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Was Großbritannien-Urlauber beachten müssen

Großbritannien hat die EU nach jahrelangen Verhandlungen am 31. Januar 2020 verlassen – der Brexit ist vollzogen. Das sollten England-Urlauber nun beachten.

Großbritannien (GB) hat die EU am 31. Januar 2020 verlassen. Diese Folgen sollten Großbritannien-Urlauber bei ihrer England-Reise beachten. Foto: dpa
Großbritannien (GB) hat die EU am 31. Januar 2020 verlassen. Diese Folgen sollten Großbritannien-Urlauber bei ihrer England-Reise beachten. Foto: dpa

Am 31. Januar ist Großbritannien nach jahrelangen Verhandlungen im Parlament und mit der EU aus der Europäischen Union ausgetreten. Zuvor wurde der Brexit, der Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem europäischen Staatenbund, bereits dreimal verschoben – Ende Januar 2020 ist der Brexit aber Realität geworden.

Dies hat enorme wirtschaftliche Folgen – sowohl für Großbritannien, als auch für Deutschland und die EU – aber auch Folgen für den Tourismus im Land und für England-Urlauber. So drohen beispielsweise Grenzkontrollen bei der Ein- und Ausreise ins Königreich oder höhere Kosten beim Datenroaming für Telefonie oder mobiles Internet. Daneben gibt es allerdings auch allerhand andere Auswirkungen, die Urlaubern die England-Reise erschweren können – mögliche Brexit-Folgen für Großbritannien-Urlauber und ihre Reise durch England im Überblick.

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Das müssen Urlauber bei ihrer England-Reise nach dem Brexit beachten

Welche Reisedokumente benötige ich?

Staatsbürger des europäischen Wirtschaftsraums können bis spätestens 2021 mit einem gültigen Personalausweis in das Vereinigte Königreich einreisen, Kinder reisen mit einem gültigen Kinderreisepass ein. Auch im Falle eines No-Deal-Brexits nach Ablauf der Übergangsphase Ende 2020 werden Personalausweise für Kurzaufenthalte von bis zu drei Monaten vorerst weiterhin akzeptiert. Allerdings macht die britische Regierung auch klar, dass der Personalausweis im Laufe des Jahres 2021 seine Gültigkeit als Einreisedokument verlieren wird. Dann müssen England-Urlauber einen gültigen EU-Reisepass vorlegen.

Werden nach dem Brexit regelmäßig Grenzkontrollen durchgeführt?

Urlauber müssen sich bei der Einreise nach Großbritannien nach dem EU-Austritt des Königreiches grundsätzlich auf Grenzkontrollen einstellen. Kontrollen an der britischen Grenze sind jedoch keine Neuheit.

Da Großbritannien nicht am Schengen-Abkommen beteiligt ist, mussten sich Urlauber seit jeher auf Personenkontrollen bei der Ein- und Ausreise einstellen – an Flughäfen müssen die Reisedokumente beispielsweise vorgelegt werden.

Welche Zollabgaben können nach einem Brexit anfallen?

Bis Ende 2020 müssen sich Urlauber bei ihrer England-Reise nicht um eine Zollabgabe bei persönlichen Souvenirs sorgen. In der Übergangszeit können Urlauber Großbritanniens bei Ein- und Ausreise in beziehungsweise aus dem Vereinigten Königreich Freimengen für Waren des persönlichen Gebrauchs nutzen. Beispielsweise dürften Urlauber ab 17 Jahren bis zu 800 Zigaretten sowie 90 Liter Wein mitbringen.

Tritt jedoch nach Ablauf des Jahres 2020 kein Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU in Kraft, könnte Deutschland zollrechtlich als Drittland behandelt werden. In diesem Fall fielen die dann geltenden Freimengen bei der Ein- und Ausfuhr deutlich geringer aus als bislang. Aktuelle Einfuhrbestimmungen für Nicht-EU-Länder sowie Neuerungen können beim Deutschen Zoll eingesehen werden.

Schränkt der Brexit den Flugverkehr ein?

Der Brexit könnte durchaus Folgen für den Flugverkehr zwischen Großbritannien und den übrigen EU-Staaten haben. So würde insbesondere ein harter Brexit nach Ablauf der Übergangsphase merkliche Konsequenzen auch für Urlauber haben, die ihre Ferien trotz Brexit im Vereinigten Königreich verbringen wollen. Explizite Folgen für den Luftverkehr lassen sich aktuell allerdings nur sehr vage absehen, der Tourismus in Großbritannien könnte allerdings Schaden nehmen.

Sollte ein Flug nach Großbritannien storniert werden, oder wesentlich verspätet starten, könnte der Anspruch auf Entschädigung hinfällig werden.

Werden Flüge nach Großbritannien nach dem Brexit teurer?

Ob die Flugpreise für Reisen nach Großbritannien ansteigen werden, kann nicht pauschal beantwortet werden und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Im Falle eines No-Deal-Brexits nach Ablauf der Übergangsphase Ende 2020 sollten Reisende sich jedoch darauf einstellen, dass bei einer Flugverspätung oder gar einer Stornierung, der Anspruch auf eine Entschädigung künftig entfällt. Nur nach dem Erlass eines neuen Gesetzes auf nationaler Ebene könnten Reisende weiterhin Entschädigungen geltend machen. Bisher erhalten Passagiere, deren Flug von einer Fluggesellschaft mit Hauptsitz in der EU durchgeführt wird, bis zu 600 Euro Entschädigung.

Welche Folgen hat der Brexit für den Bahnverkehr?

Der Brexit hat bisher keine bekannten Auswirkungen auf Bahnreisende. Einzig die Anzahl an Grenzkontrollen könnte nach einem EU-Austritt Großbritanniens ansteigen. Urlauber, die bereits vor dem Brexit mit dem Zug nach Großbritannien eingereist sind, werden die vermehrten Kontrollen vermutlich jedoch kaum bemerken, da bereits jetzt Kontrollen bei der Durchfahrt durch den Kanaltunnel durchgeführt werden. Bahnreisen stellen daher eine geeignete Alternative dar, sollten die Flugpreise künftig tatsächlich steigen.

Was muss ich beachten, wenn ich mit dem Auto nach Großbritannien reise?

Autofahrer benötigen auch nach dem Brexit lediglich den deutschen Führerschein für Fahrten innerhalb Großbritanniens. Ein internationaler Führerschein wird voraussichtlich nicht erforderlich sein.

Vor der Einreise mit dem eigenen Auto sollten Urlauber aber prüfen, ob Großbritannien weiterhin auf der Grünen Karte gelistet ist. Dies könnte sich nach einem Brexit gegebenenfalls ändern. Urlauber, die vor Ort einen Mietwagen buchen, konnten sich bei Streitigkeiten bisher an die Schlichtungsstelle ECRCS wenden, die für grenzüberschreitende Mietwagenstreitigkeiten zuständig ist. Welche Anlaufstelle es nach dem Brexit gibt, ist bislang noch offen.

Kann ich nach dem Brexit mein Handy noch in Großbritannien nutzen?

Grundsätzlich wird der Gebrauch des Smartphones in Großbritannien nach dem Brexit nicht eingeschränkt. Es lassen sich also weiterhin Urlaubsfotos, Urlaubsgrüße oder auch berufliche Mails aus dem Vereinigten Königreich verschicken. Allerdings kann der Tarif für das Versenden solcher Nachrichten wesentlich teurer ausfallen und höhere Kosten verursachen als bislang.

Fallen nach dem Brexit höhere Roaming-Gebühren an?

Nach dem EU-Austritt Großbritanniens sollten Urlauber prinzipiell mit höheren Roaming-Gebühren rechnen. Während Telefonate, SMS sowie das Surfen im Internet in Großbritannien bisher nur so viel kosten wie in Deutschland auch, ist Großbritannien nach dem Brexit nicht mehr an die EU-Roaming-Verordnung gebunden. Folglich kann das Telefonieren im britischen Telefonnetz für Urlauber deutlich teurer werden als es bislang der Fall war. Bei einigen Mobilfunkverträgen ist die Telefonie ins EU-Ausland jedoch bereits jetzt enthalten.

Insbesondere das Surfen im Internet sowie die Nutzung sozialer Medien könnte für Großbritannien-Urlauber deutlich kostenintensiver werden. Bisher geben die deutschen Netzbetreiber wie Vodafone, Telekom und O2 jedoch zu erkennen, dass sie auch nach einem Brexit zunächst auf erhöhte Roaming-Gebühren verzichten wollen.

Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn ich im Großbritannien-Urlaub krank werde?

Reichte bei einem Arzt-Besuch im Großbritannien-Urlaub bisher das Vorzeigen der Versichertenkarte einer gesetzlichen Krankenversicherung, sollten sich Reisende nach einem Brexit auf mögliche Mehrkosten einstellen. Denn nach dem EU-Austritt könnte es für Reisende notwendig werden, vor Reiseantritt eine private Auslandskrankenversicherung abzuschließen – dies betrifft auch privatversicherte Personen.

Kann ich mein Haustier weiterhin mit in den Großbritannien-Urlaub nehmen?

Grundsätzlich ja. Allerdings müssen Urlauber im Falle eines No-Deal-Brexits nach Ablauf der Übergangsphase Ende 2020 einige Bedingungen erfüllen, damit Hund oder Katze in das Vereinigte Königreich einreisen dürfen. Der EU-Heimtierausweis genügt dann nicht mehr.

Deshalb wird Tierbesitzern empfohlen, etwa vier Monate vor der geplanten Einreise den Tierarzt aufzusuchen, um das weitere Vorgehen und die notwendigen Maßnahmen zu besprechen. Die britische Regierung hält Tierbesitzer zu den aktuellen Einreisebestimmungen und möglichen Änderungen auf dem Laufenden.

Problematisch könnte das Mitbringen von Haustieren insbesondere dann werden, wenn Großbritannien als Drittstaat eingestuft werden würde. Denn dann gelten bei der Rückreise nach Deutschland die Regelungen für Nicht-EU-Staaten. In diesem Fall müsste dann bei der Heimreise jedes Haustier neben dem EU-Heimtierausweis sowohl eine gültige Tollwutschutzimpfung als auch einen Mikrochip vorweisen.

Macht der Brexit das Reisen in Großbritannien insgesamt teurer?

Grundsätzlich ist nach dem Brexit eher mit dem genauen Gegenteil zu rechnen. Denn bereits während der Brexit-Verhandlungen der vergangenen Jahre und Monate ist der Kurs des britischen Pfund Sterlings gegenüber dem Euro um rund zehn Prozent gefallen. Für Verbraucher könnte sich dies finanziell auszahlen, sind durch diese Entwicklungen und den fallenden Kurs des Pfund Sterlings doch gerade britische Produkte günstiger. Bei nach Großbritannien importierten Produkten verhält sich dies allerdings exakt gegenteilig – sie fallen also teurer aus als bisher.