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Große Teile der Finanzbranche noch nicht fit für MiFID II

Es sind nur noch fünf Monate bis zur Umsetzung der MiFID-II-Vorschriften der Europäischen Union. Eine Studie enthüllt, dass viele Unternehmen aus der Finanzbranche unvorbereitet in das Abenteuer Regulierung stürzen.

Die Umsetzung von MiFID II rückt immer näher. Deshalb sollte es niemanden mehr überraschen, dass der Finanzdatenanbieter Bloomberg seine Anleihen-Handelsplattform umgerüstet und an die Transparenzvorschriften angepasst hat, die mit der Finanzmarktreform im Januar 2018 in Kraft treten. Auch Bloomberg-Konkurrent Thomson Reuters will noch Ende dieser Woche die neue MiFID II-konforme Version seiner Devisenhandelsplattform starten. Die pan-europäische Börse Bats Global Markets hat bereits ihre Aktienhandelssoftware auf die Anforderungen von MiFID II umgestellt.

So forsch im Zeitplan wie die drei oben genannten Unternehmen sind leider nicht alle Finanzdienstleister. Konkret: In einer Umfrage der britischen Unternehmensberatung JWG geben mehr als 90 Prozent der europaweit befragten institutionellen Investoren an, dass sie bis zum Stichtag 3. Januar 2018 die Anforderungen, die MiFID II an sie stellt, wohl nicht erfüllen können.

Quelle: JWG

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Konkret bedeutet das, dass in knapp fünf Monaten ein großer Teil der Finanzindustrie vermutlich kaum vorbereitet und mit der Realität durch die neue Regulierung überfordert sein wird. Das Problem für die Unternehmen ist nicht zu unterschätzen: Wer gegen die Regeln verstößt, dem drohen saftige Strafen. Es bleibt abzuwarten, ob die Regulierungsbehörden in Europa im ersten Quartal 2018 bereits hart durchgreifen oder den Sündern noch Aufschub gewähren, die Vorschriften zeitnah umzusetzen.

Die unterschätzte Reform

Dass so viele Finanzprofis im Verzug sind, liegt laut Umfrage wohl nicht zuletzt daran, dass der Aufwand für die Umstellung der administrativen Abläufe, der Software (IOB: 0NJS.IL - Nachrichten) und der Personalstrukturen von vielen Unternehmen einfach unterschätzt wurde. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) machen die Zahlen der Studie deutlich: Rund 48 Prozent der Befragten veranschlagten unabhängig von ihrer Größe weniger als 2 Millionen Britische Pfund (2,27 Millionen Euro) für die Umsetzung der neuen Vorschriften. 45 Prozent der Unternehmen versuchen, MiFID II mit einem Team (Frankfurt: 865796 - Nachrichten) von weniger als fünf Leuten zu bewältigen. Nur 15% der Befragten haben ein Budget von über 10 Millionen Pfund. Zur Info: Die Umfrageteilnehmer verwalten zum Teil Vermögen von bis zu 500 Milliarden Pfund.

Quelle: JWG

Ein weiterer Grund für die Nachlässigkeit beim Thema MiFID II könnte auch die geringe Akzeptanz der Regulierung sein: Gerade einmal ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass sie von MiFID II profitieren und gleichzeitig Wettbewerbsnachteile fürchteten, falls sie nicht rechtzeitig ihre Prozesse und ihre Software auf MiFID II umstellen würden.

Die Zeit drängt. Es sind keine tausend Tage mehr bis zur Umstellung. Das spüren nun auch die mittelgroßen und kleineren Unternehmen. Zwar entfällt ein Großteil der Last auf Banken, die sowohl Handelsgeschäfte ausführen als auch Research anbieten. Aber MiFID II berührt auch in großem Umfang die Arbeit von Vermögensverwaltern und Fondsmanagern, die ihren Kunden in Zukunft zum Beispiel künftig mehr Einzelheiten über anfallende Kosten und Provisionen zur Verfügung stellen müssen.

Die komplette Studie als PDF-Dokument.

(MvA)