Gesundheitspolitik: Trotz Zahlung vom Bund: Kliniken beklagen Defizite
Berlins Krankenhäuser haben bisher von der Bundesregierung 330 Millionen Euro erhalten, um die in der Corona-Pandemie entgangenen Erlöse zu kompensieren. Dennoch hätten gerade große Häuser bei der Maximalversorgung immer noch Einbußen zu erleiden, weil sie einen Großteil ihrer Betten für die Versorgung von Covid-19-Patienten freihalten mussten. Das wurde am Montag im Gesundheitsausschuss deutlich.
Johannes Dankert vom Vivantes-Konzern sagte, die Ausgleichszahlungen kompensierten den Erlösrückgang nicht. „Wir haben für 2020 30 Millionen Euro Corona-bedingte Effekte prognostiziert.“ Die Universitätsklinik Charité, über die der Gesundheitsausschuss nicht spricht, weil es sich um eine Wissenschaftseinrichtung handelt, erwartet sogar ein Defizit von 70 Millionen Euro.
Alexander Grafe von den Alexianern, die in der Region drei katholische Krankenhäuser betreiben, schilderte das Problem en detail. Als in Potsdam wegen eines massiven Corona-Ausbruchs das Ernst von Bergmann-Klinikum geschlossen wurde, sei das nahe St. Joseph-Klinikum „überrannt“ worden. Und Corona-Patienten, die nicht krank genug für die Intensivstation seien, verursachten einen erheblichen Mehraufwand, der aber nicht finanziell ausgeglichen würde. Das System der Fallpauschalen stoße dabei „an seine Grenzen“.
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