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„Ein guter Chef würde nie sagen: Das machen wir so, weil ich das will"

Manuel Gerres ist bei der Deutschen Bahn verantwortlich für die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Ein Gespräch über Kinderträume und No-Gos für Chefs.

Manuel Gerres ist bei der Deutschen Bahn verantwortlich für die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle und den Venture-Capital-Fonds des Konzerns für Startup-Beteiligungen. .Die Ende 2016 neu gegründete Gesellschaft evaluiert und fördert für den Konzern strategisch passende Start-ups sowie schnell wachsende interne Geschäftsmodelle – sowohl fachlich als auch finanziell über Anschubfinanzierungen und Beteiligungen.

Gerres koordiniert dabei auch den Ausbau des internationalen Investoren-, Unternehmens- und Gründer-Netzwerks im digitalen Umfeld. Zuvor war er bei der Schweizerischen SBB für Start-up-Beziehungen und digitale Transformation zuständig. 2019 wurde Gerres als Mitglied in die Vordenker-Community aufgenommen, eine Initiative von Handelsblatt und der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG).

Lieber Herr Gerres, wissen Sie noch, was Sie werden wollten, als Sie klein waren?
Ich würde sagen, es war abwechselnd ein Mix aus Seefahrer und Fußballspieler.

Wie fängt Ihr Tag an?
Wir hören sehr viel Musik zu Hause. Daher wird immer erstmal Spotify angemacht, dazu ein Kaffee gekocht und parallel der Tag und die Meetings durchgeplant.

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Was machen Sie morgens als erstes im Büro?
Das hängt immer etwas davon ab, ob die ersten Meetings im Büro oder extern sind. Für mich ist der persönliche Kontakt zu meinem Team und den Kolleginnen und Kollegen sehr wichtig, daher versuche ich immer erstmal ein paar persönliche Worte zu wechseln.

Was sind Ihre Stärken?
Diese Frage können mir nahestehende Personen sicherlich besser beantworten als ich.

Haben Sie ein persönliches Motto, das Sie antreibt und motiviert?
Mit Mottos konnte ich ehrlich gesagt immer wenig anfangen. Meine Jugend war sehr von sportlichem Wettbewerb geprägt, insofern treibt mich nach wie vor an, das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten herausholen zu wollen.

Wenn Sie Leiter der Bill Gates Foundation wären, die finanziellen Mittel jedoch nur für ein einziges Anliegen verwenden könnten, welches wäre es?
Die aktuelle gesellschaftliche und politische Debatte zeigt meiner Erachtens sehr deutlich, dass es jetzt zu handeln gilt, um unseren Planeten auch für die nächsten Generationen zu erhalten. Finanzielle Mittel sind zur Erreichung dieses Ziels sicher gut und sinnvoll eingesetzt.

Bitte ergänzen Sie den Satz: Ich unterstütze meine Mitarbeiter (Nachwuchskräfte, KollegenInnen) in schwierigen Situationen, indem…?
...sie wissen, dass sie mich jederzeit kontaktieren können. Mir wird es immer wichtig sein, als offene Person wahrgenommen zu werden, die helfend zur Seite steht.

Ein No-Go im Umgang mit Mitarbeitern ist für mich…?
...wenn Fairness und Respekt außer acht gelassen werden.

Wenn Sie ein Buch schreiben müssten: Wovon würde es handeln?
Über das Zusammenspiel von Mensch und Technologie. Ein unfassbar spannendes Feld. Ein Buch zu schreiben könnte helfen, öfter noch tiefer in den Kontext einzusteigen.

Welches Tool ist bei der Arbeit für Sie unverzichtbar?
Pauschal würde ich sagen mein Smartphone, denn darüber wickle ich recht viel an Kommunikation und täglicher Planung ab.

Ihr persönlicher Produktivitätskiller?
Wahrscheinlich auch das Smartphone (lacht).

Her mit dem Geld: Ihr Ratschlag an KollegenInnen für Gehaltsverhandlungen?
Informiert euch vorab gut über das Unternehmen und die möglichen Konditionen. Denn je eher man in einen für beide Seiten realistischen Bereich kommt, desto schneller fokussiert man Inhalte und Ausgestaltung der Stelle.

Der größte Benefit, den Sie bisher aus einem Ihrer Netzwerke gezogen haben?
Ein internationales und vertrauensvolles Netzwerk halte ich für unabdingbar heutzutage. Ich habe viele Entscheidungen in Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten daraus getroffen. Man bekommt einen vielseitigeren Blick auf Dinge und Themen. Meine Erfahrung ist, dass diese Entscheidungen dann stärkere Substanz aufweisen.

In Konfliktsituationen bin ich…?
...zuerst einmal darauf bedacht, dass ich alle relevanten Informationen und Sichtweisen auf den Konflikt genau kenne. Darauf basierend lässt sich in der Regel sachlicher argumentieren und Lösungen entwickeln.

Pannen sind…?
...ein Teil des Lebens und gehören dazu.

Auf welche Fehlentscheidung hätten Sie rückblickend trotzdem gerne verzichtet?
Fehlentscheidungen begleiten einen immer wieder im Berufsleben. Wichtig ist, dass man daraus lernt und Situationen daraufhin neu bewertet.

Wenn ich mich bei Ihren Freunden erkundigen würde: Für welche alternativen Karriereoptionen wären Sie geeignet?
Wahrscheinlich Restaurant-Tester oder Gründer eines Start-ups, das sich mit effizienter Reiseplanung auseinandersetzt (lacht).

Wie gehen Sie mit Stress um?
So gut es planbar ist, versuche ich nach wie vor viel Sport zu treiben. Der Ausgleich hilft mir, viele Stresssituationen neutral einschätzen zu können, um überlegt zu handeln.

Sie merken, dass Sie unglücklich sind in Ihrem Job. Was tun Sie?
So früh wie mögliche handeln und relevante Personen für diesen Zustand direkt ansprechen. Aussitzen oder Warten bringt meiner Erfahrung nach keine Verbesserung. Solche Situationen sollten selbst in die Hand genommen werden.

Ein Satz, den eine gute Führungskraft niemals sagen würde…?
Das machen wir jetzt so, weil ich das so will.

Anderen Chefs würde ich gerne sagen, …
...seid transparent zu eurem Team, gebt alle relevanten Infos eingeordnet weiter und bezieht die Kolleginnen und Kollegen in euren Entscheidungen mit ein.

Wie schalten Sie abends ab und wann gehen Sie ins Bett?
Pauschal kann ich das gar nicht beantworten. Ich organisiere mir meine Erholungsphase jedoch immer so, dass ich mich auch regenerieren kann und genügend Schlaf erhalte. Klappt nicht immer, vor allem auf Dienstreisen...aber ich achte dennoch sehr darauf. Netflix kann da gut unterstützen (lacht).
Herr Gerres, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

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