Girokonto: Verbraucherschützer hoffen auf mehr Transparenz im Gebührendschungel
Die Gebühr für das Premiumkonto steigt, bei einer anderen Bank können Kunden Beträge von weniger als 50 Euro künftig nur noch in Ausnahmefällen kostenlos am Geldautomaten abheben: Deutschlands Finanzhäuser drehen in der Zinsflaute weiter an der Gebührenschraube. „Die Kosten sind gestiegen, zugleich ist ein Vergleich häufig schwieriger geworden“, sagte Dorothea Mohn, Leiterin des Finanzmarktteams des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) der Deutschen Presse-Agentur.
„Ein Girokonto ist eine Dienstleistung. Es ist nachvollziehbar, dass es etwas kostet. Aber die Kosten müssen transparent und verständlich sein“, forderte Mohn. „Kontoentgelt ist nicht gleich Kontoentgelt. Zusatzkosten machen einen Vergleich schwierig.“ Abhilfe erhoffen sich die Verbraucherschützer durch neue Vorschriften, die Anfang November in Kraft treten. Danach müssen Kreditinstitute Kunden vor Abschluss des Vertrages zur Girokonto-Eröffnung eine Kostenübersicht geben. Zudem müssen die Geldhäuser einmal im Jahr eine Gesamtaufstellung der Kosten einschließlich der Dispozinsen liefern.
Girokonto: Meiste Kunden bleiben Bank treu
„Wir werden sehen, ob das greift“, sagte Mohn. Ob die neuen vordefinierten Kostenübersichten einen echten Überblick über die Kostenunterschiede der Modelle abbilden könnten, müsse sich noch zeigen.
Lange verdienten Finanzinstitute gut daran, dass sie mehr Zinsen für Kredite kassierten, als sie Sparkunden zahlten. Doch die Differenz aus beidem, der Zinsüberschuss, schrumpft in der Zinsflaute. Hatten Banken und einige Sparkassen das Gratiskonto früher gezielt zur Kundenakquise eingesetzt, zwingen auch höhere Kosten und teure Filialen die Institute zum Umdenken.