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Großbritannien startet Hotel-Quarantäne für Einreisende – Bei Verstößen drohen harte Strafen

Auf der Quarantäneliste in England stehen 33 Risikoländer, in Schottland müssen alle Einreisenden ins Hotel – auf eigene Kosten. Das Vorgehen ist umstritten. An den Flughäfen droht das Chaos.

Die Zahl der Passagiere in London-Heathrow ist momentan nur ein Bruchteil dessen, was vor der Corona-Pandemie üblich war. Dennoch kommt es seit einigen Tagen wieder zu langen Schlangen vor den Einreiseschaltern. Denn die Regierung hat die Einreisekontrollen stark verschärft und die E-Gates geschlossen.

Seit Montagfrüh müssen zudem alle Einreisenden aus 33 Risikoländern für elf Nächte in Hotel-Quarantäne. Dies droht das Chaos an Londons wichtigstem Flughafen noch zu vergrößern. Laut der britischen Tageszeitung „Daily Telegraph“ dauert jede Passkontrolle nun 15 Minuten. Die Risikopassagiere müssen sich in eine eigene Schlange einordnen und werden von Sicherheitsbeamten zu ihrem Quarantänehotel eskortiert.

Auf der Quarantäneliste stehen sämtliche Länder Südamerikas, mehrere afrikanische Länder sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. Von den europäischen Ländern findet sich bisher nur Portugal auf der Liste, das kann sich aber jederzeit ändern. In Schottland gilt die Hotel-Quarantäne bereits für Einreisende aus allen Ländern.

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Die Regierung will mit der neuen Vorschrift Coronavirus-Mutationen fernhalten. Gesundheitsminister Matt Hancock sprach von einer „zusätzlichen Sicherheitsschicht gegen neue Varianten“.

Auch Scheichs aus Dubai, die mit ihrem Privatjet in Farnborough landen, müssen nun elf Nächte in einem von 16 Hotels verbringen – zum All-inclusive-Preis von 1750 Pfund. Wer zu zweit anreist, muss zusätzliche 650 Pfund zahlen. Freie Zimmerwahl gibt es nicht.

Die Buchung erfolgt über eine Webseite der Regierung. Bisher hat sie rund 5000 Hotelzimmer geblockt. Bei Bedarf kann die Zahl auf mehr als 60.000 ausgeweitet werden.

Reisende aus den 33 Risikoländern müssen bei der Einreise neben einem negativen Coronatest nun auch die Buchung im Quarantänehotel vorzeigen. Sonst droht eine Strafe von bis zu 4000 Pfund – zusätzlich zu den Hotelkosten.

In England müssen sie einen von fünf Flughäfen anfliegen: Neben den drei Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick und City sind dies Birmingham und Farnborough. Wer woanders ankommt, muss eine Strafe von bis zu 10.000 Pfund zahlen. Wer auf dem Einreiseformular falsche Angaben über seinen Startflughafen macht, dem droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.

Vorbild Australien

Der Hotel-Quarantäneplan ist umstritten, denn er hat erhebliche Lücken. Unter anderem sieht er nicht vor, die Risikopassagiere im Flughafen von den übrigen Reisenden zu trennen. Da Direktflüge aus den Risikoländern gestrichen wurden, müssen die Passagiere nun über Drittländer fliegen und kommen so möglicherweise mit den Reisenden aus „sicheren“ Ländern in Kontakt. Damit werde die Idee der Quarantäne von vornherein konterkariert, sagen Kritiker.

Vergangene Woche hatten Passagiere in Heathrow bereits bis zu fünf Stunden vor der Passkontrolle warten müssen. Daraufhin war Kritik laut geworden, dass die langen Schlangen ohne Sicherheitsabstand die Ansteckungsgefahr erhöhten.

Das Vorbild für die Hotel-Quarantäne sind Australien und Neuseeland, die bereits seit Längerem ihre Grenzen abgeriegelt haben. Beide Länder haben die Zahl der Neuinfektionen erfolgreich gedrückt. Ob die Vorschrift in Großbritannien eine ähnliche Wirkung zeigt, ist fraglich. Denn es wurden bereits mehrere Mutationen im Land nachgewiesen.

Das Königreich befindet sich seit Anfang Januar im dritten Lockdown. Die Zahl der Neuinfektionen fiel am Wochenende auf unter 11.000 am Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 158,7. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 lag zuletzt bei 258 pro Tag.