Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 3 Stunden 4 Minuten
  • Nikkei 225

    37.250,63
    +870,46 (+2,39%)
     
  • Dow Jones 30

    41.503,10
    -103,08 (-0,25%)
     
  • Bitcoin EUR

    55.859,00
    +1.389,13 (+2,55%)
     
  • XRP EUR

    0,53
    +0,00 (+0,76%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.573,30
    -54,76 (-0,31%)
     
  • S&P 500

    5.618,26
    -16,32 (-0,29%)
     

Graichen: Trauzeugen in Personalverfahren keinen Vorteil verschafft

BERLIN (dpa-AFX) -Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen hat sich erneut für sein Fehlverhalten bei der Besetzung einer wichtigen Stelle entschuldigt und eine Erklärung versucht. "In dem Moment, als klar war, dass mein Trauzeuge und langjähriger Freund Michael Schäfer sich auf die Stelle bewirbt, hätte ich mich aus der Findungskommission zurückziehen müssen", sagte der Grünen-Politiker laut Eröffnungsstatement seiner Befragung durch Bundestagsabgeordnete am Mittwoch, das das Bundeswirtschaftsministerium öffentlich machte.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Graichen waren am Mittwoch rund zweieinhalb Stunden in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Wirtschaft sowie Klimaschutz und Energie zur Personalpolitik ihres Hauses befragt worden. Hintergrund ist die Auswahl eines neuen Geschäftsführers für die bundeseigene Deutsche Energie-Agentur (Dena), an der Graichen beteiligt war. Die Wahl fiel am Ende auf seinen Trauzeugen Schäfer. Sowohl Graichen als auch Habeck sprechen mittlerweile von einem Fehler. Das Verfahren zur Personalauswahl soll neu aufgerollt werden.

Als Schäfer ihn informiert habe, dass er sich bewerben wolle, habe er ihm "sehr deutlich gesagt, dass unsere Freundschaft in diesem Verfahren kein ausschlaggebender Grund für das Ergebnis sein darf - weder in die eine noch in die andere Richtung", sagte Graichen nach den Ministeriumsangaben in dem Statement. Als die beauftragte Personalagentur die Findungskommission, deren Teil er war, gebeten habe, mögliche Kandidatinnen und Kandidaten zu nennen, habe er weitere Kandidatinnen und Kandidaten ins Spiel gebracht, die sich zum Teil auch beworben hätten.

"Von den 11 Kandidatinnen und Kandidaten, die die Personalagentur am Schluss ausgewählt und der Findungskommission vorgeschlagen hat, habe ich 9 bereits aus vorheriger beruflicher Erfahrung gekannt - eine Folge dessen, dass ich seit über 20 Jahren beruflich in der Klima- und Energieszene unterwegs bin", erklärte Graichen demnach. "Für mich war es insofern eine graduelle Abstufung, wen der Bewerberinnen und Bewerber ich wie gut kannte."

Graichen beteuerte, er habe weder Schäfer noch anderen Kandidaten Hinweise gegeben oder Vorteile verschafft. "Heute ist mir klar, dass ich mich aufgrund der Kandidatur von Michael Schäfer sofort aus der Findungskommission hätte zurückziehen müssen", sagte Graichen den Angaben zufolge. "Ich habe gedacht, dass es genügt, wenn meine Stimme nicht den Ausschlag gibt und ich mich in der Findungskommission bei der Bewertung seiner Person zurückhalte. Das war falsch und ich bedaure diesen Fehler sehr."