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Dieser Gründer will autonomes Fahren schneller möglich machen

Qasar Younis entwickelt mit Applied Intuition Software, mit der Autobauer Entwicklungskosten senken können. Prominente Investoren glauben daran.

Keine Hände mehr am Steuer, das Lenkrad ist im Armaturenbrett verschwunden und während der Fahrt im Auto gibt es plötzlich Zeit für viele andere Dinge. Autonomes Fahren ist zwar noch ein unerfüllter Traum, doch Fahrzeughersteller und IT-Konzerne arbeiten daran, weil sie an die Zukunft selbststeuernder Autos glauben.

Das schafft Raum für kleinere Zulieferer, die den großen Konzernen bei der Entwicklung zuarbeiten. Dazu gehört Applied Intuition, ein zwei Jahre altes Start-up aus dem Silicon Valley. Das Unternehmen stellt Testsoftware bereit, mit der Autohersteller Fahrtests simulieren können. Das macht die Entwicklung günstiger, die Autos müssen dadurch weniger Kilometer auf der Straße zurücklegen.

Über ein eigenes Büro in München sind auch mit deutschen Autoherstellern erste Projekte entstanden. Deutsche Industriellenfamilien haben sich an der Finanzierung beteiligt.

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Qasar Younis ist der Gründer von Applied Intuition. Der 38-Jährige stammt aus dem Großraum Detroit. Von dort, wo General Motors, Ford und Chrysler zu Hause sind. Dass er sich einmal der Autobranche zuwenden würde, war also alles andere als unwahrscheinlich. Younis hat auch einige Jahre bei Google zugebracht, wie ungefähr die Hälfte aller Applied-Mitarbeiter.

Younis interessiert sich heute in erster Linie für Software. Ein typischer amerikanischer Gründer ist er außerdem. Drei Start-ups hat er initiiert, alle aus dem Bereich Software und IT. Anfang 2017 fiel die Entscheidung, mit Applied Intuition gezielt beim autonomen Fahren anzusetzen. 50 Mitarbeiter zählt die Firma, 100 würden es noch in diesem Jahr werden, glaubt Younis.

Er ist fest davon überzeugt, dass sich die Automobilindustrie grundlegend wandelt. „Wir befinden uns in der Transformation zum rein software-gesteuerten Auto“, sagt er, „das ist die Zukunft.“ Das autonome Fahren werde ein Teil dieser neuen Autowelt sein, die über Software gesteuert und gelenkt werde. Die Autobranche werde ihre über 100 Jahre ausgeprägte, ausschließliche Verbindung zur Mechanik verlieren.

Younis ist pragmatisch. Ein selbstfahrendes Auto müsse nicht für jede Situation programmiert werden, wie etwa mitten in der Nacht auf einen schweren Schneesturm auf einer kurvenreichen Bergstrecke. Es sei ausreichend, wenn autonomes Fahren bei einem Großteil möglicher Fahr- und Wetterbedingungen funktioniere.

Microsoft ist beteiligt

„Die technischen Lösungen sind schon jetzt vorhanden, das autonome Fahren ist da“, beteuert der Gründer. Was jetzt noch fehle, sei die wirtschaftliche Umsetzung zu vernünftigen Kosten. Daran werde in den nächsten Jahren gearbeitet werden müssen, Applied Intuition könne seinen Anteil leisten.

Das Start-up stelle nicht nur die Testsoftware zur Verfügung, sondern kümmere sich auch um die technische IT-Infrastruktur. Applied Intuition besitze zudem das Know-how, die Testverfahren zu skalieren.

Younis hat Investoren mit seinem Konzept überzeugt. Im Spätsommer haben Wagniskapitalgeber 40 Millionen Dollar bereitgestellt. „Geld, das wir eigentlich überhaupt nicht gebraucht haben.“ Die Geldgeber hätten unbedingt gewollt.

Kapital hat beispielsweise die Venture-Capital-Sparte von Microsoft überwiesen. Aus Deutschland ist ein Fonds von La Famiglia dabei, in dem etwa Mitglieder der Familien Viessmann, Miele und Siemens investiert sind.
Über seine Auftraggeber will Younis nichts sagen. Seine Kunden tun sich damit nicht so schwer. „Es gibt eine erste Zusammenarbeit mit Porsche und Audi“, heißt es dazu bestätigend aus VW-Konzernkreisen in Wolfsburg.