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Grafik: Wie soll Deutschland durchgeimpft werden?

Jetzt geht es schnell: Nach Weihnachten sollen die Impfungen beginnen, der Andrang dürfte groß sein. Bürger und Wirtschaft hoffen auf Sicherheit und Lockerungen. Diese Grafik zeigt, wer wie lange warten muss.

Hinweis: Am Freitag stellte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin Details zur Impfverordnung für Deutschland vor. Diese sieht wohl eine Impfung in drei Gruppen vor. Am 27. Dezember sollen die Impfungen starten. Begonnen werde mit über 80-Jährigen und Bewohnern von Pflegeheimen. „Die Schwächsten zu schützen, ist das erste Ziel unserer Impfkampagne“, sagte Spahn. Unsere Übersicht vom 16. Dezember basiert noch auf einem Plan des Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Dieser sah die Impfung der Bevölkerung in sechs Gruppen vor, wie Sie unserer Grafik weiter unten entnehmen können. Details zu der von Jens Spahn vorgestellten Impfverordnung finden Sie hier.

Unter Hochdruck werden derzeit bundesweit rund 440 Impfzentren aufgebaut, die Bundesregierung hat fünf Millionen Vakzine bestellt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab gestern bekannt, dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten zum Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer vorstellen will. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ließ keinen Zweifel daran, dass sie mit einem positiven Bescheid rechnet - und dass die Impfungen in Europa dann sofort beginnen können.

Die Zeit drängt, denn trotz Lockdown sind die Infektionszahlen in Deutschland weiterhin hoch, vor allem in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Anders als in der ersten Welle melden die Gesundheitsbehörden auch mehr schwere Krankheitsverläufe; vielerorts sind die Intensivstationen der Krankenhäuser bereits überfüllt. Der Andrang auf den Impfschutz dürfte deshalb hoch sein.

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Neben der Sicherung der Impfzentren und der medizinischen Sorgfalt steht deshalb vor allem die Frage im Mittelpunkt, wer zuerst geimpft werden soll – und wer sich noch gedulden muss. Dazu gibt es einen neuen Plan, der die Reihenfolge festlegt (siehe Grafik). Demnach werden zunächst die Bewohner von Altenheimen und alle Menschen geimpft, die über 80 Jahre alt sind. Alleine diese Gruppe umfasst schon 6,4 Millionen – Deutschland ist das Land mit der zweitältesten Bevölkerung der Welt (nach Japan). Ebenfalls in der ersten Gruppe finden sich Ärzte, Pfleger und anderes Klinikpersonal, das in besonders engem Kontakt zu gefährdeten Gruppen steht. Diese Gruppe umfasst weitere 1,2 Millionen Menschen. Danach sind die 75- bis 80jährigen an der Reihe, weil bei ihnen aufgrund des hohen Alters ein hohes Risiko vermutet wird.

Neben dem Alter und persönlichen Merkmalen wie Vorerkrankungen ist die Berufsgruppe ein weiteres Kriterium für die Priorisierung. Medizinisches Personal im weitesten Sinne, aber auch Polizisten und Beamte mit beruflichem Kontakt zu Risikogruppen sowie das Schlüsselpersonal in Bundes- und Landesregierungen zählen ebenso zur bevorzugten Gruppe wie die Beschäftigten in kritischen Infrastrukturen.

Die große Mehrheit der Bevölkerung ohne diese Merkmale muss auf ihre Impfung wohl noch ein paar Monate warten. Dazu zählen alle unter 60-Jährigen ohne berufliche oder medizinische Merkmale – zusammen rund 45 Millionen Bundesbürger.

Diese Reihenfolge entspricht den Empfehlungen, die der Deutsche Ethikrat, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut abgegeben haben. Generell gehen die Virologen davon aus, dass die sogenannte Herdenimmunität erreicht wird, wenn etwa zwei Drittel der gesamten Bevölkerung geimpft sind – das wären bei einer Einwohnerzahl von 83 Millionen Menschen in Deutschland rund 55 Millionen Personen. Das bedeutet, dass rein rechnerisch auf jedes der 440 Impfzentren rund 125.000 Impfpatienten entfallen.

Vor dem Winter, da sind sich die Experten einig, wird das Ziel der Herdenimmunität deshalb nicht erreichbar sein. Zudem ist noch offen, wie viele Menschen sich überhaupt behandeln lassen wollen. Ersten Umfragen zufolge möchte nur die Hälfte der Befragten eine Impfung absolvieren; im Bundesgesundheitsministerium rechnet man jedoch mit 70 bis 80 Prozent.

Mehr zum Thema: Die Preise für die neuen Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca unterscheiden sich stark. Der Wiener Wirtschaftsprofessor Markus Scholz erklärt, wer vor allem den Gewinn maximiert.