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"Goldener Windbeutel": Das sind die fünf größten Werbelügen in der Wirtschaft

Der Goldene Windbeutel ist in der Werbebranche, was die Goldene Himbeere in Hollywood ist: ein Schmähpreis. Wo in der Traumfabrik mit der Himbeere die schlechtesten Leistungen des Jahrgangs ausgezeichnet werden, geht es den Organisatoren des Windbeutels um besonders "dreiste Werbelügen". Auch dieses Jahr ist eine Handvoll Lebensmittelhersteller nominiert, die durch irreführende Werbung aufgefallen sind.

Das sind die Nominierten für den Goldenen Windbeutel 2019 (Bild: Foodwatch)
Das sind die Nominierten für den Goldenen Windbeutel 2019. (Bild: Foodwatch)

"Erst wenn die Etiketten ehrlich werden, können Verbraucherinnen und Verbraucher informierte Kaufentscheidungen treffen. Doch im Moment darf die Industrie oft ganz legal und mit dem Segen des Gesetzgebers das Blaue vom Himmel versprechen", heißt es auf der Seite von Foodwatch. Um auf die Werbelügen in der Wirtschaft aufmerksam zu machen, hat die Verbraucherorganisation den Schmähpreis "Goldener Windbeutel" ins Leben gerufen. Über die Auszeichnung stimmen die Verbraucher ab, die sich dieses Jahr zwischen fünf Produkten entscheiden müssen. Laut Foodwatch haben sich Hipp, Rewe, Schwartau, Zwergenwiese und Yakult Honsha mit ihrer Werbung als besonders dreiste Werbelügner erwiesen.

Die Etikettenschwindler

Der Karotten-Direktsaft von Hipp sei insofern eine Mogelpackung, so Foodwatch, als der Hersteller das Produkt lediglich mit neuer Verpackung und dazu noch zum doppelten Preis anbiete. "Hipp verkauft seinen Karottensaft für Babys statt in einer 500-Milliliter-Flasche jetzt in einer kleineren Flasche mit 330 Millilitern – und erhöht dabei den Preis um satte 95 Prozent auf 4,50 Euro je Liter!", so die Verbraucherorganisation. Dabei sei die Rezeptur "nahezu identisch" geblieben, der Hersteller habe dem Karottensaft "lediglich ein Prozent Zitronensaft" hinzugefügt.

Die Etikettenschwindler: Schwartau, Hipp, Zwergenwiese, Rewe und Yakult Honsha (Bild: Foodwatch)
Die Etikettenschwindler: Schwartau, Hipp, Zwergenwiese, Rewe und Yakult Honsha (Bild: Foodwatch)

Dreist sei auch die Werbung sind der anderen vier Nominierten. Die Wasabi-Erdnüsse von Rewe Beste Wahl würden mit einer "großen Klappe" vermarktet. Dahinter stecke aber nichts, so Foodwatch. Die Nüsse enthielten nur 0,003 Prozent Wasabi. Der Fitness-Riegel Corny Protein Lower Carb sei in Wahrheit ein "Fitness-Schwindel". Der Riegel "tut sportlich und gesund, besteht aber zu einem Viertel aus Zucker". Die Bio Kinder-Tomatensauce von Zwergenwiese sei eine "Zuckerbombe". Sie enthalte "140 Prozent mehr Zucker als die Erwachsenen-Version". Und das japanische Unternehmen Yakult Honsha verkaufe sein gleichnamiges Getränk als "Wundermittel für die Darmgesundheit". Stattdessen stecke dahinter nicht mehr als "Pseudo-Wissenschaft". Der Drink sei "dreiste Abzocke für 8,40 Euro pro Liter", so Foodwatch.

Wer von den genannten Herstellern belügt seine Kunden am dreistesten? Auf wessen Etikett prangt der größte Schwindel? Auf www.goldener-windbeutel.de können Verbraucher bis 1. Dezember abstimmen. Ob der "Gewinner" den Preis entgegennehmen wird, darf angezweifelt werden. Auch das hat der Goldene Windbeutel mit der Goldenen Himbeere gemeinsam: Die Preisträger reißen sich nicht gerade um die Auszeichnung. Wenn sie ein Konzern annehmen sollte, dann fände die Verleihung am Firmensitz statt.