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Greenpeace versenkt weiter Felsen vor Rügen - Bundesamt prüft Aktion

SASSNITZ (dpa-AFX) - Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben auch am Montag große Granitblöcke im Meeresschutzgebiet Adlergrund östlich von Rügen versenkt. Mit den bis zu eine Tonne schweren Natursteinen wollen sie verhindern, dass Fischer mit Grundschleppnetzen den Meeresboden "durchpflügen" - auch wenn dies legal sei, wie die Organisation mitteilte. Durch Grundschleppnetze gerieten artenreiche Steinriffe und Miesmuschelbänke in Gefahr.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt des Bundes in Stralsund prüft die am Wochenende begonnene Aktion nach Angaben einer Sprecherin. Am Dienstag wolle die Behörde über die Zulässigkeit entscheiden. Die Schifffahrt sei bereits über das Versenken von Steinbrocken in dem Gebiet informiert worden. Laut Greenpeace sind die Steine keine Gefahr für Schiffe, dafür lägen sie zu tief. Greenpeace wirft die Felsblöcke in der Ausschließlichen Wirtschaftszone ins Wasser. Deshalb sind Bundesbehörden zuständig. Nach einer ähnlichen Aktion im Jahr 2008 am Außenriff der Nordseeinsel Sylt hatte Greenpeace juristischen Ärger bekommen.

Aus Sicht des Fischereiverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist die Aktion illegal. "Das ist Selbstjustiz", kritisierte der Vorsitzende Michael Schütt. Bisher seien rund 60 Felsblöcke versenkt worden, sagte eine Greenpeace-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Laut den Aktivisten könne das Schutzgebiet Adlergrund mit 150 bis 200 Steinbrocken komplett vor der Grundschleppnetzfischerei geschützt werden. Am Dienstag will Greenpeace weiter Granitblöcke versenken.

Deutschland hat Greenpeace zufolge bereits 2007 fast die Hälfte seiner Meeresgebiete als Schutzzonen ausgewiesen. Auch die Pläne für ein Verbot bodenzerstörender Fischerei im Schutzgebiet Adlergrund sind demnach längst fertig. Allerdings fehle der politische Wille, sie umzusetzen, prangert Greenpeace an.