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Den grünen Notenbanker zieht es in die Politik

Der Gouverneur der Bank of England warnt seit langem vor dem Klimawandel. Nun wird er Sonderbeauftragter der Uno.

Mark Carney hat seinen ersten Job für die Zeit nach der Bank of England gefunden. Der britische Notenbankchef wird Uno-Sonderbeauftragter für Klimaschutz. Er folgt auf den US-Milliardär Michael Bloomberg, der sich jetzt um die demokratische Präsidentschaftskandidatur bewirbt.

Carney soll bis zum Klimagipfel in Glasgow im kommenden November den Finanzsektor dazu bewegen, Initiativen gegen den Klimawandel zu finanzieren. Uno-Generalsekretär António Guterres lobte Carney als „bemerkenswerten Pionier“, der den Finanzsektor dazu gebracht habe, sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen.

Der 54-Jährige warnt seit Längerem vor der globalen Erwärmung. Unter seiner Führung hat die Bank of England erstmals die Folgen des Klimawandels für die Banken untersucht. Die Notenbank will in künftigen Stresstests auch Klimaszenarien durchspielen und Finanzinstitute zur Veröffentlichung ihrer Klimarisiken zwingen.

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In der Londoner City wurden Carneys Vorstöße nicht immer begrüßt: Aktivismus habe in der Bankenregulierung nichts zu suchen, hieß es. Doch der vierfache Vater lässt sich nicht beirren. Auch seine Frau Diana, eine britische Ökonomin, setzt sich in diversen Beiräten und Stiftungen für die Umwelt ein.

Mit Carney hat die Uno einen geschickten Kommunikator verpflichtet, der auf der Weltbühne zu Hause ist. Er ist international bestens vernetzt und hochrespektiert. Die Teilzeitrolle ist ehrenamtlich, der Sonderbeauftragte erhält ein symbolisches Gehalt von einem US-Dollar. Carney dürfte es bei diesem Karriereschritt vor allem auch darum gehen, einen möglichen Wechsel in die Politik vorzubereiten. Dem Kanadier werden entsprechende Ambitionen in seinem Heimatland nachgesagt.

Wann Carney bei der Uno anfängt, ist noch unklar. Sein Vertrag bei der Bank of England läuft bis zum 31. Januar, doch er will noch so lange im Amt bleiben, bis sein Nachfolger ernannt ist. Das hängt vom Ausgang der britischen Parlamentswahl am 12. Dezember ab.