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Schweizer GAM wickelt 700 Mio. Euro schweren Greensill-Fonds ab

(Bloomberg) -- Dem australischen Finanzier Lex Greensill kommt eine weitere Kapitalquelle abhanden: Die Schweizer GAM Holding AG wird einen Fonds abwickeln, der in von ihm vermittelte Kredite investiert hat. Seine Firma Lieferketten-Finanzierung kommt damit weiter unter Druck.

GAM friert den 700 Millionen Euro schweren GAM Greensill Supply Chain Finance Fund ein, “als Ergebnis rezenter Marktentwicklungen und der damit verbundenen Medienberichterstattung”, hiess es in einer Pressemitteilung am Dienstag. Die Firma wird eine ordentliche Abwicklung einleiten und erwartet, dass Investoren ihren Einsatz zurückbekommen. Bloomberg hatte das Einfrieren des Fonds zuvor berichtet.

Greensill Capital, das noch letztes Jahr einen Börsengang mit einer Bewertung von 7 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) geplant hatte, kämpft ums Überleben. Wichtige Geschäftspartner wie Credit Suisse Group AG und Softbank Group Corp haben Zweifel an den von der Firma vermittelten Krediten angemeldet. Die Auswirkungen eines Zusammenbruchs könnten auch in Deutschland zu spüren sein, wo Greensill eine Bank betreibt und um Einlagen von deutschen Sparern wirbt.

Das Londoner Finanzhaus hat in internen Gesprächen in Betracht gezogen, in Kürze Insolvenz anzumelden, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. In Australien hat man bereits am Dienstag eine “safe harbor” genannte Klausel des australischen Insolvenzrechts angewendet, sagte eine weitere Person. Damit können sich Manager Zeit kaufen um neue Finanzquellen für ihr Unternehmen zu suchen, ohne wegen Insolvenzverschleppung persönlich haftbar zu werden. Parallel gebe es auch Verhandlungen zu einem Verkauf an Apollo Global Management Inc.

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In Deutschland geriet Greensills gleichnamige Bank letztes Jahr ins Visier der Aufsicht. Das rapide Wachstum der in Bremen ansässigen Greensill Bank AG hatte im Sommer die Bafin und die Einlagensicherung alarmiert, die befürchten, dass zu viele Vermögenswerte in den Büchern letztlich an dieselbe Quelle gebunden sind: den britisch-indischen Unternehmer Sanjeev Gupta. Finanziert sind diese mit Einlagen, die Greensill mit hohen Zinsen in Deutschland anlockt.

Sprecher von Greensill und Apollo lehnten Stellungnahmen ab.

Die GAM wurde aktiv, nachdem ein namhafter Investor sein Geld aus dem Fonds zurückverlangt hatte, hieß es bei mit der Situation vertrauten Personen. Um alle Investoren gleich zu behandeln, habe sich GAM entschieden, den gesamten Fonds abzuwickeln. Bei GAM gebe es keine Sorgen bezüglich der Bewertung der Vermögenswerte.

Die Ereignisse rund um Greensill beschleunigten sich am Montag, nachdem Credit Suisse Fonds im Volumen von 10 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro) eingefroren hatte. Von diesen Fonds war Greensill als Abnehmer für seine Schuldverschreibungen de facto abhängig. Credit Suisse verwies bei der Entscheidung auf erhebliche Unsicherheiten bei der Bewertung der Fondsaktiva und das Bestreben, Nachteile für die Anleger abwenden zu wollen.

Auch Softbank Groups Vision Fund hat seinen 1,5-Milliarden-Dollar Anteil an Greensill Capital schon Ende letzten Jahres “substanziell” abgewertet und könnte ihn so gut wie komplett abschreiben, so mit den Vorgängen vertraute Personen.

Mit dieser dramatischen Entwicklung erreichen drei Jahre einen vorläufigen Höhepunkt, in denen Greensill Capitals Probleme immer weiter anwuchsen. Das Startup versuchte, eine Nische des globalen Finanzwesens - Lieferkettenfinanzierung - auf den Kopf zu stellen.

Finanzierungen, die mit Greensill in Verbindung standen, gehörten zu den Anlagen, die 2018 im Zentrum der Krise beim Schweizer Vermögensverwalter GAM Holding AG standen und den Starhändler Tim Haywood zu Fall brachten. Dabei steht immer wieder Greensills Verbindung mit dem Industriellen Sanjeev Gupta - einer seiner frühen Kunden - im Mittelpunkt.

Überschrift des Artikels im Original:Greensill Discussing Insolvency After Credit Suisse Fund Freeze

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