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Greensill kommt Verkauf näher - Bafin übernimmt Kontrolle

(Bloomberg) -- Greensill Capital bewegt sich auf einen Verkauf seines operativen Geschäfts an Athene Holding Ltd zu. Der rapide Vertrauensverlust in Lex Greensills taumelnden Finanzkonzern läßt ihm keine andere Wahl. Unterdessen hat in Deutschland offenbar die Bafin die Kontrolle über die Greensill Bank AG übernommen.

Greensill ist in Gesprächen mit Athene und seinem Teileigentümer Apollo Global Management Inc., sagten mit der Transaktion vertraute Personen. Greensill selbst bestätigte nur Gespräche mit einer ungenannten “führenden globalen Finanzinstitution”, mit der man noch diese Woche zu einem Abschluss kommen wolle. Der Verkauf würde “große Teile von Greensills operativem Geschäft und von den verwalteten Vermögenswerten” umfassen, hieß es von Greensill.

Die Verkaufsgespräche kommen in einem Moment, in dem der australische Finanzier mit dem Rücken zur Wand steht. Die Schweizer GAM Holding AG erklärte am Dienstag, sie werde einen 700 Millionen Euro schweren Fonds abwickeln, der in von ihm vermittelte Kredite investiert hat. Am Vortag hatte bereits Credit Suisse Group AG einen Fonds im Volumen von 10 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro) eingefroren und dabei “erhebliche Unsicherheit” über die Werthaltigkeit der Assets herangezogen.

Eine wesentliche Rolle in Greensills Aktivitäten spielte seit 2014 auch die Bremer Greensill Bank AG. Die Bafin hat nun einen Sonderbeauftragten eingesetzt, um das Tagesgeschäft des Instituts zu überwachen, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Zuvor hatte die Financial Times darüber berichtet.

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Die Behörde habe die Bücher der Bank in den letzten 6 Monaten besonders geprüft, sagte ein Sprecher von Greensill dazu. Bei dieser Prüfung sei keine Gesetzesverstöße festgestellt worden und man befinde sich in konstruktiven Gesprächen mit der Aufsicht.

Die Bank geriet bereits letztes Jahr ins Visier der Aufsicht. Ihr rapides Wachstum hatte die Bafin und die Einlagensicherung auf den Plan gerufen, die befürchten, dass zu viele Vermögenswerte in den Büchern letztlich an dieselbe Quelle gebunden sind: den britisch-indischen Unternehmer Sanjeev Gupta. Finanziert sind diese mit Einlagen, die Greensill mit hohen Zinsen in Deutschland anlockt.

Diese Woche markierte einen bemerkenswerten Absturz für Greensill Capital, das noch letztes Jahr einen Börsengang mit einer Bewertung von 7 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) geplant hatte. Nun erreichen drei Jahre einen vorläufigen Höhepunkt, in denen Greensills Probleme immer weiter anwuchsen. Das Startup versuchte, eine Nische des globalen Finanzwesens - Lieferkettenfinanzierung - auf den Kopf zu stellen. Dabei steht immer wieder Greensills Verbindung mit dem Industriellen Sanjeev Gupta - einer seiner frühen Kunden - im Mittelpunkt.

Die GAM wurde aktiv, nachdem ein namhafter Investor sein Geld aus dem Fonds zurückverlangt hatte, hieß es bei mit der Situation vertrauten Personen. Um alle Investoren gleich zu behandeln, habe sich GAM entschieden, den gesamten Fonds abzuwickeln.

Überschrift des Artikels im Original:

Greensill Nears Sale to Apollo-Backed Athene After Fund Freezes

(Wiederholung von Dienstag.)

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©2021 Bloomberg L.P.