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Die Grünen sind Verbraucherschutz-Partei Nummer eins

Eine Umfrage zeigt: Der Verbraucherschutz steht bei den Bürgern hoch im Kurs. Doch nur eine Partei fällt bei dem Thema durch großes Engagement auf.

Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck: Ihre Partei genießt mit Abstand das größte Vertrauen der Bürger beim Thema Verbraucherschutz. Foto: dpa
Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck: Ihre Partei genießt mit Abstand das größte Vertrauen der Bürger beim Thema Verbraucherschutz. Foto: dpa

Die Bürger schreiben den Grünen das stärkste Engagement für den Verbraucherschutz zu. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale-Bundesverbands (VZBV) hervor. Auch wenn die Partei im Vergleich zum Vorjahr an Vertrauen einbüßte, ist der Abstand zu den Parteien der Großen Koalition, die sich leicht verbesserten, immer noch deutlich.

Der Befund ist Teil des sogenannten Verbraucherreports, den der VZBV jedes Jahr erstellt und der an diesem Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Der Bericht ist eine Art Gradmesser dafür, wie es um den Verbraucherschutz in Deutschland bestellt ist.

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Auf die Frage „Welche politische Partei setzt sich Ihrer Meinung nach am stärksten für Verbraucherschutz ein?“ nennen 30 Prozent der für die Untersuchung befragten 1500 Bürger (2019: 39 Prozent) die Grünen. Danach folgen die Union mit 14 Prozent (2019: sechs Prozent), die SPD mit zehn Prozent (2019: vier Prozent) und die Linke mit vier Prozent (2019: vier Prozent). Schlusslichter sind die FDP und die AfD mit jeweils einem Prozent.

Warum ausgerechnet die Grünen beim Verbrauchschutz herausragen, geht aus der der Umfrage nicht hervor. In der Praxis macht sich Partei etwa für mehr Transparenz im Supermarkt stark, indem Lebensmittel besser gekennzeichnet werden. Bei der der Finanzberatung wollen die Grünen Provisionen deckeln und offenlegen. Und für die private Altersvorsorge schwebt der Partei ein „einfaches und kostengünstiges Standardprodukt“ vor.

Mit Blick auf die digitale Welt fordern die Grünen strenge Datenschutzstandards und eine starke Aufsicht. Außerdem dringen sie auf die Einhaltung von Menschenrechten und internationalen Umweltstandards in den Lieferketten der Unternehmen.

Der Verbraucherschutz wird laut dem Report für eine große Mehrheit als wichtig für die persönliche Sicherheit angesehen. Jedoch: Gut jeder fünfte Befragte (21 Prozent) fühlt seine Interessen beim Thema Verbraucherschutz aktuell „eher nicht gut“ oder „gar nicht“ geschützt.

Insgesamt ist das Politikvertrauen in der Krise gestiegen. Aber die Forsa-Umfrage für den VZBV zeigt, dass weiterhin die deutliche Mehrheit, 71 Prozent der Befragten, kein oder nur wenig Vertrauen in die Politik beim Thema Verbraucherschutz hat. Dabei sieht eine klare Mehrheit (84 Prozent) die Politik in der Verantwortung, die Interessen der Verbraucher zu schützen.

Vertrauen beim Thema Verbraucherschutz besteht am stärksten zum persönlichen Umfeld (86 Prozent), gefolgt von Verbraucherorganisationen (68 Prozent) und Rechtsanwälten (56 Prozent).

„Ohne Verbrauchervertrauen kein Konjunkturimpuls“

Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller rief die Parteien zum Handeln auf. Die Politik sollte die Coronakrise als Chance nutzen, um die Interessen der Verbraucher wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. „Nur mit starkem Vertrauen in Wirtschaft und Politik kommen wir gemeinsam aus der Krise“, sagte der VZBV-Chef. „Ohne Vertrauen bleibt der gewünschte Konjunkturimpuls aus. Wirtschaft und Verbraucher dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, so Müller.

Besonders großer Handlungsbedarf besteht nach Ansicht der Verbraucher wie schon 2019 bei den Themen Internet und Digitalisierung. 47 Prozent fühlen ihre Interessen in diesem Bereich „eher nicht gut“ oder „gar nicht“ geschützt. Deutlich besser sieht es im Bereich Reisen und Verkehr aus.

Hier sehen sich 71 Prozent der Befragten „gut“ oder „sehr gut“ geschützt. Dahinter rangieren die Themen Gesundheit und Pflege (69 Prozent), Telefon und Mobilfunk (63 Prozent) sowie Finanzen und Versicherungen (61 Prozent).

Andererseits geben Telefon und Mobilfunk oft auch Anlass für Kundenbeschwerden. Unter den Top-drei-Beschwerdethemen, die die sogenannten Marktwächter der Verbrauchschützer im Bereich „Digitale Welt“ registrierten, finden sich Konsumgüter (E- und M-Commerce, 19 Prozent der Beschwerden), Mobilfunk (18 Prozent) und Komplettpakete mit Telefon, Mobilfunk, Internet beziehungsweise Fernsehen (14 Prozent).

Jeder vierte Befragte (26 Prozent) hatte außerdem in den vergangenen zwölf Monaten Probleme mit Verträgen. Als Hauptproblem nannte dieser Teil der Befragten die Differenz zwischen vereinbarter und tatsächlich erhaltener Leistung. Danach folgten Probleme beim Kundenservice (30 Prozent) sowie die als kompliziert oder intransparent empfundenen Kündigungsprozesse (17 Prozent).