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GESAMT-ROUNDUP/RKI-Appell: Weihnachten Kontakte meiden - Corona-Lage kritisch

BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der kritischen Corona-Lage in Deutschland ruft das Robert Koch-Institut (RKI) in einem eindringlichen Appell dazu auf, Treffen über Weihnachten zu vermeiden. "Wir befürchten, dass sich durch die Feiertage das Infektionsgeschehen noch weiter anspannen könnte", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. "Reduzieren Sie Ihre Kontakte auf das absolute Minimum. Reisen Sie nicht." Nach einer Woche im härteren Lockdown sind Ansteckungen noch ungebremst. Wegen einer neuen Virus-Variante greifen zusätzliche Beschränkungen für Reisen aus Großbritannien und Südafrika nach Deutschland. Die Bedeutung der wahrscheinlich leichter übertragbaren Variante für das Infektionsgeschehen ist laut RKI noch nicht endgültig einzuschätzen.

Wenn möglich, solle man einfach zu Hause bleiben und die Festtage im kleinsten Kreis verbringen, mahnte Wieler. Treffen sollten auf dieselben wenigen Teilnehmer beschränkt werden, und das draußen. "Wenn sich in ganz Deutschland Menschen aus verschiedenen Regionen treffen, dann kann sich das Virus noch schneller ausbreiten." Dass sich noch Tausende in Flughäfen drängelten, sei für ihn schwer nachvollziehbar. Derzeit verschlechtere sich die Situation weiter. In Altenheimen gebe es schwere Ausbrüche mit Toten, manche Kliniken müssten Notprogramme fahren, um alle Akutpatienten zu behandeln.

"Wenn wir die Zeit des Lockdowns durch unsere Achtsamkeit optimal nutzen, dann bringen wir die Zahlen schneller runter", sagte Wieler. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg nun aber im Bundesschnitt nochmals auf den Höchstwert von 198, wie das RKI bekanntgab. Bund und Länder wollen diesen Wert auf unter 50 drücken. Aktuell liegen allein sechs Länder auf oder über der Marke von 200, darunter Sachsen mit 427. Der verschärfte Lockdown mit zusätzlichen Schließungen soll vorerst bis 10. Januar andauern.

Auch der Beginn erster Impfungen werde an der Gesamtsituation vorerst nichts ändern, sagte der RKI-Chef. Es werde noch lange dauern, bis die Mehrheit der Menschen in Deutschland geimpft sei. Nach der am Montag erteilten EU-Zulassung sollen erste Lieferungen des Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech <US09075V1026> an diesem Mittwoch starten. Bis Jahresende stünden 12,5 Millionen Dosen für die EU bereit, teilte Geschäftsvorstand Sean Marett mit. Deutschland soll an diesem Samstag die erste Lieferung von 151 125 Dosen bekommen. Starten sollen die Impfungen am Sonntag (27. Dezember), zunächst bei Pflegebedürftigen.

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Wegen der neuen Virus-Variante sind Reisemöglichkeiten aus Südafrika und Großbritannien nach Deutschland vorerst bis 6. Januar weitgehend eingeschränkt. Passagierbeförderung von dort per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus ist Transportunternehmen seit Dienstag mit einigen Ausnahmen verboten, wie das Bundesgesundheitsministerium verordnete. Die EU-Kommission meldete Bedenken gegen "pauschale Reiseverbote" mit Blick auf Großbritannien an, wie sie einige EU-Staaten verhängten.

Bayern will ab diesem Mittwoch eine strenge Corona-Testpflicht für alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten umsetzen. Spätestens 72 Stunden nach Einreise muss man beim Gesundheitsamt ein Testergebnis vorlegen, wie das Kabinett beschloss. Eine bereits bestehende Bundesverordnung sieht eine solche Testpflicht grundsätzlich vor. Demnach kann man vom Gesundheitsamt bis zu zehn Tage nach Einreise zur Vorlage eines Testergebnisses aufgefordert werden. Generell gilt für Rückkehrer aus ausländischen Risikogebieten Quarantänepflicht.

Die von Forschern in Großbritannien registrierte Coronavirus-Variante B.1.1.7 ist laut RKI in Deutschland noch nicht nachgewiesen worden. "Die Wahrscheinlichkeit, dass sie schon in Deutschland ist, aber bisher unerkannt, schätze ich schon als sehr, sehr hoch ein", sagte Wieler. Die Bedeutung für das Infektionsgeschehen sei noch nicht endgültig einzuschätzen. Der Berliner Virologe Christian Drosten sagte der Deutschen Presse-Agentur, er glaube nicht, "dass wir da bald ein größeres Problem kriegen". Bei den aktuellen Beschränkungen dürfte die Variante "eher schwer Fuß fassen". Bislang gebe es keine Hinweise, dass die Variante Einfluss auf die Krankheitsschwere hat.