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Gold auf neuem Allzeithoch – ein Grund zum Einstieg?

Der Goldpreis reißt seine bisherige Rekordmarke. Für manch einen Börsianer ein Signal für erhöhte Achtsamkeit, für andere ein Zeichen der Stärke. Was derzeit für die Jetzt-erst-recht-Fraktion spricht.

In Zeiten, in denen eine Räuberpistole wie die Geschichte rund um Wirecard die Schlagzeilen beherrscht, fällt es mitunter schwer, Außenstehenden den Sinn einer kontinuierlichen nachhaltigen Geldanlage zu vermitteln. Angesichts spektakulärer Entwicklungen von Kursgewinnen von zeitweise mehr als 100 Prozent innerhalb eines Tages – selbst, wenn sie auf einen Kursrutsch um 90 Prozent folgten – gerät man in Erklärungsnotstand, warum langfristig orientiertes Investieren das erfolgreichere sein sollte, wenn es mit Mühe und Not zweistellige Prozentzuwächse pro Jahr erzielt.

Und so werden Nichtbörsianer zumeist erst durch Zockereien à la Wirecard auf den Aktienmarkt aufmerksam – so wie vor gut 120 Jahren viele Glücksjäger, die nie zuvor irgendetwas mit Rohstoffen zu tun hatten, vom Goldrausch am Klondike River angezogen wurden.

Gold ist aber ein gutes Stichwort. Das Edelmetall steht nämlich in diesem turbulenten Umfeld für eine Entwicklung, mit der sich auch konservative Investoren durchaus beschäftigen können. So stellte Gold mit einem Wertzuwachs von knapp 17 Prozent im ersten Halbjahr die beste aller bekannteren Anlageklassen dar, schlug sogar den starken Technologieaktienindex Nasdaq (gut zehn Prozent).

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Wer bislang an eine starre Korrelation zwischen Gold und Aktien geglaubt hatte – nach dem Motto „Steigt Gold, fällt die Börse automatisch“ und vice versa –, wird also spätestens seit einigen Wochen eines Besseren belehrt. Denn trotz der recht robusten Entwicklung an den Aktienmärkten verharrt auch die Gold-Nachfrage an der Börse auf hohem Niveau – und zwar so sehr, dass der Kurs des Edelmetalls nach den Zuwächsen der vergangenen Tage zum Wochenauftakt sein bisheriges Allzeithoch aus dem Jahr 2011 überschritt.

Grundsätzlich ist ein neues Rekordhoch allein noch kein Grund für einen Einstieg – sollte aber auch nicht per se ein Argument dagegen sein. So ist eine zeitnahe Korrektur nicht gänzlich ausgeschlossen, doch allzu wahrscheinlich erscheint dieses Szenario nicht. Dagegen spricht gleich eine ganze Reihe von Aspekten, derer sich die Börsianer zwar schon seit Längerem bewusst sind, die aber an Aktualität nicht verloren haben.

So dürfte angesichts der nach wie vor zahlreichen Unsicherheiten die Investorensuche nach sicheren Anlagehäfen wie Gold anhalten. Die größte Quelle an Unwägbarkeiten stellt die Coronapandemie dar, da sie nicht nur den tatsächlichen Gesundheitszustand der Weltbevölkerung gefährdet, sondern auch den wirtschaftlichen. Wer vor diesem Hintergrund bezweifelt, dass die Unternehmen mit ihren Quartalszahlen die Vorschusslorbeeren, die ihnen die Börsianer mit den starken Kurserholungen von Mai und Juni gegeben haben, zurückzahlen können, könnte sich durchaus mit Gold absichern.

Auch dass die Geldpolitik expansiv bleibt – nicht ausschließlich, aber auch wegen Corona – und der US-Dollar derzeit nicht vor Kraft strotzt, könnte den Goldpreis, der traditionell in Dollar notiert, zusätzlich beflügeln.

Ein weiterer Aspekt ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China: Die Schärfe in dieser Auseinandersetzung könnte zunehmen, je mehr US-Präsident Donald Trump im Zuge schlechter Umfragewerte seine Chancen einer Wiederwahl schwinden sieht. Dadurch könnte er sich unter anderem zu noch mehr Protektionismus genötigt sehen. Und damit ginge das verbale Säbelrasseln in die nächste Runde, das die ohnehin sensiblen Märkte weiter verunsichern könnte.

Mit einem Exchange Traded Commodity, kurz ETC, können Anleger in Form eines Zertifikats an der Performance von Gold teilhaben. Auch wenn sie dabei nicht davon ausgehen können, dass wie bei Wirecard 100 Prozent am Tag oder mehr möglich sind. Aber wie gesagt: Wer die Börse schon ein wenig verfolgt, weiß, dass ein langer Atem bei gereiften Entscheidungen besser ist als Schnappatmung wegen gescheiterter Kurzfristspekulationen.

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