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Greensill-Skandal: Britische Behörde durchsucht GFG-Alliance-Büros

LONDON (dpa-AFX) - Im Zusammenhang mit dem Skandal um den insolventen Finanzdienstleister Greensill Capital hat die britische Behörde für schwere Betrugsdelikte SFO (Serious Fraud Office)am Mittwoch Büros des Stahlimperiums GFG Alliance durchsucht. Wie das SFO mitteilte, wurden dabei Dokumente wie Bilanzen, Jahresberichte und Korrespondenz beschlagnahmt. Mehrere führende Mitarbeiter seien befragt worden.

Die britischen Ermittler hatten nach der Greensill-Insolvenz im vergangenen Jahr ein Verfahren gegen die Unternehmensgruppe Gupta Family Group Alliance (GFG) wegen des Verdachts auf Betrug, betrügerischen Handel und Geldwäsche eingeleitet. Im Blick seien dabei auch die Vereinbarungen mit Greensill Capital, hieß es damals.

GFG ist durch die Greensill-Insolvenz selbst in Schieflage geraten. Der weltweit agierende Konzern betreibt in Großbritannien mehrere Stahlwerke. Insgesamt beschäftigt GFG nach eigenen Angaben mehr als 35 000 Menschen.

In Deutschland ist von der Insolvenz des Greensill-Konzerns die Bremer Greensill Bank betroffen. Die Finanzaufsicht Bafin hatte das Institut im März vergangenen Jahres wegen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang ihres Geschäfts mit GFG geschlossen. Viele deutsche Kommunen bangen seither um Millionenbeträge, die sie bei Greensill angelegt hatten. Der Finanzdienstleister hatte sich auf kurzfristige Handelskredite für Industrieunternehmen spezialisiert.

In Großbritannien sorgte der Fall auch politisch für Wirbel. Der frühere Premierminister David Cameron hatte nach seinem Ausscheiden aus dem Amt für Greensill Lobby-Arbeit gemacht. Cameron hatte mit Dutzenden E-Mails und Textnachrichten versucht, Regierungsmitglieder davon zu überzeugen, Greensill mit staatlichem Geld über Wasser zu halten. Die Beziehungen mit Unternehmensgründer Lex Greensill hatte er bereits während seiner Zeit als Premierminister von 2010 bis 2016 eingefädelt.