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GESAMT-ROUNDUP: Russland droht mit der Einnahme weiterer Gebiete in der Ukraine

KIEW/MOSKAU/BERLIN (dpa-AFX) - Während Deutschland gespannt darauf wartet, ob Russland wieder ausreichend Gas liefert, hat Moskau für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit neuen Gebietseinnahmen gedroht. Es gehe nicht mehr nur um den Donbass mit den von Russland anerkannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk und um die südukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja, sondern auch um "eine Reihe anderer Territorien", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch im Interview des Moskauer staatlichen Fernsehsenders RT. "Dieser Prozess geht weiter, er geht folgerichtig und mit Nachdruck weiter."

Nach Darstellung von Lawrow erhält die Ukraine Waffen vom Westen mit immer größerer Reichweite von inzwischen bis zu 300 Kilometern. Entsprechend würden die ukrainischen Truppen immer weiter zurückgedrängt, damit für die "Volksrepubliken" oder Russland keine Bedrohung entstehe. Lawrow sagte: "Die Geografie ist jetzt schon eine andere". Auch am 147. Tag des Krieges gingen die Kämpfe vor allem im Osten und Süden der Ukraine weiter.

Im Streit um Gaslieferungen über die Nordseepipeline Nord Stream 1 deutete Kreml-Chef Wladimir Putin an, den Gashahn wieder aufzudrehen

- aber womöglich nur ein bisschen. Wie aus vorläufigen Daten des

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Netzbetreibers Gascade hervorging, wurden für Donnerstag Lieferungen angekündigt.

Brücke in Cherson beschädigt

Das ukrainische Militär geht im Süden des Landes weitere Schritte zur geplanten Rückeroberung von Territorium. In der von Russland besetzten südukrainischen Stadt Cherson wurde die einzige Straßenbrücke über den Fluss Dnipro geschlossen. "Wir haben etwa acht Treffer bei der Antoniwka-Brücke gezählt, der Brücke wurde ein ernsthafter Schaden zugefügt", sagte der Vizechef der Besatzungsverwaltung des Gebiets Cherson, Kirill Stremoussow, der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge. Insgesamt seien zwölf Raketen mit US-amerikanischen Himars-Raketenwerfern auf das ein Kilometer lange Bauwerk abgefeuert worden. Bereits am Vortag gab es Treffer.

Die Ukraine plant seit längerem in der Region die Rückeroberung von Gebieten und kündigte dafür mehrfach eine Offensive an. Die Zerstörung der Flussquerungen wurde als Option genannt, um einen Rückzug der russischen Truppen auf das linke Dnipro-Flussufer zu verhindern. Kiew hatte die Zivilbevölkerung mehrfach zur Flucht aufgefordert.

Syrien kappt Beziehungen zur Ukraine

Syrien kündigte an, seine diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abzubrechen. Grund sei nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana, dass die Ukraine vor vier Jahren Visa syrischer Diplomaten in Kiew nicht erneuerte. Sana berief sich dabei auf das Außenministerium, das der Ukraine vorwarf, damals ebenfalls diplomatische Beziehungen abgebrochen zu haben. Kremlchef Wladimir Putin, Irans Präsident Ebrahim Raisi und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatten in Teheran über die Lage im Bürgerkriegsland Syrien beraten. Moskau ist im syrischen Bürgerkrieg neben dem Iran der engste Verbündete der Führung in Damaskus.

Fließt Gas - und wie viel?

Mit Spannung schauen Deutschland und andere europäische Länder auf das am Donnerstag erwartete Ende der geplanten Wartung der Nordseepipeline Nord Stream 1. Putin hatte zuletzt beteuert: "Gazprom erfüllt seine Verpflichtungen, hat sie stets erfüllt und ist gewillt, weiterhin alle seine Verpflichtungen zu erfüllen." Zugleich warnte er aber vor einem weiteren Absenken der Liefermenge, sollte Russland eine in Kanada reparierte Turbine nicht zurückerhalten. Die Bundesregierung machte klar, man erwarte von Gazprom nach Ablauf der Wartungsfrist, dass Gas in vollem Umfang wieder fließen werde.

Putin brachte Nord Stream 2 als Ausweich-Pipeline ins Spiel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erteilte solchen Überlegungen eine Absage. "Ich möchte hier ganz klar sein: Nord Stream 2 ist nicht einmal zertifiziert und überhaupt nicht einsatzbereit", sagte sie.

Linke-Politikerin Wagenknecht stärkt Kretschmer den Rücken

In der Debatte über die Folgen der Krieges gegen die Ukraine und der Sanktionen gegen den Angreifer Russland bekam der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Rückendeckung aus den Reihen der Linken. Kretschmer hatte erklärt, Deutschland müsse vermitteln und erwirken, "dass dieser Krieg eingefroren wird". Man brauche weiter russische Rohstoffe. Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht sagte der dpa: "Kretschmer hat in diesem Punkt recht."

Russische Rohstoffe und vor allem die relativ billige russische Energie seien "Existenzbedingungen für eine wettbewerbsfähige deutsche Industrie, auf die wir nicht verzichten können", betonte die Linken-Politikerin. "Der Wirtschaftskrieg ruiniert Deutschland, während er Putin kaum schadet und das Sterben in der Ukraine nicht beendet." Auch Kretschmer hatte am Dienstag mit der Notwendigkeit von Rohstofflieferungen argumentiert.