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Gilead hilft dem Markt – und dem Coronadepot

Die Börse erholt sich weiter. Davon können nicht alle Krisenaktien im Depot profitieren. Und bei einer Branche denken wir intensiv über einen Ausstieg nach.

Die Börsen bleiben zum Monatsende hin weiter im Haussemodus. Damit setzt sich das alte Muster fort: Unser Depot aus Corona-Profiteuren schneidet leicht unterdurchschnittlich ab. Seit Mitte April tritt es weitgehend auf der Stelle, bewegt sich aber mit gut 15 Prozent kräftig im Plus. Frisches Geld der Notenbanken und Hoffnungen auf einen Impfstoff unseres Depotwerts Gilead trieben zuletzt den Markt. Dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal um 4,8 Prozent schrumpfte, so heftig wie seit der Finanzkrise nicht mehr, ließ die Börsen zur Wochenmitte kalt.

Was lief gut?

Bei Gilead hatte es zuletzt zunächst größere Irritationen in Sachen Corona-Medikamentation gegeben. Die Amerikaner hatten einen Bericht über enttäuschende Testergebnisse bei dem Mittel Remdesivir zur möglichen Behandlung von Covid-19 zurückgewiesen. Eine Studie in China sei wegen mangelnder Teilnehmer vorzeitig abgebrochen worden und daher statistisch nicht aussagekräftig, so der US-Pharmakonzern. Die „Financial Times“ hatte über einen angeblichen Misserfolg berichtet.

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Dass am „FT“-Bericht wenig dran ist, zeigen nun auch neue Studienergebnisse. Laut Gilead seien aus einer Studie des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) zu seinem antiviralen Arzneimittels Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 positive Daten zur Wirksamkeit hervorgegangen. Gilead werde zu gegebener Zeit zusätzliche Daten zu seinen eigenen Studien veröffentlichen. In einer Mitteilung dazu heißt es: „Diese Studie wird Informationen darüber liefern, ob eine kürzere Therapiedauer von fünf Tagen eine ähnliche Wirksamkeit und Sicherheit haben kann wie der in die NIAID-Studie und andere laufende Studien.“ Gilead erwartet Ende Mai Daten aus einer zweiten Studie zur Bewertung der fünf- und zehntägigen Dosierungsdauer von Remdesivir bei Patienten mit mittelschwerer Covid-19-Erkrankung. Wie der Markt sind wir vorsichtig optimistisch und halten an unserem Engagement fest.

Das gilt auch für unsere Position in Drägerwerk. Ungewöhnlich in diesen Zeiten: Dem Medizintechnik-Konzern gelang es, sein Kapital zu erhöhen. Eine Million frische Anteilscheine zu 76,50 Euro je Stück platzierten die Lübecker, dementsprechend lag die Bruttoeinnahme bei 76,5 Millionen Euro. Drägerwerk produziert bekanntermaßen ja die stark nachgefragten Beatmungsgeräte und Schutzmasken. Der Profiteur der Coronakrise hatte bereits angekündigt, den Erlös vor dem Hintergrund des derzeitigen Auftragsbooms zur Stärkung seiner Liquidität und der Eigenkapitalbasis zu verwenden. Zudem löst Drägerwerk damit kostspielige Genussscheine teilweise ab. Die Familie Dräger hat sich den Angaben zufolge an der Kapitalerhöhung beteiligt.

Positiv auch, dass Drägerwerk aufgrund eines außerplanmäßigen Wechsels in der Dax-Familie neben der Notiz im SDax, nun auch dem TecDax angehört. Das erzeugt noch etwas mehr Aufmerksamkeit.

Was lief schlecht?

Als Performancekiller im Depot haben sich die drei Immobilienaktien erwiesen. Ihre Erholung fiel schwächer aus als die des Gesamtmarktes. Nachlassende relative Stärke ist stets ein Warnsignal. Daher erwägen wir den Ausstieg.

Gründe gibt es genug: Die Immobilienpreise waren schon vor der aktuellen Krise weitgehend ausgereizt. Und jetzt droht die Wende. Die Angst vor Arbeitslosigkeit schreckt ab vor großen Investitionen. Und das ist eine Immobilie in der Regel für die meisten Bürger. Und steigt die Arbeitslosigkeit, dann droht vielen Immobilienbesitzern, trotz tiefer Zinsen, der Offenbarungseid. Es drohen Zwangsverkäufe. Es kommt also mehr Angebot auf den Markt. Die Krise wird auch dafür sorgen, dass die Haushaltsgröße, also die Anzahl der Personen, die in einem Haushalt leben, wächst.

Die junge Generation kann es sich schlichtweg nicht leisten, eine eigene Familie zu gründen und eine eigene Wohnung zu beziehen. Das war nach der europäischen Schuldenkrise etwa in Griechenland, Italien und Spanien zu beobachten. Und das bremst die Nachfrage. Für Immobilienbesitzer und Wohnungsgesellschaften droht ebenfalls Ungemach. Warum? Die Mehrheit im Land sind Mieter. Staatlich verordnete Mietpreisbremsen und Eingriffe in die Eigentumsrechte lassen sich damit populistisch gut umsetzen. Das Hauptproblem steckt im Wort Immobilie selbst. Anders als Gold oder Diamanten sind Immobilien nicht mobil. Sie sind visibel und lassen sich nicht verstecken vor staatlichem Zugriff.

Name
ISIN

Bestand
(in Stück)

Einstandskurs
(in Euro)

aktueller Kurs
(in Euro)

Differenz
(in Prozent)

Bestand
(in Euro)

Drägerwerk
DE0005550636

20

51,20

78,80

53,9%

1.576,00

Euronext
NL0006294274

22

68,00

80,25

18,0%

1.765,50

Gilead
US3755581036

24

63,50

78,87

24,2%

1.892,88

LEG
DE000LEG1110

15

97,46

106,44

9,2%

1.596,60

Nasdaq
US6311031081

18

83,68

102,28

22,2%

1.841,04

Sanofi
FR0000120578

20

76,58

89,56

16,9%

1.791,20

Spotify
LU1778762911

14

110,00

142,98

30,0%

2.001,72

Swiss Prime Site
CH0008038389

17

91,55

87,04

-4,9%

1.479,68

Take Two Interactive
US8740541094

15

99,42

110,94

11,6%

1.664,10

Teamviewer
DE000A2YN900

56

27,00

40,00

48,1%

2.240,00

Vonovia
DE000A1ML7J1

34

43,99

45,28

2,9%

1.539,52

Kasse

1.883,97

Stand: 30. April 2020, 10:30 Uhr

Summe

21.272,21

Veränderung seit Einstand
(in Euro)

3.276,46

Veränderung seit Einstand
(in Prozent)

15,4%

zum Vergleich: MSCI World
(in Euro)

18,0%

verkauft:

Name
ISIN

Bestand
(in Stück)

Einstandskurs
(in Euro)

aktueller Kurs
(in Euro)

Differenz
(in Prozent)

Bestand
(in Euro)

UnitedHealth
US91324P1021

6

232,65

181,02

-22,2%

1.086,12

Drägerwerk
DE0005550636

9

51,2

88,65

73,1%

797,85