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Der graue Kapitalmarkt lebt

Totgesagte leben länger. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) gilt auch für den grauen Kapitalmarkt. Denn seit Einführung des KAGB werden zwar Alternative Investmentfonds streng reguliert. Doch das Gesetz hat die Tür offen gelassen für sogenannte Vermögensanlagen. Diese unregulierten Fonds werden mittlerweile häufiger emittiert als Publikums-AIF.

Der Markt der geschlossenen Fonds wird seit 2013 umfassend reguliert. Doch abseits der vollregulierten Alternativen Investmentfonds (AIF) gibt es nach wie vor sogenannte Vermögensanlagen, die nicht den strengen Anforderungen des KAGB unterworfen sind.

Bei diesen Anlagen handelt es sich nicht um eine kleine Marktlücke. Im Gegenteil: Die im vergangenen Jahr emittierten Vermögensanlagen wollen Anlegergelder in Höhe von knapp einer Milliarde Euro einsammeln. Damit liegen sie auf Augenhöhe mit dem prospektierten Eigenkapitalvolumen der geschlossenen Publikums-AIF. Während die Emissionsaktivitäten im regulierten AIF-Markt auf niedrigem Niveau stagnieren, zeigen Vermögensanlagen deutliches Wachstum. 2016 wurden insgesamt 65 Vermögensanlagen zum Vertrieb zugelassen – das ist ein Zuwachs gegenüber 2015 um 50%.

Vermögensanlagen wachsen unabhängig vom AIF-Markt

Der (Shenzhen: 002631.SZ - Nachrichten) nahe liegende Schluss, dass sich das Wachstum der Vermögensanlagen zu Lasten der AIF vollzieht – Emittenten also auf Vermögensanlagen ausweichen, statt voll regulierte AIF aufzulegen – greift laut einer Studie der Ratingagentur Scope allerdings nicht. Vielmehr lässt sich die Zunahme vor allem auf das Kleinanlegerschutzgesetz vom Juli (Shenzhen: 002342.SZ - Nachrichten) 2015 zurückführen.

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Denn damit wurden Anlagearten wie Nachrangdarlehen oder partiarische Darlehen überhaupt erst in den Geltungsbereich des Vermögensanlagengesetzes gestellt. Zuvor waren sie keine Vermögensanlagen im Sinne des Gesetzes und wurden deshalb auch nicht als solche erfasst.

Nichtsdestotrotz zeigen die regen Emissionsaktivitäten, dass die kaum regulierten Vermögensanlagen keineswegs vom Markt verschwinden, sondern ihren Platz neben den regulierten AIF behaupten. Abseits des „weißen“ gibt es weiterhin einen „grauen“ Kapitalmarkt.

Bei zwei Drittel der Vermögensanlagen sind Anleger Gläubiger

Wie die Marktuntersuchung von Scope Analysis zeigt, entfallen in Bezug auf das emittierte Volumen im Jahr 2016 rund zwei Drittel auf Vermögensanlagen, bei denen Anleger eine Fremdkapitalgeber-Stellung einnehmen. Dazu gehören vor allem Nachrangdarlehen und Namensschuldverschreibungen.

Scope Analysis wertet die Stellung der Anleger als Fremdkapitalgeber im Nachrang nicht grundsätzlich negativ. Auch bei einem AIF treten die Ansprüche der Anleger hinter denen der Fremdkapitalgeber zurück. „Allerdings sollten sich Anleger darüber im Klaren sein, dass sie als Fremdkapitalgeber auf unternehmerische Mitwirkungsrechte verzichten und in der Regel nicht an positiven Wertentwicklungen partizipieren. Beides sind wesentliche Merkmale klassischer geschlossener Beteiligungen“, so Scope.

Vermögensanlagen weiter auf Wachstumskurs

Die Experten von Scope Analysis erwarten, dass sich Anzahl und Volumen der Vermögensanlagen auch 2017 mindestens auf dem hohen Vorjahresniveau bewegen werden. Sollten künftig verstärkt Crowdinvesting-Projekte mit einem Volumen von mehr als 2,5 Millionen Euro angeboten werden, werde auch das zählbare Emissionsvolumen im Bereich der Vermögensanlagen entsprechend anschwellen. Denn ab dieser Grenze unterliegen auch Crowdinvesting-Projekte der Prospektpflicht.

Über das Jahr 2017 hinaus erwartet Scope Analysis jedoch einen Trend hin zu regulierten AIF. Für das Gros der Sachwertinvestments werde sich das höhere Transparenz- und Schutzniveau des KAGB durchsetzen.

Die komplette Studie als PDF-Dokument mit einem Überblick über alle Vermögensanlagen, die 2016 aufgelegt wurden.

(MvA)