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Das 0:5 gegen Bayern schockt BVB-Aktionäre nur kurz

Das Fußballteam von Borussia Dortmund ist am vergangenen Wochenende vom großen Konkurrenten FC Bayern München mit 5:0 deklassiert worden. Die Börse schickte den BVB-Kurs danach auf Talfahrt. Doch die Enttäuschung währte nur kurz, denn wirtschaftlich ändert diese Niederlage zunächst nichts – und ein mögliches Verfehlen des greifbar nahen Meistertitels wenig.

Entscheidend für Anleger ist: Borussia Dortmund hat die lukrative Qualifikation für die europäische Champions League praktisch schon sicher. Das ist zumindest wirtschaftlich wichtiger als eine deutsche Meisterschaft, weil die Champions League eine große Bühne für Sponsoren bietet und zweistellige Millioneneinnahmen bringt.

Damit dürfte auch die wirtschaftliche Erfolgsserie weitergehen. Obwohl der BVB seit 2012 nicht mehr Deutscher Meister geworden ist, blieb das Unternehmen BVB nachhaltig profitabel. Der am meisten beachtete Gewinn vor Fremdkapitalzinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg etwa seit dem Finanzjahr 2008/2009 von 17 auf rund 127 Millionen Euro im Finanzjahr 2017/18.

Gleichzeitig hielt das Management die Gewinnmarge auf Basis des Ebitda zum Umsatz im Schnitt über 20 Prozent. Damit hat der BVB in den vergangenen zehn Jahren sogar den großen Konkurrenten FC Bayern geschlagen. Auch branchenübergreifend ist dieses Gewinnniveau beeindruckend. So liegt die durchschnittliche Ebitda-Marge von 14 Branchen der deutschen Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren nur bei knapp zehn Prozent. Dies hat eine Auswertung des Handelsblatt Research Institute ergeben.

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Solche Zahlen tragen dazu bei, dass sich das Image des BVB aus Anlegersicht weiter verbessert. Seit der großen Krise im Jahr 2004 hat sich der Fußballverein Schritt für Schritt neues Vertrauen erarbeitet. Analysten sehen auch für die nächsten Jahre einige Umsatz- und Gewinntreiber.

Sportlich hat sich Borussia Dortmund im Kreis der Champions-League-Teilnehmer etabliert. Dies bringt zusätzliche Aufmerksamkeit bei Werbekunden und mehr TV-Einnahmen mit sich. Überdies steigt die internationale Aufmerksamkeit für Borussia Dortmund. Verbunden damit ist ein Anstieg des Markenwerts, der wiederum über Sponsoren monetarisiert werden kann.

Und schließlich wächst das Fußballgeschäft. Als einer der Spitzenklubs in Deutschland dürfte Borussia Dortmund davon eher überproportional profitieren.

Das BVB-Management will dementsprechend den Umsatz ohne Transfererlöse von 313 Millionen Euro im Finanzjahr 2017/18 auf 500 Millionen Euro bis 2025 erhöhen. Dies entspräche einem Anstieg um etwa 60 Prozent und wird im Verein als „eine realistische Planung“ betrachtet.

Die Analysten von GSC Research stützen diese Einschätzung: Aus der TV-Vermarktung könne Borussia Dortmund in den kommenden Jahren höhere Einnahmen generieren. Die Transfererlöse beinhalten in ihren Augen ebenfalls großes Potenzial. Speziell die Vielzahl junger talentierter Spieler könnte außerdem noch für positive Überraschungen sorgen und über Transfers zweistellige Millioneneinnahmen einspielen.

Das BVB-Management und die Analysten von KPMG setzen den Wert des Klubs daher höher als den derzeitigen Börsenwert an: auf etwa 1,1 Milliarden Euro. Übertragen auf den Börsenkurs bedeutet dies: Er könnte von derzeit rund 8,2 bis 8,5 Euro um mehr als ein Drittel auf rund zwölf Euro steigen.

So weit geht noch keiner der BVB-Analysten. Kurzfristig bleibt jedoch die Marke von zehn Euro das Kursziel, wie Christoph Schlienkamp (Bankhaus Lampe) und Alexander Langhorst (GSC Research) auf Nachfrage bestätigten.