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Maple-Eigner zahlen Gewinne aus Cum-Ex-Geschäften zurück

Die Kanadier einigen sich mit dem deutschen Fiskus auf eine teilweise Rückzahlung von Gewinnen aus illegalen Aktiengeschäften. Doch die Affäre ist damit nicht vorbei.

Die Behörden fordern von dem deutschen Ableger der kanadischen Maple Bank mehr als 400 Millionen Euro zurück. Foto: dpa
Die Behörden fordern von dem deutschen Ableger der kanadischen Maple Bank mehr als 400 Millionen Euro zurück. Foto: dpa

Fast genau vier Jahre nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die Maple Bank haben die Gesellschafter Profite aus Cum-Ex-Geschäften zurückgezahlt. Der Fiskus und der Insolvenzverwalter erhalten jeweils höhere einstellige Millionenbeträge von den Eignern des Instituts.

Allein die National Bank of Canada überwies laut der kanadischen Zeitung „Financial Post“ 7,7 Millionen Euro an den deutschen Staat. Die beiden anderen Hauptgesellschafter sind der Ontario Teachers Pension Plan (OTPP) und die Familie Chan.

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„OTPP ist erfreut, die Angelegenheit mit der Staatsanwaltschaft und den Steuerbehörden geklärt und eine gütliche Einigung mit dem Insolvenzverwalter erzielt zu haben“, sagte ein Sprecher dem Handelsblatt. Er betonte, dass die Zahlung auf die Steuerschuld der Maple Bank freiwillig erfolgt sei und die Staatsanwaltschaft keinen Verdacht auf ein Fehlverhalten von OTPP habe. Über die Familie Chan ist nichts bekannt.

Dem Vernehmen nach haben sich alle Hauptgesellschafter entsprechend ihrem Anteil von um die 30 Prozent auf ähnliche Zahlungen verständigt. Dem Fiskus dürften damit insgesamt rund 20 Millionen Euro zugeflossen sein, ebenso wie dem Insolvenzverwalter Michael Frege. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte die Einigung, machte aber keine Angaben über die Beträge.

In Deutschland war die kleine Maple Bank jahrelang nur Insidern ein Begriff – erst ihr Untergang machte sie geradezu berühmt. Viele Geldhäuser setzten auf Cum-Ex-Geschäfte: den Aktienhandel zur Erschleichung doppelter Steuererstattungen.

Die Behörden bezifferten den Schaden, den die Maple Bank angerichtet hatte, auf rund 400 Millionen Euro. Allerdings hatte die Bank noch höhere Erstattungsansprüche. Insider berichten, dass die verbleibenden Steuerschulden mit dem Geld der Gesellschafter und des Insolvenzverwalters weitgehend beglichen werden können.

Ausgestanden ist der Skandal um die Maple Bank längst nicht. Kürzlich erhob die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen sechs Ex-Maple-Banker. Sie hatten sich vor allem durch Cum-Ex-Handel sagenhafte Vergütungspakete geschnürt – zwischen 2006 und 2011 erhielten sie mehr als 150 Millionen Euro. Die Ermittler werfen ihnen schwere Steuerhinterziehung vor. Auch einer ihrer Anwälte, Ulf Johannemann von der Kanzlei Freshfields, soll sich strafrechtlich verantworten.

Drei Verdächtige kamen in Untersuchungshaft, darunter der frühere Maple-Chef Wolfgang Schuck. Johannemann ist wieder frei – gegen eine Kaution von vier Millionen Euro.