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Wie die Gründerszene-Redaktion Neujahrsvorsätze mit Hilfe von Apps tatsächlich umgesetzt hat

Alles in allem waren wir wirklich gut!
Alles in allem waren wir wirklich gut!

Wir machen jetzt mal etwas, das leider oft vergessen wird. Wir feiern Erfolge. Auch die kleinen. Viel zu oft pushen Menschen sich von Meilenstein zu Meilenstein, ohne kurz inne zu halten und zu sagen: „Sauber, das haben wir geschafft."

Vor vier Wochen haben wir, die Gründerszene-Redaktion, an dieser Stelle angekündigt, dass jede und jeder von uns einen ganz persönlichen Neujahrsvorsatz mit Hilfe einer App umsetzen möchte. Die Latten haben wir dabei nicht all zu hoch gehängt – aber das sollte so sein, riet eine Psychologin. Von Nur-auf-der-Couch zu Jeden-Abend-Sport, das ginge nicht, erklärte uns die Neuropsychologin Yana Heussen. Vorsätze sollten realistisch und möglichst konkret geplant sein.

Sie räumte uns bei der Umsetzung unserer Vorsätze gute Chancen ein, weil wir das Vorhaben als Team gestartet haben. Ob uns digitale Tools dabei aber helfen würden, bezweifelte Heussen: „Apps sind eine tolle Hilfe im Alltag", so die Neuropsychologin. „Aber ich weiß gar nicht wie viele Apps ich auf meinem Handy hatte und habe, die mir anfangs auch noch Reminder geschickt haben. Die Apps haben es alleine nicht gebracht." Sondern eben erst andere Menschen, die den Vorsatz unterstützten. Oder mitmachten.

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Auch wir im Team waren skeptisch, rechneten mit Texten, die anfingen mit: „Nach der Installation habe ich die App noch exakt einmal geöffnet..." - aber tatsächlich kam es anders. Wir waren eigentlich alle ziemlich gut mit unseren Vorsätzen.

Vier Wochen nach dem Start unseres gemeinsamen Selbstversuchs ziehen die Redakteurinnen und Redakteure der Gründerszene Bilanz. Wie haben die Apps geholfen? Und wer macht nach der Testphase weiter?

Sarah Heuberger, Redakteurin und Podcast-Host

  • Vorsatz: meditieren

  • Ziel: täglich zehn Minuten Meditation

  • App: Headspace

Headspace ist echt gut für Meditationsanfängerinnen wie ich. Allein schon am Anfang zu hören, dass man gar nicht unbequem auf dem Boden sitzen muss mit gekreuzten Beinen um zu meditieren, hat mir den Start schon sehr erleichtert. Die App hat eine riesige Auswahl an speziellen Programmen, zu verschiedenen Themen wie Sport, Umgang mit Krankheiten wie Krebs, Trennung vom Partner, etc. Ich hab eines zum Thema Fokus gemacht. Natürlich habe ich am Ende nicht jeden Tag meditiert, so wie ursprünglich mal vorgenommen. Aber bei meinem Programm bin ich über die erste Stufe (10 Sessions) hinausgekommen, mehr als ich ursprünglich erwartet hätte. Vielleicht mache ich weiter.

Bewertung der App: 4,5 von 5 Sternen

Alex Hofmann, Chefredakteur

  • Vorsatz: Weiterbildung

  • Ziel: (Schul-)Wissen auffrischen

  • App: Gaiali, eventuell Blinkist

Viel (Allgemein-)Wissen in kleinen Happen. Das ist, was ich gesucht hatte und was Gaiali auch bietet. Ich war schon immer ein großer Fan des Radio-Formats „Die wahre Geschichte” – in 10 Minuten erfährt man etwas über berühmte Menschen oder Geschehnisse, das man wahrscheinlich noch nicht wusste, und das mit einem tollen Spannungsbogen. Der fällt bei Gaiali weg, informativ sind die Geschichten aber trotzdem. Die App ist recht übersichtlich aufgebaut, wer Musik-, Hörbuch- oder Podcast-Apps benutzt, wird sich schnell zurechtfinden. Die Inhaltsübersicht finde ich etwas zu Zweiter-Weltkrieg-lastig, der erste Vorschlag des Gaiali-Algorithmus „Hitlers Krieg und seine Folgen” hat bei mir ehrlich gesagt das Bild vom nächtlichen Angebot der Nachrichten-TV-Sender in den Kopf gerufen. Beim Stöbern bin ich dann aber schnell auf Beethoven gestoßen. Die Geschichte des großen Komponisten wurde sehr szenisch und spannend erzählt – großartig, genau so hatte ich mir das vorgestellt. Und schnell habe ich weitere interessante Themen gefunden, die meist von Sprecherinnen und Sprechern mit angenehmen Stimmen erzählt werden, manchmal mit zusätzlichem Tonmaterial, eigentlich immer gut produziert. Ob ich jeden Tag meine Geschichte gehört habe? Nein. Dafür an manchen Tagen gleich mehrere hintereinander. Damit daraus eine echte Gewohnheit wird und ich die fünf Euro im Monat ohne nachzudenken jeden Monat gerne bezahle, müsste das Angebot noch größer und vielfältiger werden. Das würde mir auch die notwendige Selbstdisziplin erleichtern, die App regelmäßig(er) zu öffnen. Erst einmal bleibe ich bei Gaiali, noch habe ich nicht alles ausgeschöpft. Und vielleicht kommen ja bald neue Inhalte dazu.

Bewertung der App: 4,5 von 5 Sternen

Maybrit Martschin, Werkstudentin

  • Vorsatz: Spanisch lernen

  • Ziel: eine Tapa auf Spanisch bestellen

  • App: Babbel

Ein bisschen beleidigt war ich zwar, als Babbel mich beim Einstufungstest den Anfängern zugeordnet hat. Aber zu wiederholen, wann weibliche und männliche Endungen oder wann ein n oder ñ geschrieben wird, hat nicht geschadet. Die Übungen im Einsteigerkurs sind ein bisschen eindimensional und beschränkt sich auf einzelne Vokabeln, statt Gespräche zu trainieren. Wer das möchte, muss die Live-Kurse in der App dazu buchen. Dafür bietet die App aber gute Podcasts für Lernende verschiedener Niveaus an. Im Podcast „Un día en español” erfahren User zum Beispiel, wie Schauspielerin Daniela eine Rolle bei der US-Serie Orange Is the New Black ergattert hat. Insgesamt hat Babbel ein sehr übersichtliches, ansprechendes Design. Unter dem Profil werden Lernfortschritt, das persönliche Wochenziel (in meinem Fall fünf Lektionen) sowie die Lernaktivität angezeigt. Ähnlich einem U-Bahn-Fahrplan führt die App durch die Übungen. Dazu kommen jede Menge Push-Nachrichten, die einen ans Lernen erinnern – das appelliert ans schlechte Gewissen.
Obwohl ich meinen Vorsatz, eine Tapa auf Spanisch zu bestellen, bisher nicht umsetzen konnte, will ich dranbleiben. In der dritten Lektion soll ich lernen, wie ich nach dem Weg fragen kann. Wobei ich das gar nicht brauche, mein Ziel habe ich sowieso vor Augen: Die Tapas Bar liegt direkt gegenüber meiner Kölner Wohnung.

Bewertung der App: 4 von 5 Sternen

Lisa Ksienrzyk, Redakteurin und Food-Tech-Expertin

  • Vorsatz: mehr Bewegung

  • Ziel: täglich mindestens eine Übung

  • App: Humanoo

Ich wollte mich mehr bewegen und täglich eine Übung mit Humanoo machen. Eigentlich sollte mir die App täglich um 18.15 Uhr eine Erinnerung schicken, so meine Einstellung. Nur so würde ich mich auch motivieren können, dachte ich. In vier Wochen bekam ich aber nur viermal eine Benachrichtigung. An diesen vier Abenden habe ich dann auch meditiert oder Rückenübungen gemacht. Sonst nicht. Die Anleitungen zur Entspannung waren gut, Augen zu und einer Frauenstimme lauschen. Die Sportübungen haben lediglich eine Zeichnung gezeigt, manchmal mit einem kurzen Erklärsatz dazu. Verstanden habe ich nur die Hälfte. Wo soll ich jetzt den Faszienball hinlegen? Schlecht ist die App nicht, ich mag die Idee dahinter. Nur die Umsetzung sollte weiter verbessert werden.

Bewertung der App: 3 von 5 Sternen

Marco Weimer, Redakteur, Fokus Mobilität und Nachhaltigkeit

  • Vorsatz: weniger Giftstoffe

  • Ziel: gesünder leben und nachhaltiger konsumieren

  • App: Yuka

Mittelmäßiges Ergebnis. Damit ist nicht die Yuka-App gemeint, sondern mein Lebensstil. Denn die App listet in einer Tortengrafik alle gescannten Produkte auf, die ich eingescannt habe. In meinem Fall sind überwiegend Nahrungsmittel zusammen gekommen, die einen zu hohen Fettgehalt hatten. Von der Tüte Chips konnte mich auch die App im Supermarkt nicht abhalten. Allerdings: Was manche Inhaltsstoffe von Kosmetik-Produkten anbelangt, hat es mir teilweise die Sprache verschlagen. Unter Verdacht stehende Ingredienzien, die krebserregend sein könnten oder Umweltschäden verursachen, gab es zuhauf. Teilweise hat mir die App Ersatzprodukte mit einer besseren Bilanz vorgeschlagen. Hier ist die App allerdings noch ausbaufähig. Auch konnte die App nicht alle Produkte erkennen. Mir hat Yuka trotzdem dabei geholfen, genauer hinzusehen und von einigen Produkten die Finger zu lassen.

Bewertung der App: 4 von 5 Sternen

Nina Anika Klotz, Redakteurin, Green und Karriere

  • Vorsatz: mehr sparen

  • Ziel: kein Geld für Unnötiges ausgeben

  • App: Monkee

Mein Fazit sind 130,16 Euro. Das klingt nicht nach sagenhaftem Erfolg und fühlt sich auch nicht so an, trotzdem bin ich mit Monkee zufrieden und werde die App nach unserem Versuch nicht löschen. Was mir besonders gut gefällt, sind die „Smart Money Regeln": Dort kann ich eingeben, dass bei jeder Kontobewegung ein bestimmter Prozentsatz des Betrages automatisch auf mein Sparkonto verschoben wird. Kommt Gehalt, gehen X Prozent davon weg. Aber auch: Gebe ich Geld für Konsumgüter aus, zahle ich automatisch dafür Y Prozent ins Sparkonto ein. Gut, war mein Spar-Vorsatz doch vor allem darauf gegründet, dass ich weniger Geld für Unwichtiges ausgeben möchte. Dazu hat die App noch weitere Vorschläge, sich selbst zu Spar-Challenges herauszufordern. Mit der 52-Wochen-Regel geht etwa jede Woche ein Euro mehr als in der vorherigen aufs Sparkonto. Ist mit einen Klick aktiviert (oder auch wieder ausgeschaltet).
Der Start allerdings war holperig: Als ich kapiert habe, dass ich zur Verwendung der App ein Konto in Luxemburg eröffnen muss, wollte ich eigentlich schon abbrechen, bevor ich anfing. War dann aber doch nicht kompliziert und ist nicht fishy (auch wenn's so klingen mag). Die Verknüpfung mit meinem Girokonto hat auch nicht aufs erste Mal geklappt, dann aber doch. Ab und an schickt Monkee auch Push-Nachrichten zum aktuellen Sparkonto-Stand und Vorschlägen, mehr beiseite zu legen. Die kommen nicht all zu oft und sind damit nicht unangenehm.

Bewertung der App: 4 von 5 Sternen

Daniel Hüfner, Redakteur

  • Vorsatz: Besseres Mealplanning

  • Ziel: mehr neue Gerichte und weniger Lebensmittelverschwendung

  • App: Crouton

Crouton ist schon jetzt meine App-Entdeckung des Jahres. Was insofern besonders ist, weil ich mir kaum noch neue Apps auf das Smartphone lade. Mit Crouton ist es mir erstmals gelungen, meine über Jahre gesammelten Rezepte digital an einem Ort zu organisieren – die Grundlage für effizientes Mealplanning. Jeden Sonntag trage ich jetzt meine gewünschten Gerichte in die Crouton-App ein. Was ich dafür an Zutaten benötige, halte ich direkt in der Einkaufsliste fest, die ebenfalls in Crouton integriert ist. Fazit: In den letzten vier Wochen habe ich mich so gesund und vielfältig ernährt wie noch nie – und vor allem deutlich weniger Lebensmittel weggeschmissen. Volltreffer!

Bewertung der App: 5 von 5 Sternen