Werbung
Deutsche Märkte schließen in 1 Stunde 11 Minute
  • DAX

    18.080,17
    +219,37 (+1,23%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.987,38
    +50,53 (+1,02%)
     
  • Dow Jones 30

    38.401,58
    +161,60 (+0,42%)
     
  • Gold

    2.342,90
    -3,50 (-0,15%)
     
  • EUR/USD

    1,0708
    +0,0051 (+0,48%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.572,89
    +623,50 (+1,01%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.430,56
    +15,81 (+1,12%)
     
  • Öl (Brent)

    82,03
    +0,13 (+0,16%)
     
  • MDAX

    26.615,00
    +325,27 (+1,24%)
     
  • TecDAX

    3.278,11
    +61,16 (+1,90%)
     
  • SDAX

    14.229,47
    +176,22 (+1,25%)
     
  • Nikkei 225

    37.552,16
    +113,55 (+0,30%)
     
  • FTSE 100

    8.036,94
    +13,07 (+0,16%)
     
  • CAC 40

    8.083,98
    +43,62 (+0,54%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.622,77
    +171,46 (+1,11%)
     

Bafin könnte Einlagensicherung für Greensill bald auslösen

(Bloomberg) -- Die deutsche Finanzaufsicht Bafin könnte laut informierten Kreisen in den nächsten Tagen das Schicksal der Greensill Bank AG besiegeln. Damit könnte die Einlagensicherung beginnen, Auszahlungen an die berechtigten Kontoinhaber zu machen und das Institut würde in die Insolvenz gehen.

Voraussetzung für die Auszahlung ist, dass die Bafin formell feststellt, dass die Bank ihre Schulden nicht mehr begleichen kann. Diese Erklärung könnte bis Ende der Woche erfolgen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Mutterunternehmen Greensill Capital hat am Montag in Großbritannien Insolvenz angemeldet.

Weder die Bafin noch Greensill Bank oder die Einlagensicherung wollten die Informationen kommentieren.

Greensill Bank hat laut informierten Kreisen rund 3 Milliarden Euro an versicherten Einlagen. Hinzu kommen 500 Millionen Euro, die von der Einlagensicherung der Bankenindustrie nicht abgedeckt sind, wie zu hören ist. Das betrifft insbesondere zahlreiche deutsche Gemeinden, die aller Voraussicht nach leer ausgehen werden.

WERBUNG

Monheim und andere

Diese Kommunen erwägen bereits gemeinsame Schritte gegen die Aufsichtsbehörde Bafin und gegen Finanzbroker, die ihnen geraten hatten, ihr Geld bei der Greensill Bank anzulegen. Das sagte der Bürgermeister von Monheim am Rhein, Daniel Zimmermann, am Mittwoch zu Bloomberg.

Monheim hatte sich vergangene Woche als erste deutsche Stadt unter den möglichen Opfern der Greensill-Krise offenbart. Rund 38 Millionen Euro liegen bei der geschlossenen Bank. Eingefädelt wurden die Anlagen nach Angaben der Stadt von vier verschiedenen Maklern. Inzwischen haben auch zahlreiche andere Städte erklärt, dass ihre Anlagen von der Krise betroffen sind.

Die Greensill Bank wurde bereits vergangene Woche von der Aufsicht unter Kuratel gestellt und sämtliche Auszahlungen gestoppt. In einer Sonderprüfung, die bereits im letzten Jahr begonnen hatte, hatte die Bafin Unregelmäßigkeiten gefunden bei der Verbuchung von Krediten im Bereich des britischen Industriellen Sanjeev Gupta, Greensills wichtigstem Kunden. Greensill hatte dazu erklärt, sie habe auf Kritik der Bafin zu den Buchungen sofort reagiert.

Greensill Capitals Spezialgebiet waren Lieferketten-Finanzierungen, ein Geschäft mit Ähnlichkeiten zum Factoring. Dabei übernehmen Finanzierer die Rechnungen von Lieferanten und zahlen diese gegen einen kleinen Abschlag sofort. Greensill verkaufte diese Rechnungen an Investmentfonds. Als der Kreditversicherer Tokio Marine Holdings Inc. seine Policen nicht mehr verlängern wollte, fror Credit Suisse Group AG einen 10 Milliarden Dollar Fonds letzte Woche ein.

Die Greensill Bank lockte in Deutschland mit überdurchschnittlich hohen Zinsen Einleger an und finanzierte damit sein Mutterunternehmen.

Die zuständige Einlagensicherung des Bundesverbands Deutscher Banken erwartet, lediglich einige hundert Millionen Euro aus der Insolvenzmasse zu erlösen, sagte eine der Personen. Das würde bedeuten, dass die Mitglieder - zu denen Deutsche Bank AG und Commerzbank AG gehören - entsprechende Mittel nachschießen müssen.

(Neu: Hintergrund.)

For more articles like this, please visit us at bloomberg.com

Subscribe now to stay ahead with the most trusted business news source.

©2021 Bloomberg L.P.