorstoß der Chinesen bei Syngenta innerhalb des US-Komitees als kritisch betrachtet wird – auch weil Teile der Öffentlichkeit Front gegen die Chinesen machten. Rund ein Viertel des Umsatzes von zuletzt 13,4 Milliarden Dollar machen die Schweizer in Amerika. Wichtiger noch: Syngenta hat dort ein weltweites Zentrum für die gentechnische Entwicklung von Pflanzen angesiedelt. Es wird im Fall der Übernahme künftig von Chemchina kontrolliert.

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Doch die Befürchtungen erweisen sich als grundlos. Syngenta äußerte sich am Montag zwar nicht im Detail dazu, welche Zugeständnisse dem Cfius in den Verhandlungen gemacht wurden. Der Konzern unterstrich aber, dass diese „nicht materiell für sein Geschäft“ seien – man kann also mit den Zugeständnissen leben.

Mit der Zustimmung des Cfiushat Chemchina die entscheidende Hürde bei der Übernahme gewonnen. Zwar stehen noch kartellrechtliche Entscheidungen aus, doch dabei dürfte es keine Probleme geben: Chemchina ist bisher kaum in der Agrochemie vertreten.

Die Freigabe des Deals ist für die Leverkusener Bayer AG ein gutes Signal. Die Deutschen wollen für 64,5 Milliarden Dollar den US-Saatgurtspezialisten Monsanto übernehmen und stecken seit Wochen mit dem Management des US-Konzerns in Verhandlungen.


Eine Option weniger für Monsanto

Schafft Bayer die Übernahme, warten auf die Deutschen zahlreiche Verfahren mit Kartellbehörden weltweit – aber auch mit dem CFIUS. Das Komitee hat nun im Fall Syngenta gezeigt: Es lässt sich von Warnungen von US-Politikern, man dürfe die amerikanische Landwirtschaft und deren Zulieferer nicht in ausländische Hände geben, nicht beeindrucken. Darauf kann im Fall einer geglückten Übernahme bauen.

Weniger gut ist die Nachricht für das Übernahmeziel von Bayer. Monsanto-Chef Hugh Grant sperrt sich gegen den Verkauf an die Deutschen und hatte zuletzt mehrfach unterstrichen, dass er nach Alternativen für einen Zusammenschluss Ausschau halte.

In Industriekreisen hieß es, dass Grant auch einen erneuten Vorstoß von Monsanto zum Kauf der Syngenta AG für möglich halte, falls deren Übernahme durch die Chinesen scheitere. Diese Option entfällt nun für Monsanto. Damit werden für den Chemieriesen die Alternativen zu einem Deal mit Bayer rar.