Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.986,40
    +211,02 (+0,56%)
     
  • Gold

    2.406,70
    +8,70 (+0,36%)
     
  • EUR/USD

    1,0661
    +0,0015 (+0,14%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.006,06
    +494,00 (+0,83%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.370,61
    +57,98 (+4,42%)
     
  • Öl (Brent)

    83,24
    +0,51 (+0,62%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.282,01
    -319,49 (-2,05%)
     

Nun auch Griechenland: Premier Mitsotakis verkündet landesweiten Lockdown

Mit verschärften Maßnahmen versucht Athen die rasante Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Sie dürften die Wirtschaft weiter zurückwerfen.

Griechenland macht wieder dicht: Ab Samstagmorgen schließen fast alle Einzelhandelsgeschäfte. Nur Supermärkte, Bäckereien und Apotheken bleiben geöffnet. Die bereits zu Beginn dieser Woche eingeführten nächtlichen Ausgangssperren werden verschärft: Auch tagsüber darf man seine Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen.

Wie bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr müssen die Menschen dafür bei der Zivilschutzbehörde einen elektronischen Passierschein beantragen, der per SMS aufs Smartphone gesendet wird.

Anders als im Frühjahr bleiben die Hotels geöffnet. Von den Ausgangssperren sind aber auch Zehntausende Touristen betroffen, die sich derzeit in Griechenland aufhalten. Weil es für das Land bis zuletzt keine Reisewarnung gab, hatten große Reiseveranstalter ihre Griechenland-Programme erst kürzlich bis Ende November verlängert. Unklar war zunächst, ob die Urlauber nun frühzeitig heimreisen können – oder müssen.

WERBUNG

Premier Kyriakos Mitsotakis verkündete die neuen Maßnahmen an diesem Donnerstag in einer Pressekonferenz. „Warum jetzt?“, fragte der Regierungschef und gab selbst die Antwort: „Weil wir in den vergangenen fünf Tagen mit 10.000 neuen Infektionen einen aggressiven Anstieg sehen.“

Am Mittwoch wurde mit 2646 gemeldeten Fällen ein neuer Rekord verzeichnet. Allein seit Anfang November wurden fast so viele neue Fälle gemeldet wie im ganzen Oktober. In Griechenland werden pro Tag im Durchschnitt etwa 20.000 Tests durchgeführt. Aktuell sind rund 13 Prozent aller Testergebnisse positiv – Tendenz steigend.

Maßnahme gilt bis Ende des Monats

Seine Hauptaufgabe sei es, sagte Mitsotakis, Menschenleben zu schützen. „Ich ergreife deshalb diese drastischen Maßnahmen lieber früher als zu spät.“ Der Lockdown gilt zunächst bis Ende November.

Noch vor fünf Tagen hatte der griechische Premier gehofft, einen Lockdown vermeiden zu können. Er verkündete eine landesweite Maskenpflicht sowie eine nächtliche Ausgangssperre und die Schließung der Gastronomie in besonders belasteten Regionen. Aber jetzt wird „der äußerste Schritt“, den Mitsotakis eigentlich nicht gehen wollte, für ihn unausweichlich.

Der Regierungschef folgt damit dem Drängen der Fachleute. Der aus Medizinern gebildete Corona-Expertenrat des Gesundheitsministerium, der die Regierung seit Januar berät, hatte sich am Mittwoch in einer Krisensitzung einstimmig für drastische Maßnahmen ausgesprochen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu bremsen.

Das öffentliche Gesundheitssystem des Landes steht unter wachsendem Stress. Die Intensivbetten, die für Covid-19-Patienten bereitgehalten werden, sind im Landesdurchschnitt bereits zu 73 Prozent belegt. Mit dem Lockdown will die Regierung verhindern, dass die Kliniken an ihre Grenzen geraten.

Der Schritt wird aber massive Folgen für die Konjunktur und die Staatsfinanzen haben. Bisher erwartet die Regierung für 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 8,2 Prozent. Neue Schätzungen gehen jetzt von deutlich über zehn Prozent hinaus.

Finanzminister Christos Staikouras kündigte am Donnerstag neue Staatshilfen für die betroffenen Unternehmen und Beschäftigten an. Damit stürzt der diesjährige Haushalt noch tiefer in die roten Zahlen. 24 Milliarden Euro hat der Finanzminister bereits für Stützungsmaßnahmen ausgegeben, jetzt kommen mindestens weitere 2,5 Milliarden Euro hinzu.