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Gleich und doch verschieden: Eineiige Zwillinge sind genetisch unterschiedlicher als gedacht

Eineiige Zwillinge sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Schließlich haben sie ja auch die gleichen Gene. Allerdings sind diese nicht so identisch wie bisher angenommen. Forscher fanden heraus, dass sich bereits vor der Geburt mehr Unterschiede bilden als bisher angenommen.

Identical twin girls on summer vacation posing for camera. Happy joyful children in the summertime with child sun glasses and pink dresses.
Auch bei vermeintlich identischen Zwillingen gibt es kleine, feine Unterschiede, die schon bei der Genetik beginnen (Symbolbild: Getty Images)

Dass sich eineiige Zwillinge nicht aufs Haar gleichen, weiß jeder, der welche kennt. Verwandte und Freunde von eineiigen Zwillingspärchen finden schnell kleine oder auch deutlichere optische Merkmale, die beide trotz aller Ähnlichkeit unterscheiden.

Diese entstehen jedoch nicht, wie Forscher früher annahmen, durch Umweltfaktoren wie Ernährung oder Lebensgestaltung. Wie eine neue Studie belegt, sind eineiige Zwillinge auch genetisch nicht vollkommen identisch.

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Wissenschaftler in Island haben die DNS von 387 Zwillingspaaren, die jeweils von einem einzigen befruchteten Ei stammen, sequenziert. Dabei fanden sie “frühe Mutationen, die eineiige Zwillinge voneinander absetzen”, wie Genforscher Kari Stefansson von der Universität Island im Magazin “Nature Genetics”, in der die Studie veröffentlicht wurde, erklärt.

Bis zu 100 kleine, aber feine Unterschiede in der Genetik

Eine Mutation bedeutet eine Veränderung der DNS, die passiert, wenn sich bei der Zellteilung in den Frühstadien der Entwicklung Fehler bei der Kopie des genetischen Codes passieren. Diese können sich auf die äußere Erscheinung des Menschen oder seine Anfälligkeit für Krankheiten auswirken.

Eineiige Zwillinge haben im Schnitt 5,2 solcher genetischer Abweichungen, wie die Wissenschaftler nun herausfanden. 15 Prozent der untersuchten Zwillingspaare weisen jedoch mehr auf - manche sogar bis zu 100.

Diese Unterschiede machen zwar nur einen winzigen Teil des genetischen Codes der beiden Geschwister aus, können aber dafür sorgen, das einer von beiden mehrere Zentimeter größer wird als der andere oder anfälliger für Krebs ist. Ganz neu ist die Erkenntnis der genetischen Abweichungen indes nicht, jedoch nahm die aktuelle Studie erstmals auch die DNS von Eltern und Kindern der Probanden ins Visier, um die Unterschiede exakt festmachen zu können.

Warum die Studie so wichtig ist

Die Studie wird in Forscherkreisen hoch gelobt. Der schwedische Genforscher Jan Dumanski, der nicht an ihr beteiligt war, sagte der “Associated Press”, dass die Ergebnisse ein “wichtiger Beitrag” für die medizinische Forschung sei.

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In diesem Bereich werden oft Zwillingsstudien durchgeführt, um Einflüsse von Umwelt und Genetik auseinanderhalten zu können. Die Studie, so Dumanski, deute jedoch an, dass man sich darauf nicht hundertprozentig verlassen könne. Auch die US-Psychiaterin Nancy Segal betonte die Wichtigkeit der Studie: “Dadurch müssen wir unsere Denkweise über die Einflüsse von Genetik und Umwelt überdenken. Zwillinge sind sich zwar sehr ähnlich, aber eben doch nicht identisch.”

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