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Wieder eine Gewinnwarnung von Schaeffler

Der Automobilzulieferer muss eine Prognose für das Jahr 2019 nach unten korrigieren. Foto: dpa

Nun trifft es auch die Schaeffler Gruppe: Der Automobilzulieferer leidet unter der schwachen Branchenkonjunktur und korrigiert seine Prognosen für das laufende Jahr.

Die Serie von Hiobsbotschaften aus der Autozuliefererbranche reißt nicht ab. Am Montagabend korrigierte der Wälzlagerspezialist Schaeffler per Ad-hoc-Mitteilung seine Erwartungen für das laufende Jahr nach unten.

Der börsennotierte Familienkonzern rechnet nur noch mit einem Umsatzwachstum von bis zu einem Prozent, auch ein Rückgang von einem Prozent sei möglich. Bisher hatte Schaeffler mit einem Zuwachs von bis zu drei Prozent gerechnet. Die operative Umsatzrendite vor Sondereffekten soll nun bei sieben bis acht Prozent liegen. Bislang hatte Schaeffler mit acht bis neun Prozent gerechnet.

„Das Umfeld ist für den Rest des Jahres weiterhin mit hohen Risiken behaftet“, sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Zudem mache „ein Nachfragerückgang von einzelnen Großkunden“ es nötig, die Umsatzprognose zu senken, heißt es in der Mitteilung. Die Aktie notierte im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz mehr als 2,3 Prozent im Minus. Im Xetra-Handel hatte der SDax-Wert zuvor 0,3 Prozent schwächer geschlossen.

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Seit dem Börsengang vor knapp vier Jahren hat Schaeffler die Investoren schon mehrmals mit Gewinnwarnungen verärgert. Die Korrektur begründet das Unternehmen diesmal mit der schwachen Autokonjunktur. Im Februar sei man noch von einem Rückgang der Autokonjunktur um nur ein Prozent ausgegangen. Inzwischen stellt sich das Unternehmen auf ein Schrumpfen der Branche um vier Prozent ein.

Im zweiten Quartal brach der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten um 30 Prozent auf 284 Millionen Euro ein. Der Umsatz ging um ein Prozent auf 3,6 (Vorjahr: 3,64) Milliarden Euro zurück. Dass die Industriesparte des Wälzlagerspezialisten stärker wächst als erwartet, konnte die Einbußen im Erstausrüstungsgeschäft mit den Autobauern nicht wettmachen.

Mit den Problemen steht Schaeffler nicht allein da. Vor wenigen Tagen erst hatte zum Beispiel Continental die Gewinnerwartungen nach unten korrigiert. An dem Zulieferer ist ebenfalls die Familie Schaeffler beteiligt, sie hält 46 Prozent der Anteile am Dax-Konzern aus Hannover.

Einige Wochen zuvor hatte es Leoni getroffen. Auch Autobauer wie BMW und Daimler gaben schon Gewinnwarnungen ab. Nur Volkswagen konnte sich zuletzt gegen den Branchentrend stemmen.

Schaeffler besonders unter Druck

Die Zulieferer stehen derzeit vor einer doppelten Herausforderung. Wegen der schwachen Autokonjunktur müssen sie eigentlich die Kosten senken. Auf der anderen Seite aber müssen sie angesichts des anbrechenden Elektrozeitalters in Zukunftstechnologien investieren.

Hier ist Schaeffler besonders unter Druck, denn das fränkische Unternehmen ist Spezialist für Präzisionsmechanik und zudem noch stark vom Verbrennungsmotor abhängig. Nach den Kursrückgängen im Zuge der Gewinnwarnungen flog das Unternehmen sogar aus dem MDax.

Auf die doppelte Herausforderung reagierte Schaeffler-Chef Rosenfeld mit der Ankündigung eines Stellenabbaus und im Februar mit einem neuen Effizienzprogramm namens „Race“. Die Abkürzung steht für „Regroup Automotive for higher Margin and Capital Efficiency“. Die Autosparte soll also für höhere Margen und eine bessere Kapitaleffizienz umgebaut werden.

Im vergangenen Jahr war der Schaeffler-Umsatz schwächer als ursprünglich erwartet nur leicht auf 14,2 Milliarden Euro gestiegen, währungsbereinigt entsprach das einem Plus von 3,9 Prozent. Die operative Umsatzrendite sank auch vor Sonderbelastungen unter zehn Prozent, im Geschäft mit den Autoherstellern betrug sie sogar nur noch 7,7 Prozent.

Schaeffler war lange einer der profitabelsten Autozulieferer weltweit und verdient auch jetzt noch besser als viele Konkurrenten.