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Dow Jones weiter im Sturzflug – Minus von mehr als 600 Punkten

Die großen US-Indizes haben nach massiven Kursverlusten vom Mittwoch auch im Donnerstagshandel mehr und mehr an Halt verloren. Der Handelstag endete im Minus. Während die Nasdaq sich durch den schlechtesten Monat seit 2008 bereits im Bärenmarkt befindet, schrammten Dow und S & P am Donnerstag dran vorbei.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab rund zwei Prozent auf 22.859 Punkte nach - zwischenzeitlich gab der Dow weit über 600 Punkte nach, beim Börsenschluss war er über 450 Punkte im Minus. Der breiter gefasste S & P-500 sank 1,6 Prozent auf 2467 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 1,6 Prozent auf 6528 Punkte.

Schuld an der Misere ist nach wie vor der Zinsausblick der US-Notenbank (Fed). Auch enttäuschende Firmenberichte nährten Sorgen, dass sich die Weltkonjunktur deutlich abschwächen könnte. Anleger fürchten insbesondere, dass weitere Zinsanhebungen der Fed das Wachstum bremsen werden.

Die Notenbank hatte zwar signalisiert, dass es im kommenden Jahr nicht mehr so viele Erhöhungen geben soll wie im vergangenen. Aber manche Börsianer hatten sich ein noch vorsichtigeres Vorgehen gewünscht. „Die Fed hat die Vorstellung zerstört, dass sie dazu da ist, den Markt aufzufangen“, sagte Analyst Michael Antonelli vom Brokerhaus Robert W. Baird der Nachrichtenagentur Reuters.

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Und auch US-Präsident Donald Trump goss neues Öl ins Feuer: Der US-Präsident zeigt sich im Kampf gegen einen drohenden Regierungsstillstand hart. Er werde kein Finanzierungsgesetz unterzeichnen, wenn es nicht die „perfekte Grenzsicherung“ beinhalte. In Trumps Sichtweise ist darunter eine Grenzmauer zu Mexiko zu verstehen.

Die Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten gaben Walgreens Boots Alliance mehr als fünf Prozent nach. Die Apothekenkette lag mit ihrer Umsatzentwicklung unter den Erwartungen des Marktes.

Accenture-Aktien brachen 4,9 Prozent ein. Die Unternehmensberatungsgesellschaft enttäuschte die Anleger mit ihrem Geschäftsausblick.

Nike-Aktien legten im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent zu. Im zweiten Quartal des im Juni beginnenden Geschäftsjahr setzte das Unternehmen mit Sitz in Oregon 9,4 Milliarden Dollar um und schrieb einen Nettogewinn von 847 Millionen Dollar. Damit verteidigt Nike seinen Platz an der Spitze der Sportartikelhersteller weltweit.

Nach einer unerwartet schwachen Prognose für das erste Geschäftsquartal gingen dem weltgrößten Kreuzfahrt-Anbieter Carnival die Anleger von Bord. Die Aktien des Unternehmens gaben mehr als neun Prozent nach. Carnival rechnet wegen höherer Treibstoffkosten und eines stärkeren Dollar damit, dass das Ergebnis je Aktie im laufenden Quartal bei 40 bis 44 Cent liegt. Analysten hatten im Schnitt mit 45 Cent je Aktie kalkuliert.

Beim Tabakkonzern Altria belastete die Übernahme von 35 Prozent am E-Zigaretten-Hersteller Juul für 12,8 Milliarden US-Dollar die Aktien. Altria verloren knapp 2 Prozent. Es ist die größte Investition in der Konzerngeschichte. Insgesamt werde Juul bei dem Deal mit 38 Milliarden Dollar bewertet. Damit hat sich die Bewertung des Start-ups aus San Francisco binnen weniger Monate mehr als verdoppelt. Analyst Christopher Growe vom Broker Stifel monierte, der hohe Preis für Juul konterkariere alle Vorteile aus dem Deal.

Aktien von Blackberry stiegen nach guten Geschäftszahlen um 2,7 Prozent. Der einstige Smartphone-Pionier hatte im dritten Quartal mit seinem bereinigten Ergebnis je Aktie sowie dem Umsatz selbst die optimistischsten Analystenschätzungen übertroffen.

Dass Celanese ab der kommender Woche in den marktbreiten S & P-500-Index aufsteigt, ließ die Aktien des Chemiekonzerns um 4,7 Prozent steigen. Weichen muss dafür der Pharmakonzern Express Scripts Holding, der vor der Übernahme durch den Versicherer Cigna steht. Express Scripts verloren 3,6 Prozent.

Außer der Reihe ging es für die Twitter-Aktie abwärts. Berichten zufolge hat die Einschätzung des Analysehauses Citron Research einen Abverkauf durch Leerverkäufer eingeleitet. „Twitter ist der Harvey Weinstein der sozialen Netzwerke geworden“, titeln die Analysten und beziehen sich auf eine Studie von Amnesty International, der zufolge der Kurznachrichtendienst ein „toxischer Ort“ für Frauen geworden sei. Es geht dabei um die Belästigung gerade prominenter Journalistinnen und Politikerinnen durch männliche Twitter-Nutzer.

Citron Research kommt zum Schluss, dass eine Reaktion auf die Vorwürfe nur ein umfassender Umbau sein könne – mit Auswirkungen auf Kostenstruktur und Geschäftsmodell. Die Aktie gab zuletzt um mehr als 12,5 Prozent nach.

So lief der Handel in Europa und Asien

Auch der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag vom Zinsentscheid der Fed belastet. Der Dax erreichte zwischenzeitlich ein neues Jahrestief von 10.563 Punkten und schloss 1,44 Prozent im Minus.

Ähnlich erging es den Aktienmärkten in Asien. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor am Donnerstag im Verlauf 1,7 Prozent auf 20.631 Punkte. Zwischenzeitlich war er auf unter 20.600 Zähler abgesackt, den tiefsten Stand seit Ende März. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,4 Prozent auf 1534 Stellen nach. Der Markt schloss mit einem Minus von 2,5 Prozent und ist damit erstmals in einen Bärenmarkt eingetreten.

Von einem Bärenmarkt ist die Rede, wenn ein Index im Vergleich zu seinem Höchststand um 20 oder mehr Prozent sinkt. In einem solchen Markt befinden sich neben dem Topix aktuell auch der Dax, der MDax und diverse weitere Indizes in Asien und Europa.