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Großbritannien: 13-Jährige findet Hilferuf in Amazon-Päckchen

Zusammen mit dem bestellten Adventskalender kam auch ein Hilferuf an. (Bild: AP Photo)
Zusammen mit dem bestellten Adventskalender kam auch ein Hilferuf an. (Bild: AP Photo)

Ein Mädchen aus England entdeckte in der Lieferung ihres Adventskalenders eine Notiz eines Amazon-Mitarbeiters.

Als April Dorsett aus dem englischen Bolton das Paket mit ihrem Adventskalender öffnete, fand sie auf der Rechnung den Hilferuf eines Amazon-Mitarbeiters gekritzelt: „Hilf mir bitte, PMP-Mitarbeiter sind böse“, stand darauf. Aprils Mutter Kim postete daraufhin das Foto des Zettels und wollte wissen, was es damit auf sich habe. Bereits seit Längerem steht die Amazon-Personalvermittlungsagentur PMP wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik.

Diese Nachricht stand auf der Rechnung für den Adventskalender. (Screenshot: Facebook / Kim Dorsett)
Diese Nachricht stand auf der Rechnung für den Adventskalender. (Screenshot: Facebook / Kim Dorsett)

Den Kalender, in dessen Verpackung sich der Zettel befand, hatten die Eltern für ihre Tochter April bestellt. Die Eltern ließen dem Make-up-Adventskalender eine kleine Notiz beifügen, jedoch in Form eines lieben Grußes: „Meine bessere Hälfte bestellte den Kalender als Geschenk. Er bestellte dazu einen Zettel mit der Aufschrift: ‚Alles Liebe von Mama und Papa’“, so Kim Dorsett. „Wir haben April gefragt: ‚Hast du die Notiz gelesen?’ und sie sagte: ‚Meinst du das hier?’“

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„Da haben wir es gesehen. Ich dachte, da stimmt etwas nicht. Dann dachte ich, es muss ein Streich sein – aber dann haben die Leute in letzter Zeit all diese Geschichten über Amazon erzählt.“

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Erst eine Woche vor dem Fund des Hilferufs deckte die Sonntagsausgabe des britischen „Mirror“ schockierende Arbeitsbedingungen in Amazons riesigem Lagerhaus in Tilbury, Essex, auf. Ein Reporter der Zeitung verbrachte dort fünf Wochen undercover. Die Mitarbeiter des Standortes, an dem Bestellungen zusammengestellt, verpackt und versandt werden, würden bis zu 55 Stunden pro Woche für 8,20 Pfund (rund 9,30 Euro) pro Stunde arbeiten. Der verdeckt arbeitende Journalist fotografierte „Packer“, die an ihren Packstationen schliefen. Das Personal sagte auch, dass die Toilettenpausen überwacht würden und es ihnen nicht erlaubt sei, außerhalb der geplanten Pausen zu gehen.

Laut Kim Dorsett sei ihre Tochter um das Wohlergehen des Mitarbeiters besorgt gewesen, nachdem sie die Notiz gelesen habe. „Sie sagte: ‚Mama, du musst dich mit Amazon in Verbindung setzen.’“ Und auch die Mutter selbst wollte wissen, was es damit auf sich habe: „Ich wüsste gerne, ob es ein Streich ist oder ob sie tatsächlich die Leute ausbeuten“, so Dorsett gegenüber dem „Mirror“.

Kim Dorsett fragte Amazon via Facebook nach dem Ursprung des Zettels. (Screenshot: Facebook / Kim Dorsett)
Kim Dorsett fragte Amazon via Facebook nach dem Ursprung des Zettels. (Screenshot: Facebook / Kim Dorsett)

PMP nahm mittlerweile Stellung zu der Berichterstattung des „Mirror“ und dem Zettel der Dorsetts: Die Notiz sei keine „exakte oder faire Darstellung“ der für Amazon rekrutierten Mitarbeiter, man untersuche den Vorfall aber. „Wir nehmen solche Kommentare jedoch sehr ernst und werden gemeinsam mit unserem Kunden nachforschen“, heißt es darin. Amazon selbst äußerte sich ähnlich und gab an, der Bericht des „Sunday Mirror“ stimme nicht mit den Erfahrungen „vieler Tausender überein, die wir in ganz Großbritannien beschäftigen.“ Und weiter: „Es gibt eine Physiotherapie vor Ort. Wir überwachen keine Toilettenpausen.“

Wer den Hilferuf tatsächlich verfasst hat, ist bislang unbekannt.

Im Video: Schwarzer Freitag für Amazon