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Goldpreis fällt auf den niedrigsten Stand seit Dezember

Ein starker Dollar, höhere US-Zinsen und der Einfluss von Spekulanten drücken den Goldpreis. Erste Analysten erwarten aber die Wende.

Am übernächsten Sonntag steht der Fußball-Weltmeister 2018 fest. Wenn die Sieger-Elf nach gewonnenem Endspiel in Moskau ihren goldenen Pokal entgegennimmt, wird das Prunkstück jedoch an reinem Materialwert eingebüßt haben.

Am Dienstagfrüh war die Feinunze Gold kurzzeitig für weniger als 1240 Dollar zu haben. So billig war das Edelmetall seit vergangenem Dezember nicht.

Gründe für den Preisabstieg gibt es viele. Am Dienstagabend hatten sich CDU und CSU im Flüchtlingsstreit auf eine gemeinsame Politik geeinigt. „Dadurch ist Gold als sicherer Hafen jetzt wohl nicht mehr gefragt“, urteilen die Analysten der Commerzbank. Sie räumen allerdings ein, dass der Preis auch nicht von der Regierungskrise in den Vorwochen profitiert habe.

Demnach gibt es global wichtigere Belastungen, etwa den starken Dollar. Gold gilt als Alternative zur Welt-Leitwährung; ein steigender Dollar schwächt spiegelbildlich das Metall. In den vergangenen Monaten folgte der Goldpreis verblüffend genau dem Euro-Dollar-Wechselkurs.

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Die höheren US-Zinsen setzen Gold ebenfalls unter Druck. Attraktivere Anleihezinsen locken mehr Geld an den Bondsmarkt, sodass dieses Kapital nicht mehr in Gold fließen kann.

Hoffnung auf schnellen Gewinn

Ein weiterer Belastungsfaktor sind hohe Wetten auf einen fallenden Goldpreis an den US-Terminbörsen. Viele Spekulanten hoffen derzeit auf einen schnellen Gewinn. Ein gutes Maß für die Popularität des Edelmetalls sind auch Gold-Fonds. Anleger können die Fonds, die in Gold investieren, wie Wertpapiere handeln. Seit Mitte Mai stehen die Zeichen hier unterm Strich auf verkaufen.

„Die Stimmung ist am Nullpunkt“, erkennt denn auch Ronald-Peter Stöferle, Goldexperte bei der liechtensteinischen Anlagefirma Incrementum. Er hält den aktuellen Preis allerdings für übertrieben tief. Bei so vielen negativen Indikatoren wären kaum noch weitere belastende Verkäufe zu erwarten. Seiner Meinung nach stehen die Zeichen deshalb auf eine Wende zum Besseren.

Die Analysten des Frankfurter Bankhauses Metzler können aus europäischer Perspektive die Preisschwäche nicht nachvollziehen. „Weiter fallende Realzinsen lassen die Warnlampen angehen und sollten eigentlich die Freunde des gelben Edelmetalls auf den Plan rufen“, erinnern sie an seine klassische Inflationsschutzfunktion.

Die Metzler-Experten bringen noch zwei weitere Argumente ins Spiel, die ihrer Meinung nach für eine Goldanlage sprechen: „Nicht nur von der US-Handelspolitik ist in den kommenden Wochen und Monaten Störfeuer zu befürchten, als noch wichtiger erachten wir die Zerreißprobe, vor der die Euro-Zone steht.“

Den am 15. Juli siegreichen Fußballern kann das Geschehen am Goldmarkt egal sein. Sie werden nach ihrem Triumph sicher weder das Gewicht des über vier Kilo schweren Pokals diskutieren noch sich um den Metallwert scheren – der immerhin bei mehr als 100.000 Euro liegt.