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Große Corona-Studie aus Berlin: Superspreader sind häufig Infizierte ohne Symptome

Wer mit dem Coronavirus infiziert ist, kann anderen Menschen anstecken, auch wenn er selbst ohne Symptome ist. Prä-symptomatische, asymptomatische oder nur mild symptomatische Personen (PAMS), tragen sogar wesentlich zur Ausbreitung des Virus bei. Dies hat eine großangelegte Untersuchung mit mehr 25.000 coronapositiven Menschen in Berlin bestätigt. Sie wurde im Fachmagazin Science veröffentlicht.

Das Forscherteam hatte dafür in Testzentren in Berlin und im Umland zwischen dem 24. Februar und dem 2. April insgesamt 415.935 Personen einem PCR-Test unterzogen. Bei rund 6 Prozent von ihnen, also 25.381 Personen, wurde das Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen.

Untersucht wurde zudem welche Symptome die positiv Getesteten aufwiesen und welche Viruslast sie hatten; also die Menge an Virenpartikeln die sich im Rachen der Getesteten befand. Diese kann von Person zu Person stark schwanken und hat einen wesentlichen Einfluss darauf wie infektiös die betroffene Person ist.

Viruslast ist vor dem Auftreten der ersten Symptome am höchsten

Am höchsten war die Viruslast in der Untersuchung ein bis drei Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome – sofern es überhaupt dazu kommt. Dabei zeigt sich, dass auch Infizierte, die keine oder kaum Symptome haben, höhere Viruslasten in sich tragen können als Patienten, die wegen einer schweren COVID-19-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt werden müssen.

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Auch wenn sie Zusammenhänge zwischen Viruslast und Infektiösität noch nicht voll verstanden sind, gibt es viele Indizien, dass eine hohe Viruslast wesentlich dazu beiträgt, dass sich das Virus verbreitet. Symptomlose Personen können das Virus nicht nur übertragen, sondern oft auch sogenannte Superspreader sein.

Etwa 8 Prozent aller getesteten Infizierten waren solche Super-Verbreiter. Der Anteil unter den PAMS-Personen lag dagegen 36 Prozent. Ein Drittel der Symptomlosen ist als nicht nur ansteckend, sondern hochansteckend. Ihr Anteil ist also deutlich höher als bei der Gesamtgruppe der Infizierten.

Acht Prozent Superspreader insgesamt – 36 Prozent unter Symptomlosen

Es handelte sich dabei zumeist um jüngere Menschen, die im Durchschnitt 37,6 Jahre alt waren. Ihr Immunsystem kann offenbar auch mit hohen Viruslasten umgehen kann, ohne Symptome zu entwickeln. Besonders problematisch ist dies freilich, wenn diese sich ihrer eigenen Infektion gar nicht bewusst sind, da sie sich nicht testen lassen.

Die Frage, ob Kinder ähnlich hohe Viruslasten in sich tragen und somit auch zu Superspreadern werden können, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Zwar wurden bei den Rachenabstrichen unter Kindern durchschnittlich deutlich weniger Viren gefunden, doch der Virologe Christian Drosten, der als Verfechter der These einer hohen Infektiösität von Kindern gilt, gibt zu bedenken, dass die Rachenabstriche bei Kindern in der Regel weniger tief und lange erfolgen würde, wodurch die geringere Viruslast zu erklären sei.

Die Untersuchung hatte zudem gezeigt, wie weit die britische Variante B.1.1.7 bereits verbreitet ist und wie ansteckend sie ist. Bei 1.533 Abstrichen lag die Viruslast im Schnitt 10-fach höher als in Abstrichen mit der zuvor verbreiteten Version von SARS-CoV-2. Diese könnte die rasante Ausbreitung der britischen Variante hierzulande erklären.

tf